Ich bleibe dabei, es ging um den Begriff Geld (Teil 1)

nereus, Donnerstag, 13.09.2018, 10:47 (vor 2014 Tagen) @ Phoenix55899 Views

Hallo Phoenix5!

Du schreibst: Da sind wir ja beim Punkt. Der Sozialismus ist eine neuzeitliche Anomalie. Eine Kopfgeburt von Theoretikern, die keine Ahnung haben, was Geld ist.

Verzeihe es mir bitte, wenn ich immer wieder in die Wunde fasse, doch mir bleibt keine andere Wahl. [[zwinker]]

Für die VER- und ANWENDUNG (also den Gebrauch) von Geld spielt es absolut keine Rolle, ob man die Entstehung des Geldes oder dessen lexikalische oder gar finanztheoretische Erklärung herleiten kann.
Wichtig ist nur, daß man welches hat und das man damit bezahlen kann.

Die wirkliche Basis vom Verständnis des Geldes ist.
Man muß über Geld verfügen und es muß gelten!

Beweis: 99 % der Menschen, die Geld im Portmonee tragen oder Geld auf dem Konto haben, interessieren solche Petitessen nicht, ob Bargeld nur Geld ist und der Kontostand lediglich einen Anspruch auf Auszahlung von Bargeld darstellt.
Und weil das so ist und schon länger so war, haben auch die Bürger des Sozialismus das dortige Zahlungsmittel als GELD akzeptiert – weil es ja GALT und benutzt wurde – sie hatten eh keine andere Wahl.

Und dann verbliebe höchstens noch die Frage, was ist Geld?
Geld ist anerkanntes Zahlungsmittel – aus die Maus.
Der Rest ist nur Rauschen im Universum.

Genau deshalb scheitert der Sozialismus ja innerhalb weniger Jahrzehnte und spielt historisch nicht die geringste Rolle, ganz im Gegensatz zum Feudalismus, der zwar auch kein Eigentum kennt, aber auf Überschuss produziert (Abgabe wird abgefordert) und dem deshalb eine sehr lange Lebensdauer beschieden ist (bis er durch Revolutionen vom Kapitalismus abgelöst wird -> individuelles Wirtschaften zur Maximierung der Besteuerungsbasis durch den Staat).

Das ist alles nicht falsch, hat allerdings mit der Erklärung zum Geld recht wenig zu tun.
Wenn solche Diskussionen tatsächlich notwendig sind, dann kann man über krankes oder gesundes, oder noch besser FAIRES, Geld reden oder über mehr oder weniger Betrug in Sachen Geld, aber keinesfalls über Geld an sich.

Der Sozialismus ist ein Irrtum.

In dem aber immerhin, z.B. in der DDR 17 Millionen, Menschen ihre Ausgaben und Steuern mit dem dort gültigen Zahlungsmittel – also Geld! - bezahlten und ihren vereinnahmten Lohn als Geld betrachteten.
Gutscheine gab es in der DDR auch, und wenn ich den ganzen Rabatt-Krempel der Bimbes-Republik realisiere, kommt mir das Konsummarken-Heftchen meiner Mutter aus den frühen Siebzigern wieder in den Sinn.
Da ging es um Kundenbindung und die hat am Ende auch etwas mit Geld zu tun und zwar mit Hunger nach mehr.
Frei nach dem Film – Im Westen nichts Neues. [[freude]]

Er zwingt die Menschen nicht zu einer Abgabe, die automatisch einen Leistungszwang nach sich zieht, sondern glaubt, dass er die Menschen durch Propaganda und Drohung zum Arbeiten motivieren kann.

Bester @Phoenix, jetzt lies bitte nochmals in aller Ruhe durch, was Du da gerade geschrieben hast.
Hatte uns @dottore nicht jahrelang eingebläut, daß die Macht der Steuererhebung aus den Gewehrläufen kommt, weil Recht schlussendlich mit Waffengewalt durchgesetzt wird?
Den Leistungszwang (arbeiten gehen zu müssen) gab es selbstverständlich auch in der DDR und dort war er sogar noch einen Zahn schärfer.
Man wurde gezwungen zur Arbeit zu gehen bzw. es wurde dem „Unwilligen“ eine Stelle verordnet, oftmals zum Verdruss des Arbeitgebers, der mit solchen Leuten nur wenig anfangen konnte.
Heute lungern Millionen auf Staatskosten (also zu Lasten der Steuerzahler) irgendwo herum und richten es sich halbwegs bequem ein – DAS gab es in der DDR nicht!

