DDR-Geld

paranoia, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Mittwoch, 12.09.2018, 15:34 (vor 2015 Tagen) @ nereus6147 Views

Hallo paranoia!

Das ging aber schnell.[[top]]

Ich schwöre, daß @dottore dazu mehrmals etwas gepostet hat, finde aber
auf die Schnelle die Zitate nicht.
Dieser Ansicht war auch Gunnar Heinsohn, der z.B. hier kritisch betrachtet
wird.

Ich habe gesagt, daß man Heinsohn die Begriffsklärung zugutehalten
muß.
Aber genau da zeigen sich auch die Risse in seiner Theorie.

Beispielsweise wird schlichtweg bestritten, daß es in der DDR Geld
gab, denn das kann es nur geben, wenn es Eigentum gibt, das verpfändet
werden kann.
Aber kann man ernsthaft in Abrede stellen, daß es in der DDR Geld gab?

Es braucht einen gewissen Rückzahlungsdruck. Idealerweise verpfändet der Kreditnehmer einen Wertgegenstand, dann reduziert sich das Kreditrisiko auf die Besicherungslücke, wenn der Wertgegenstand bei Liquiditaion nicht die offenen Kreditforderungen deckt.

Wenn Du den Beitrag von NST liest, könnte es ja sein, dass der NST säumige Kreditnehmer verhaut oder so. Die Gefängnisbanker, die mit dem Zahlungsmittel Zigaretten operieren, haben ja auch kaum Sicherheiten.

Wenn eine Theorie durch die Wirklichkeit widerlegt wird, einfach in der Restmülltonne entsorgen. Manchmal leben kaputte Theorien länger, weil man mit ihnen bestimmte Dinge gut erklären kann.

Was die Debitisten dazu sagen, weiß ich einfach nicht.
Als ich 1986 meinen ersten Martin-Paule dem Nachbarn aus dem Regal stiebitzte, habe ich das Buch gar nicht richtig verstanden. [[sauer]]

Ich glaube, Geldschöpfung auf Basis unbesicherter Kredite läuft einfach schneller und platzt früher.
Ich meine in Saudi-Arabien gab es mal die Situation, dass sich die Leute mit nicht eingelösten Schecks bezahlt haben oder so ähnlich.

Und, was noch wichtiger ist: Kann man bestreiten, daß sich neben der
Planwirtschaft eine funktionierende Schattenwirtschaft entwickelt hat, die
das System erst lebensfähig gemacht hat? Also eine wirtschaftliche Dynamik
ganz ohne staatlich gesichertes Eigentum?
Und was Gesellschaften betrifft, denen der Eigentumsbegriff weitgehend
fremd war, wie etwa den Völkern Amerikas vor den Konquistadoren: Dort gab
es ein den ganzen Kontinent umfassenden Handel. Dem das Prädikat einer
„genuinen Ökonomie“ abzusprechen, ist einfach ein Jonglieren mit
selbstgebastelten Definitionen („Begriffsklärung“).

Vielleicht war Amerika früher eine einziges großes "Free Banking"-Gebiet?

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung