Durch Staatsverschuldung entstehen keine zusätzlichen Geldsummen + BIP.

Silke, Sonntag, 16.09.2018, 16:45 (vor 2011 Tagen) @ b.o.bachter5575 Views
bearbeitet von Silke, Sonntag, 16.09.2018, 17:44

@dottore
Anleihegeschäft:
http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=182075
und @Ashitaka dazu:
"Unterschied Kreditgeschäft / Anleihengeschäft"
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=399729
und
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=388483

Lieber Beobachter,

den Unterschied erkenne ich nicht. Würdest Du bitte kurz mit Nachhilfe
aushelfen?

Nehme ich Kredit auf muss ich Pfand stellen und Leistung erbringen + Zins.
Der ganze Kreditumfang muss als Mehrleistung im System erscheinen.
Misslingt mir das ist das Pfand futsch.
Der GLÄUBIGER geht heil raus ich Schuldner bin hinüber.

Begebe ich Anleihe verspreche ich nur Rückgabe des Vorhandenen gegen Kupon.
Misslingt mir das ist die Rückgabe futsch.
ICH SCHULDNER gehe heil raus und der Anleihekäufer ist hinüber.

Wie könnt ihr da vermuten, dass das gleich ist?

In einem Forum gibt es die nicht leicht zu verstehenden Sachverhalte, bei denen man sich annähern kann, bis es für alle stimmig ist.

Und es gibt aus den MSM übernommene offensichtlich bewusst falsche Beschreibungen um das Wesen unseres Geldsystems zu verschleiern:
Installation eines Abgabe- und Aufschuldungssystems in einer Zentralmachtordnung durch Machthalter, die systemisch besteuern um Vorfinanzierungskosten für Start und Erhalt des Unterdrückungssystems mit formeller Gewalt gegen die Mehrheit der ohnmächtigen Systemelemente reinzuholen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Das ist genau so ein Bolzen wie "Kredit der ZB an die GB's", wo drölfzillionen mal im Forum richtig geschrieben wurde:
"Eine ZB vergibt keinen Kredit!"
Das ist Machtsprech zur Verschleierung des Tatbestandes der Besteuerung (Zentralbank"zins") bei der monopolisierten erzwungenen Schaffung von Abgabemittel/ Gesetzliche Zahlungsmittel.

Die Aufschuldung des Staates erfolgt nicht mittels Kreditierung gegen Einnahmen-Ausgabenüberschuss-garantie/Pfand (credere = Vertrauen) sondern durch Anleihebegebung gegen Rückzahlungsversprechen (Staat hat nix als Einnahmen-Ausgabenüberschuss-garantie und nix als Pfand zu bieten sondern zwingt indirekt systemisch zur Abnahme seiner Anleihen = Zwangsanleihen).

Der Staat benötigt Penunzen für seine Zwecke in seiner Verfügungsgewalt
- völlig egal woher.

Nicht egal.

Ob frisch kreiert

Von wem? Selbst kann er nicht. Private müssen sich verschulden. Die Titel werden in der ZB akzeptiert und Beurkundungen von Geldsummen für die Dauer der Titelübereignung rausgereicht.

oder aus jemandes Bestand
freiwillig abgegeben

Genau.

oder auch geraubt.

Ist nicht mehr so üblich.

Um seine diesbezügliche
Mittellosigkeit (nix Schatzkammer)

Ja.

zu verschleiern, nimmt er selbige nicht
etwa auf, sondern (be)gibt (An)leihen aus.

Du antwortest dir schon selbst - zum Verschleiern von Impotenz bei Machtzession.
Er hat weder Leistungsfähigkeit mit Einnameüberschuss zur Tilgung noch Pfand. Wer soll ihm Kredit geben?
Also wird verschleiert per Anleihebegebung und dem damit verknüpften "Angebot, das die Bieterbanken nicht abschlagen können" - indirekter Zwang + Machtzession.
Wer nicht mitmacht ist systemisch raus.

Nach meinem Verständnis handelt
es sich um eine Umetikettierung.

Wo ist der Unterschied?

Durch Staatsverschuldung können keine zusätzlichen Geldsummen durch staatliche Fleißigkeit und Verbindlichkeit/Haftung entstehen wie bei den Privaten, die doch aber für die Staatsausgaben gebraucht werden, wie für die privaten Ausgaben jedes anderen Systemteilnehmers auch.

Darum müssen Anleihen begeben werden, die die Fleißigkeit und Verbindlichkeit/Haftung auf Private abwälzen.

Machttheorie:
@Ashitaka
Zitatanfang:
Es sind Anleihengeschäfte, bei denen immer bereits vorhandene Geldeinheiten an den Staat gezahlt werden. Eine Leihe für den Staat, eine Anlage der Geldeinheiten von milliarden Gläubigern, die mittelbar über Pensionskassen, Versicherungen, Treuhandgesellschaften oder Fonds dem Staat ihre bereits vorhandenen Geldeinheiten zwecks Rendite (Verzinsung) überlassen.

Ein rechtlicher Kredit (KWG) hingegen ist die Basis, damit heutzutage Geldeinheiten über geldpolitische Operationen geschaffen werden können. Kredite bedingen immer ein bereits vorhandenes bzw. in dem Zuge bzw. kurz danach entstehendes Schuldverhältnis (z.B. Kaufvertrag über ein Gewerbegrundstück). Niemand nimmt Kredit auf, wenn er nicht einen Fälligkeitstermin von Geldeinheiten im Nacken oder unmittelbar vor Augen hat.

