nochmals nachgefragt

nereus, Mittwoch, 12.09.2018, 15:02 (vor 2015 Tagen) @ Phoenix56326 Views

Hallo Phoenix5!

Ich hatte vorhin die 5 vergessen - Si prega di scusarsi molto (extra ergoogelt) [[zwinker]]

Du schreibst: Man hat "Arbeitseinheiten" festgelegt, d.h. man hat sich überlegt, welcher Arbeitsaufwand hinter einer Sache steht. Man hat sich auf keinen "intrinsischen Wert" verlassen, sondern versucht einen solchen Wert zu simulieren, indem man den Arbeitsaufwand der verschiedenen Waren und Dienstleistungen untereinander verglich ..
.. Die Geldemission basierte auf der Summe all dieser festgelegten Preise.
Man hat nichts anderes getan, als der Jahresproduktion ein Äquivalent an GUTSCHEINEN gegenüberzustellen. Im Sozialismus gab es also kein Geld, sondern Gutscheine.

Wenn ich das so lese, dann spielen die Abgaben beim Geld und dessen Entstehung offenbar doch nicht so die große Rolle, den REFINANZIEREN mußte sich auch der DDR-Staat und genau deshalb gab es dort auch eine Besteuerung!
Auch im Sozialismus wurde nicht von der Luft gelebt.
Das Vergammeln der ostdeutschen Infrastruktur werde ich nicht in Zweifel ziehen, aber wenn man sich diverse Ecken in den USA und Italien anschaut und da diese Länder beide GELD verwenden - jedenfalls wurde noch nichts Gegenteiliges behauptet - sehe ich hier keine unmittelbaren Zusammenhänge, denn die Mittelverwendung hat nichts mit dem Begriff Geld an sich zu tun.

Es versteht sich von selbst, dass eine Besteuerung von Gutscheinen, die eine Jahresproduktion abbilden sollen, bloß Mangel erzeugt, denn diese Gutscheine fehlen ja dann dem Volk.

Ich finde etwas schade, daß Du jetzt auf die moralische Schiene ausweichst, denn wir wollten ursprünglich vom Geld reden und nicht von gut oder schlecht bzw. Überschuss oder Mangel.

Das war Deine These:
Hier sehen wir, warum die Geldentstehung immer mit der Staatsentstehung Hand in Hand geht und hier sehen wir, warum Geld und Schuld ein untrennbares Zwillingspärchen sind. Es war die Steuer (Abgabe)!

In der ersten Antwort hattest Du das auch noch vertreten und erst nach Silkes Intervention umschleichst Du jetzt das Problem, in dem Du eine Abgabe auf Gutscheine generierst.
Unterm Strich ist es doch völlig Banane wie man das Kind nennt, Geld oder Gutschein!
Es muß GELTEN und man muß damit ZAHLEN können.
Und war die DDR etwa kein Staat?
Welches Gebilde wurde denn da 1973 in die UNO aufgenommen. [[hae]]

Dort wurde sogar die Herstellung von Falschgeld bestraft.

In der Wohnung seiner Freundin hatte der im Buch Albrecht Hiltja genannte Fälscherkönig (fiktiver Name) experimentiert und mehr als 10.000 brauchbare Zwanziger hergestellt. Einen Teil tauschte er gegen echtes Wechselgeld – beim Kauf von Zigaretten, Kämmen, Bleistiften, Tee, Kondome oder Fahrkarten. Die einzig teurere Anschaffung sei ein grauer Hut gewesen. Der Kunstmaler und Konditor wurde zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt, von denen er neun absaß. Der Mann mit den vielen Talenten starb 1996.

Quelle: https://www.welt.de/geschichte/article125029367/Ost-Mark-wurde-gefaelscht-fuer-Tee-und-...

Es gibt im Sozialismus also nicht die Erwirtschaftung von einem Überschuss zur Steuerabführung, sondern man nimmt einer ohnehin schon auf Minimum laufenden Produktion noch ein Stück vom Kuchen weg.

Und das ist JETZT auf einmal für die Definition von Geld wichtig, daß es aus Überschüssen stammt?
Das wird ja immer interessanter!

Erst war das beleihbare Eigentum der entscheidende Punkt.
Später waren die staatlich erzwungenen Abgaben das Ei des Kolumbus und als ich diesen Punkt konkret für den Sozialismus hinterfrage, dann wird plötzlich auf die Abgabe von Überschüssen abgestellt.

Dann ist Geld jetzt nur Geld wenn aus Abgaben stammt, welches aus erwirtschafteten Überschüssen stammt?
Einen Überschuss muß es ja dann auch in DDR gegeben haben, sonst wären meine Eltern und Millionen anderer Menschen bereits 1949 verhungert.
Oder müssen wir jetzt auch noch den Begriff Überschuss durch deklinieren?

Nun gut, wenn das so ist, dann erhebt sich gleich die nächste Frage.
Die EU-Wirtschaften der Südländer erwirtschaften so gut wie keine Überschüsse mehr, nutzen aber dennoch den Euro.
Ohne das dauerhafte Pampern via EZB und Target-Salden wäre der ganze Spuk bereits zu Ende.
Da auch die EZB inzwischen, am FREIEN MARKT unverkäufliche , Schuldpapiere (Staats- und Industrieanleihen zweifelhafter Bonität) in Billionenhöhe ankauft, sehe ich nur noch marginale Unterschiede zum Sozialismus, denn dort gab es auch keine Pleiten – alles wurde letzten Endes auf das ganz große Konto gebucht.

Frage an den Sender Eriwan:
Ist der Euro der Südländer – jedes Land darf eigene Banknoten emittieren (siehe dazu EZB-Kreditierung), noch GELD oder sind griechische Euro inzwischen Euro-Gutscheine und wir wissen es nur noch nicht?

Dazu ein kleiner Text: Auf der Internetseite der EZB lässt sich genau nachlesen, welche Notenbank wie viele Scheine in welchem Wert hergestellt hat und noch herstellen soll. Griechenland ist traditionell mit den Zehn-Euro-Scheinen befasst. Im Jahr 2014 hat die dortige Notenbank als einzige die Zehner-Produktion verantwortet und 94 Millionen solcher Scheine gedruckt, die dann von dort im gesamten Euroraum verteilt wurden. Die deutsche Bundesbank war im gleichen Jahr für die Herstellung der 100- und 200-Euro-Scheine zuständig und hat 500 Millionen Hunderter sowie 47 Millionen Zweihunderter für das Eurosystem herstellen lassen.

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/devisen-rohstoffe/griechische-nationalbank-mit-der-...

mfG
nereus


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