Der Leistungszwang sagt überhaupt nichts zum Geld aus, den gab es auch im KZ, wie kürzlich erst erwähnt – aber da wurde auch die Bezugsscheintheorie herangezogen.
Seltsamerweise stößt man auf immer mehr Sonderfälle beim Thema Geld. [[zwinker]]

Die Folge sind aufgeblähte Betriebe, in denen jeder schaut, wie er sich ein möglichst stressfreies Leben einrichten kann.
..
Ich durfte einen Menschen kennenlernen, dessen Aufgabe es war, nach dem Zusammenbruch der DDR, die Betriebe "kapitalismus-fit" zu machen. Er erzählte mir, wie sie da Betriebe mit 700 Mann auf 70 Mann herunterrationalisieren konnten, ohne dass dabei die Produktivität darunter litt. Das muss man sich einmal vorstellen!

Wir reden hier nicht über die Effizienz eines Unternehmens sondern über Geld – ich bitte das nicht zu vergessen.
Und in Geld wird der Bankrott einer Firma genauso bewertet (Insolvenzmasse) wie bei hohem Gewinn. Das sind alles Nebenschauplätze!

Ich bin und bleibe hier unerbittlich und ertappe EUCH dabei, wie ihr immer wieder versucht durch’s Gebüsch zu entschwinden.

Geld ist zuerst das Surplus an den Staat.

Geld ist ein Überschuss?
Das habe ich so noch nie gehört und was heißt da zuerst?
Sind dann die Schulden der Griechen und die Targetforderungen der BuBa kein Anspruch auf Geld mehr oder sind die das nur als Geld an zweiter Stelle oder gar erst an dritter?

Im Sozialismus gibt es kein Surplus, sondern leben von der Substanz bis nichts mehr übrig ist.

Aha, ich halte fest, nur wenn Überschüsse erwirtschaftet werden, kann es Geld geben.
Bei Verlusten/Einbußen mutiert Geld automatisch zu Gutscheinen.
Dann haben die Griechen in den Jahren 2009 bis 2013 mit Gutscheinen gezahlt, denn damals gab es effektive gesamtwirtschaftliche Verluste und später wieder mit Geld.
@Gaby, liest Du hier noch mit?
Wußtet Du das und hast Du tatsächlich in Deinem Restaurant Gutscheine für Speisen und Getränke akzeptiert?

Wie gesagt: Der Sozialismus ist ein Experiment - mehr nicht.

Das stimmt, es war ein Feldversuch der Weltenlenker, wie es inzwischen auf offiziell zugegeben wird.

Er beweist mit seinem raschen Scheitern die Richtigkeit des Debitismus.

Der Debitismus erklärt kein Funktionieren einer Gesellschaftsordnung.
Wenn alle „Patienten“ des Sozialismus oder des EU-Komplotts jeden Morgen ihre rosa Pille einwerfen und meinen daraufhin in der besten aller Welten zu leben – dieser Prozeß scheint tatsächlich bereits zu beginnen, wenn ich mir die Wahlergebnisse anschaue - dann funktioniert die Gesellschaft ganz prima – ohne Murren und ohne Aufstände sowieso.
Und ob man dann die „Bezugsscheine“ für Nahrungsmittel und Bekleidung als Geld oder Jetons bezeichnet, ist so was von egal, daß glaubst Du nicht.

Das gleiche würde übrigens passieren, wenn wir ein libertäres Projekt starten würden, in welchem die Menschen ohne Staat Gold gegen Waren tauschen sollen.
Diesem wären nicht einmal wenige Jahre beschieden.

Das ist leider falsch weil die Geschichte etwas anderes beweist.
Die Golddeckung des Geldes war die ultimative Stütze eines funktionierenden Geldwesens, weil hier die großen Durchstechereien der Gegenwart ihre natürliche Grenze fanden.
Das war auch der gute Glaube der die Welt nach Bretton Woods beherrschte.
Aber das wurde alles schon x-fach hier vorgetragen.

Da waren die Sozis weiter.
Die wussten, dass Geld in irgendeinerweise mit der Produktivität eines Landes zusammenhing.

@Phoenix, ich habe noch alte Inflationsscheine zu Hause, wo 10 Millionen Mark aufgedruckt ist.
Da steht sogar noch Notgeldschein drauf, was ich mal so interpretiere, daß dieses Geld irgendwie „krank“ geworden war.
Aber es war immer noch Geld.

Geld hat absolut nichts mit guter oder schlechter Produktivität zu tun – das ist nur wieder ein neuer Notausgang, leider.

mfG
nereus


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