Semantische Feinheiten

Miesepeter, Freitag, 21.08.2020, 13:05 (vor 1337 Tagen) @ kontiki4066 Views

... zuerst schreibst du:

Es kommt also auf den Kontext an, ob und welche Masken in einer Situation sinnvoll sind, oder nicht.
Aber das, fürchte ich, ist wohl für die "Freiheit, Freiheit über alles"-Fraktion zu differenziert und lohnt sich nicht, es lässt sich auch nicht so schön vermarkten. Dafür braucht es einfachere Botschaften.

Hier äußerst du dich über die "Freiheit, Freiheit über alles"-Fraktion im ganzen und das es für diese einfache Botschaften braucht.

Nein, sondern dass es für die Vermarktung einfachere Botschaften braucht. Ich spreche einen Medienproduzenten kritisch an, nicht die breite Leserschaft.

Dass für die Rezeption einer Aussage in der heutigen Gesellschaft ganz allgemein in jeder Hinsicht einfache Botschaften erfolgsversprechender erscheinen als komplexe Darstellungen, dürfte doch wenig strittig sein. Die Frage ist, ob man das bedienen will. Ob man Bild-Zeitung oder ernstzunehmendes Informationsmedium sein möchte. Und die angesprochene Fraktion sich dabei offenbar - jedenfalls in meiner Wahrnehmung - sich fast durchgehend für ersteres entscheidet.

Zu deiner Frage: Ja ich kann den Unterschied erkennen. Zuerst unterstellst du einer ganzen Gruppe (Fraktion) nur einfachere Botschaften zu verstehen und jetzt relativierst du, indem du nun doch nur Falkenauge und angesprochene Radikale meinst. Auch meinst du jetzt, das diese nur nicht "wollen" - vorher klang das noch anders.

Der Klang wird geschaffen durch den Klangerzeuger und interpretiert durch den Empfänger. Ich kann den Klang in der Rezeption nicht sicher bestimmen, er ist letztendlich subjektiv.

Mit "Freiheit, Freiheit über alles"-Fraktion sind jedoch impliziert ausschliesslich Radikale angesprochen. Was, wenn nicht total radikal, ist denn eine Bewertungsformel, in der "Freiheit" als höchster Wert alle anderen Gesichtspunkte oder Werte kategorisch übersteigt, und im Zweifelsfall in einem Wertekonflikt bereits a priori immer "Freiheit" den Ausschlag gibt, Gegenpositionen daher gar nicht mehr real analysiert und abgewägt werden müssen?

Ich dachte eigentlich, die Formulierung wäre ziemlich prägnant, aber das mag eben nur in meinem Ohr so klingen.


Du hast Recht, in deinen beiden Aussagen kann man gut die Unterschiede erkennen.

Ich danke dir für deine Mühe des präzisierens (in meinen Augen entschärfens) deiner ursprünglichen Aussage.

Gern geschehen,
Gruss,
mp


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