Machen wir also Halbzeitpause. Zum Abschluss eine kleine Spekulation zu den Strategen

Miesepeter, Montag, 24.08.2020, 14:50 (vor 1339 Tagen) @ Odysseus3769 Views
bearbeitet von Miesepeter, Montag, 24.08.2020, 15:03

Die Zyklentheorien sind mir bekannt, aber eben auch die Problematik der richtigen Wellenlänge und deren Zwischenbewegungen. Da liegt man gern mal 100 Jahre daneben bzw. auseinander.

100 Jahre vielleicht nicht, aber ein paar Jahrzehnte Varianz sind schon möglich.


Das gilt für Liberale, Christdemokraten, Nationalalternative und Anarchokapitalisten nicht minder, es ist auch nicht neu, so geht das seit Jahrtausenden.


Ok, wer bleibt dann über, der Stratego spielt und die "Benutzten" postioniert ? Und mit wem? Die Reptiloiden, die Pharaonen...[[zwinker]]

Für mich ist klar, dass zumindest die Rennställe, die die letzten 150 Jahre dominiert haben, schwere Probleme und Differenzen haben, wo es mit der Formel Welt hingehen soll.

Da lege ich Dir "Fouche" von Stefan Zweig ans Herz, falls noch nicht gelesen.
Vielleicht sind die strategischen Spieler ja völlig ideologiefrei, und in ihrer Welt eher auf Macht und Siege aus?
Vielleicht gibt es auch verschiedene Teams in einer Liga, die sie vereint im Spiel, mit gemeinsamen Regeln, Messlatten, und Lorbeeren?


Die Menschen bekamen nie den umfassenden Neoliberalismus, sondern nur die Teile, die dazu benutzt wurden, um die Verhältnisse der Superreichen dahin zu bringen wo sie heute sind.
So wie immer das ausgeblendet wird, was gerade nicht passt, wie z.B. man ständig "vergaß",dass Keynes auch sagte, dass man in Boomzeiten die Staatsverschuldung zurückführen soll.

Schon richtig, aber Du weisst ja, den Kommunismus, so wie Marx ihn wollte, hat es auch nie gegeben.....
Möglicherweise, weil die ganze Chose schon auf dem Weg dahin zusammengebrochen ist. Man konnte so einfach nicht mehr mitspielen.


Die sich gerade bildende Bewegung könnte eine nie geglaubte Größe entwickeln.
Die Bundesregierung soll am besten jetzt noch richtig den Totatilarismus hochfahren, dito die eingebetteten Staatsmedien. Drangsalierung wo es nur geht. Covid-Gate wird auffliegen.
Die immense sinnlose Zerstörung und die Erinnerung an das Leben davor, so wie es für das soziale Wesen Mensch notwendig und gesund ist, wird unbändige Kräfte auslösen, die in ungekannte Ablehnung der Regierenden umschlagen wird.
Im Gegensatz zu @DL sehe ich viele authentische, ehrliche und kompetente Köpfe in der Bewegung, die zu der größten und breitesten demokratischten Bewegung werden könnte, die dieses Land je gesehen hat.

Bisher bin ich nicht überzeugt, dass das mehr ist, als ein letztes Aufbäumen einer Generation auf ihrem Weg von der Bühne, wie in Frankreich die Gelbwesten oder in UK die Brexiteers. Wobei letztere ja immerhin noch ein wenig Wirkung gezeigt haben, wenn sie natürlich auch an den grundlegenden Machtverhältnissen in UK nichts geändert haben, und mE nach auch nur deswegen aufkommen durften, weil inzwischen Polen und Ungarn die klassische Rolle GBs als Integrationsverhinderer gegen D&F in der EU übernommen haben. Durchsetzen durften sie sich auch erst dann, als das Establishment die Kontrolle über die Protestbewegung vollständig übernommen hatte. Es gibt für mich keinen Grund zu der Annahme, dass dies in Deutschland anders sein könnte. Ich sehe ausserdem kein Bewegung in Deutschland, welche auch nur ansatzweise eine den Brexiteers vergleichbare Wucht und Stärke hätte.

Das aber wundert mich nicht: das ist heutzutage eher Normalfall als Ausnahme. Nicht nur in dieser Regierung, auch die Europäischen Wirtschaftsunternehmen, oder ihre Armeen, oder ihre Intellektuellen - you name it - sind heute kaum noch in der Lage, ihre Kräfte zu konzentrieren und mit plötzlichen, grösseren realen Herausforderungen in überzeugender, umfassender Manier fertig zu werden.
Jeder Nachfolgeregierung wird es nicht anders ergehen.


Deine "man kann ja doch nix ändern" Attitüde zieht sich wirklich wie ein roter Faden durch deine Ausführungen.

Kommt vielleicht drauf an, wer mit "man" bezeichnet ist. Ich kann aber sicher nix ändern.

Mit wem der politischen Führungskräfte würdest du denn noch etwas besprechen wollen??
Gerade die letzten Monate waren in Punkto Arroganz der Macht geradezu überschießend.
SIE haben Objektivität und Ausgewogenheit komplett aus den Augen verloren.


Da gebe ich Dir Recht, aber nur eingeschränkt. Denn man muss auch in Länder wie Spanien oder GB schauen. Wenn die Deutschen schon Objektivität und Ausgewogenheit komplett aus den Augen verloren haben, wie soll man dann noch das bezeichnen, was in diesen Ländern veranstaltet wird?


Was soll das denn? Weil es woanders vermeintlich schlimmer ist, ist es bei uns relativ weniger schlimm? Feiern wir jetzt, dass wir in der Dilletanten-Liga nur hintere Ränge belegen??

Wollte nur darauf hinweisen, dass es auch genügt hätte, ohne das Wort "komplett" zu formulieren, denn dazu gibt es keine Steigerung, in der Unzulänglichkeit des Krisenmanagements wird D aber nachweislich noch von einigen übertroffen.

Ich muss mir vielleicht abgewöhnen, auf so semantische Feinheiten hinzuweisen, das ist zu pedantisch für die Zeit, jetzt ist der Moment für die eher groben Werkzeuge.....<img src=" />

Dazu sind wir in Europa - und nicht nur hier - einfach nicht mehr in der Lage.


Klar wären wir in der Lage, wenn die Politik neutrale Wissensräte nutzen müsste.

:-P und die Definition und Kontrolle der "Neutralität" übernimmt wer? Ein Panel von 100 zufällig aus dem Telefonbuch generierten Namen? Oder ein von Joseph Fouche's Nachfolgern generiertes Panel? Was ist wahrscheinlicher?

Auch dank dem globalistischen Brückenkopf EU - Abbruch und Neuordnung werden wir erleben.

Das ist möglich. Ich denke aber, vorher wird der Brückenkopf erstmal konsolidiert werden, um sein Potential auszuspielen. Anstelle der globalen Integration - die nicht weiterkommt, weil in Russland und China nicht wie erwartet neue bürgerliche Schichten die Staatsgewalt erfolgreich untergraben und diese gewaltigen Schlossalleen so der Übernahme durch den Globalismus ausliefern - wird jetzt erst einmal eine kontinentale Konsolidierung erfolgen. Russland und China kriegt man momentan nicht, aber das heisst nicht automatisch, dass jetzt das Handtuch geworfen wird. 2 Schritte vor, einen zurück.

Das, lieber Odysseus, ist die Realität, in der wir uns befinden. Wir sind nicht in den 70er oder 80er Jahren. Wir können es nicht, und wenn wir es können wollten, dann müssten wir es erst wieder lernen. Wir sind in der modernen Welt heute dort, wo die Ostdeutschen 1991 waren. Die Zeit ist an uns vorbeigezogen, hat uns überholt als wir mit 100 Fernsehkanälen, Urlauben per Billigfliegern, Auslagerungen kompetenter Tätigkeiten in alle Welt und der Champions League beschäftigt waren. Jetzt stehen wir da mit offenem Mund und staunen, wie uns jedes komplexe Problem gesellschaftlich überwältigt.


Du magst das so Empfinden und hast dein Leben und Handeln offenbar danach ausgerichtet.
Ich würde mich so wie tot fühlen. Je nach Entwicklung habe ich aber auch einen Punkt, wo ich
ablegen würde. Etwa dann, wenn ich merke, dass die reale Umsetzung von 1984 einen Punkt erreicht hat, von dem ich eine Umkehr für ausgeschlossen halte. Den Punkt vermag natürlich jeder individuell setzen.

Das kann ich gut verstehen, und warum solltest Du auch nicht versuchen, Deine Hoffnungen und Vorstellungen wahr werden zu lassen. Das Spiel ist sicher wichtiger als irgendeine Prognose - die ist nur Teil der Spielstrategie. Aber durch das Spiel lebt man. Am Spiel wächst man. Am Spiel im Kindergarten, wie am Spiel des Lebens, und womöglich auch am Spiel der Macht.

Gruss,
mp


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