Mittels des Kredits wird ein Vertrauen in den Kreditnehmer zum Ausdruck gebracht. Und Vertrauen (Kredit) gibt es nur innerhalb eines Systems, in welchem der Kreditnehmer auch werthaltige Sicherheiten anzubieten hat, die, im Augenblick der Kreditantragstellung bewertet, im Falle eines späteren Zahlungsausfalls die Verluste des Kreditgebers weitestgehend kompensieren können.

Bereits aus diesem Grunde (der Staat hat keine Sicherheiten, sondern nur ein leeres Versprechen anzubieten) handelt es sich bei den Staatsschulden (stark begrenzte Kassenkredite ausgenommen), um keine Kreditkontrakte, sondern um milliardenfache Ausleihungen der den Staat finanzierenden Gläubigerseite ("mittelbar" über Pensionskassen, Versicherer etc.).

Es hat sich zu den Anfängen (d.h. der Vorfinanzierung der Zentralinstanz durch die Untertanen) systematisch nichts verändert, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass die Geldeinheiten, in denen heute alle Schuldverhältnisse zwingend zu bewerten sind (die Ursächlichkeit dieser Bewertungsnotwendigkeit liegt immer noch in der Abgabenforderungen) heute durch geldpolitische Operationen entstehen, während sie in den Anfängen direkt an die Söldner etc. bezahlt wurden.

Der Wechsel auf das gegenwärtige operative System ist zum einen der vorherigen starken und schnellen Inflationen geschuldet, auf der anderen Seite aber auch der Notwendigkeit, dass die Zentralinstanz den ohnmächtigen Untertanen (deshalb Aufstände, Rechtsstaatwille) zum Zwecke der Besicherung ihrer Finanzierung deutlich mehr Macht zedieren musste (Privatrecht, dadurch auch Eigentum).

Das Privatrecht (Machtzession) ist systematisch nachvollzogen ein Kind der Zentralmacht. Denn Privatrecht kann ohne eine sanktionsfähige und sich damit beständig vorfinanzierende Zentralinstanz (diese Machtposition) nicht eingeräumt, garantiert und verteidigt werden.
Zitatende

Wie man das so einfach und knackig wie der @dottore formulieren könnte weiß ich nicht und wäre dankbar für jedes Angebot.

Der @dottore beschreibt:
1. Staat braucht Geld und begibt als"Daueremittent" Papiere (Bunds, Bobls, usw.). Die werden über die Bundesbank (financial agent des Bundes) an die jeweiligen Bankenkonsortien nach Schlüssel bzw. nach Zuteilungs- oder Auktionsverfahren verteilt.
2. Die Banken nehmen die Titel aktiv rein, müssen"bar" bezahlen und ersetzen dabei einen entsprechenden anderen Aktivposten, in der Regel eine Forderung an die ZB (Kasse-Position).
3. Damit hat der Staat die entsprechende Kasse.
4. Die Banken können dann diese Titel in den Pfandpool bei der Buba einlegen (Zinsen darauf kassieren sie nach wie vor). Aus diesem Pool (die Listen sind über alle ZBs in langen Listen via Web abzurufen) können die Banken dann bei den wöchentlichen"Tenderverfahren" (wurde der Einfachheit halber als"Rediskont" bezeichnet) usw. Papiere der Buba andienen (zu den jeweiligen Konditionen) und erhalten dann im Gegenzug eine Gutschrift (in der Buba-Bilanz"Kredite an MFIs" usw.).

"Da fiat money letztlich auf dem"Rediskont" von Staatspapieren ruht, läuft dies also auf die Frage hinaus, ob die Staaten ihre Titel weiter unterbringen können, denn sie müssen erstmal "raus", um dann in die ZB "rein" zu kommen. Das kann kurzgeschlossen werden (siehe Japan, in der Euro-Zone muss halt Maastricht über Bord gehen), und wird das Staatssystem noch eine Zeitlang über Wasser halten.
Daraus folgt, dass das Wirtschaften immer stärker staatsabhängig wird (ZB kauft Aktien usw., Staat subventioniert"Existenzgründungen" und Wirtschaften aller Art). Wird das geschickt gemacht, werden wir in einen Staatskapitalismus hinübergleiten, also in die Ver-DDR-isierung, von der Baldur sprach.

Und die zweite Frage, die mich noch mehr interessiert: Wer denkt hier, dass die Probleme, die die Weltwirtschaft an den Abgrund getrieben haben, im Zins liegen?

Nicht im Zins, der sich aus Abgabenzwang entwickelt, sondern an der vom Staat ausgehenden und immer mehr Bereiche (Unternehmen, private Haushalte) erfassenden Überschuldung. Die Schulden sind das Problem, der Zins ist nebensächlich. Erst wenn der Zins von"infalliblen" Schuldnern (Staaten mit ZB-Monopol) ununterbrochen zur Schuld geschlagen wird (das ist der Zinseszinseffekt a la Josephspfennig), wird's kritisch, da Geld nicht mehr über freie Märkte und in der freien Wirtschaft verdient wird (mit Risiko, Pleiten, Ausbuchungen usw.), sondern der Einfachheit halber in die staatliche Hochbuchungsanstalt geschickt wird, weil es dort"sicherer" ist.
Da der Staat selbst aber keinerlei BIP, das sich als auf freien Märkten vermarktet darstellt, erstellt, nimmt die zusätzliche Wirtschaftsleistung immer weiter ab, bis hin zu den bekannten stagnativen, rezessiven und deflationär-depressiven Zuständen.

Liebe Grüße
Silke


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