Wer zahlt denn deinen Lohn?

Mephistopheles, Donnerstag, 13.09.2018, 15:09 (vor 2014 Tagen) @ nereus5939 Views

Hallo Meph!

Ich wies auf die Refanzierung des DDR-Staats hin.

Du antwortest: Wer denn? Arbeitnehmer kann man aus systematischen
Gründen nicht besteuern, weil: Die haben ja nix.

Ach, wen man in der DDR 1.250 Mark der DDR brutto verdiente, aber nur
1.000 Mark der DDR ausgezahlt bekam, dann war das keine Besteuerung?
Was war es dann und Wohin war da der Rest entschwunden?
Es gab sogar eine Steuergesetzgebung.

Wer zahlt denn deinen Lohn? Arbeit ist nämlich an sich wertlos.

Das ist natürlich ein Witz für die Dummies.
In Wirklichkeit handelt es sich bei der Lohnsteuer um eine Abgabe, nicht
um eine Steuer.

Genau, das ist jetzt endlich der Stein der Weisen.
Da schauen wir doch gleich einmal in das Online-Lexikon.

Die Abgabenordnung (AO) ist das elementare Gesetz des deutschen
Steuerrechts.
Da sich in ihr die grundlegenden und für alle Steuerarten geltenden
Regelungen über das Besteuerungsverfahren finden, wird sie auch als
Steuergrundgesetz bezeichnet.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Abgabenordnung

Und wieder wurde erfolgreich eine Nebelbombe entschärft. [[lach]]

Und worin besteht deine Steuerschuld, wenn keiner so doof ist, dir einen Lohn zu bezahlen?


Eine Abgabe auf den Arbeitslohn, den der Arbeitnehmer vom Arbeitgeber
erhält. Konsequenterweise ist auch bei der "Lohnsteuer" der
Steuerschuldner nicht der Arbeitnehmer, sondern der Arbeitgeber und ebenso
konsequenterweise erhält der Arbeitnehmer beim "Lohnsteuerjahresausgleich"
einen Teil der gezahlten "Lohnsteuer" zurück. Auf Deutsch: Wir haben hier
entsprechend deinen persönlichen Verhältnissen zu viele Abgaben
abgenommen. Das war auch im Mittelalter, als es noch keine Steuern gab,
wohl aber Abgaben an die Grundherren der Fall, auch wenn das kaum berichtet
wird. Tatsächlich konnte aber kein Grundherr langfristig reüssieren, wenn
er den Bauern zu viele Abgaben abnahm, so dass sie von ihrem Saatgut leben
mussten. Auf diese Idee ist erst Stalin in der Ukraine gekommen mit
entsprechend katastrophalen Folgen.

Und was sagt uns das jetzt zum Geld?
NICHTS, absolut überhaupt nichts.
Es ist nur Hintergrundrauschen.

Es sagt uns, dass Arbeit im Prinzip wertlos ist.

Jetzt wird es wieder spannend!

Die Voraussetzung für eine Steuer ist Eigentum, und zwar Eigentum an
Produktionsmitteln. Das kann auch Grund und Boden sein. Wer hatte das in
der DDR?
Die DDR hat also Zeit ihres Bestehens nur von Abgaben gelebt, wie es eine
Kommandowirtschaft zwangsläufig tun muss.

Ah, im Sozialismus zahlten wir Abgaben, also das was man in der Feudalzeit
dem Lehnsherr zahlen mußte.
Dagegen brachten es die Menschen im modernen Kapitalismus zur erhabenen
Steuer!
Hör, hört!

Das ist in etwa so, als wenn ich den Karton französischen Landwein für
99 Cent (Beispiel wurde auch schon gebracht) mit dem Robert Parker 93 von
Lafite Rotschild für 289 € vergleiche.

Lieber @Meph, es ist aber beides noch Rotwein, egal ob der eine besser
oder schlechter schmeckt, gell? [[lach]]

Der Eigentümer jedoch kann - und wird! wenn er bei Verstand ist -
Steuern bezahlen. Er wird es deswegen - egal, was die IHKs und
Unternehmensverbände verkünden - gerne tun, weil er braucht den
Rechtsstaat.

Das hast du wieder nicht verstanden. Der Unterschied ist der, ob dir der Weinberg gehört oder ob der Weinbergbesitzer dir dafür einen Denaur bezahlt, dass du die Weintrauben für ihn lest. Im zweiten Fall ist das eine Abgabe auf deinen Arbeitslohn. Wenn du aber keinen Weingutbesitzer findest, der dir einen Denar für die Weinlese bezahlt, dann hast du keine Steuerschuld.

Wieviel Rechtsstaat benötigt die Mafia oder einer Berliner Clan für
seine Geschäfte?
Und vor allem, wieviel Steuern zahlen diese Leute?

Das hat dir @Silke schon mal erklärt.

Dummerweise verdienen (oder besser „beschaffen) sich diese Typen
ziemlich viel Geld, wenn man z.B. deren Fuhrpark sieht.

Das wissen die Schutzebgel dieser Leute. Anscheinend hat da jeder von ihnen eine Verbindung zu höheren Mächten und spendet regelmäßig an seinen Schutzengel.

Ach, halt – ich vergaß.
Der Porsche ist viel ärgerlicher als der Fiat Uno, das hatten wir schon
bei der Diskussion um Reichtum.

Nur ein Staat kann ihm Rechte verschaffen, ohne einen Staat hat der
Eigentümer kein Recht auf Eigentum. Das weiß er ganz genau.

Und was hat das jetzt mit Geld zu tun?

Jetzt steig ich aus. Was der Rechtsstaat mit Geld zu tun hat?


Also nereus, wenn du mit mir diskutieren willst, dann musst du dich solch hiernrissiger Fragen enthalten.

Gruß Mephistopheles


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