Welches Problem?

Ashitaka, Freitag, 10.04.2020, 14:33 (vor 1479 Tagen) @ Linder3167 Views

Hallo Linder,

das sind doch nicht die Probleme. Mach dir mal die brüchigen Spitzen bewusst und akzeptiere die vorhandenen Instrumente. Da ist im Hinblick auf das zweistufige Zentralbanksystem noch lange nichts zum Scheitern verurteilt.

Du kannst noch Jahre über Prüfung der Solvenz, etc. schwadronieren und die internen Abläufe durchexerzieren, das ist demnächst alles nicht mehr von Belang. Die GB's wissen um das Ausfallrisiko der Kreditkunden und sterben nun siechend dahin, da sie keinen Selbstmord begehen wollen (Bail-in, daraufhin Insolvenz).

Wie schaut das Ausfallrisiko denn aus, wenn es dir vor dem Hintergrund der noch nicht einmal gestarteten EU-Konsolidierungen schon eine solche alles zerreissende Angst bereitet? Was da auf uns zukommt wird die Vergabespielräume weit ausweitende Dynamiken entfalten, die noch viele Jahrzehnte andauern werden. Die faulen Spitzen in den Kreditlinien, die benötigten Refinanzierungen am Staatsanleihenmarkt, was bitte schön ist das im Vergleich zu den Finanzierungs- und Refinanzierungspotentialen, die die EU-Konsolidierungen nun Schritt für Schritt entfalten werden? Knacken wir die US-Staatsverschuldung von 23 Billionen USD? Glaubst du es ist bei 5 Billionen EZB-Bilanzsumme Schluss? Bei 20 Billionen? Wohl kaum.

Sicher ist, es wird sich aufgrund der EU-Konsolidierungen eine Dynamik entfalten, die vor dem Hintergrund der bewusst in Kauf genommenen nationalen Schuldenstände aktuell schwer in Kauf genommen werden will. Ich sehe das völlig anders, weiß auch wie gut die Kreditinstitute derzeit eigenkapitalmässig im Vergleich zur Finanzkrise 2007/2008 aufgestellt sind. Es wird Fusionen geben, es wird staatliche Schutzschirme geben und die Welt dreht sich bis alle für alle haften noch lange Zeit weiter. Für Revolutionen hat die Bevölkerung keine Energie. Sie kommentiert das alles nur.

Die deflationäre Phase überstehen viele nicht, weil sie bereits jetzt mit geringen Einnahmen zu kämpfen haben.
Entlassungen, Filialschließungen, Fusionen, Kursverfall an den Börsen sprechen eine eindeutige Sprache, die Masse der Kundschaft will es nur noch nicht einsehen.

Das wachsende Gefälle halten wir wie die USA noch viele Jahrzehnte aus. Im Zweifel werden die unausweichlichen Korrekturen und systemnotwendigen, erneuten Ausweitungen der Kreditvergaben jedes Jahr mit Corona-Krisen oder einem ähnlichen Psychozirkus erzwungen. Über die langfristig deflationäre Grundentwicklung des Systems müssen wir uns auch noch keine Sorgen machen. Das Pulver um diesen Tendenzen entgegenzuwirken wird doch gerade erst ein paar Jahre verschossen. Und es wird über Jahrzehnte verschossen werden. Gegen das was mit der EU-Konsolidierung an Summen möglich wird, sind die aktuellen Liquiditätsspritzen ein Witz. Aber wen interessiert es schon, welchen Kurs die EU strategisch in allen Bereichen längst eingeschlagen hat. Es wird mit den folgenden Krisenproduktionen nach und nach ins Bewusstsein drängen.

Die Revolution frisst nun endgültig ihre eigenen Kinder, sprich in Zeiten der größten Euphorie kehrt nun der Realismus zurück und bricht sich unaufhaltsam Bahn. Schlussendlich wird keine Bank mehr als systemrelevant betitelt, außer jene die durch den Staat gerettet und durch ihn weiterbetrieben wird. Dies aber auch nicht ohne vorherigen Bail-in, inkl. Aktionärsbeteiligung.

Welche Revolution?

Egal ob sie noch Kredite vergeben oder nicht.... Es ist egal. Entweder sterben sie an Pest oder Cholera... sie sterben - und das ist in den meisten Fällen auch sehr gut so.

Das ist überhaupt nicht gut. Und deshalb werden ihre Vermögens- und Schuldenseiten auch nicht "sterben", sondern über Jahrzehnte unter dem Schutzmantel der bevorstehenden EU-Konsolidierungen zur weiteren Fusion getrieben.

Warum das zeitlich noch lang vorhandene Potential des Systems ausklammern? Die Verwerfungen in der Gesellschaft und zunehmenden Ungleichgewichte hält die EU schon heute mit Leichtigkeit aus. Die Menschen werden aufgrund der psychologischen Umprogrammierungen sehr viel mehr leiden können als wir es uns aktuell vorstellen können. Es geht, entgegen der sozialen Träumerei, die auch hier immer wieder den Blick auf die wahren Potentiale und systemerhaltenden Entwicklungen der Eurozone / EU verschliessen, gar nicht darum die Verwerfungen zu verhindern, solange das Gesamtsystem an ausreichend neuen Schuldenketten aufgehangen werden kann. Und das kann es aufgrund der staatlichen Instrumente die dieser Tage erst ins Bewusstsein der Massen drängen, leider noch sehr viele Jahrzehnte. Da wird sich der supranationale Staatenverbund noch viele Jahrzehnte potentialverleihend einmischen.

Ich wünschte mir auch es ginge anders, zu unserem allgemeinen Wohle, mit schon heute stattfindenen Bereinigungen/Insolvenzen/Ausfällen/unser aller Leben verschonenden frühen Revolutionen, die uns aus dem Wahnsinn befreien.

Das wird es aber auf lange Sicht aufgrund der etablierten Parteien und ihren weiterhin kontrollierten Pseudo-Oppositionen, den zunehmend einvernehmlichen Roadmaps im rechtlichen, finanziellen, sozialen sowie vor allem im militärischen Bereich nicht geben.

Schritt für Schritt geht es weiter.

Herzlichst,

Ashitaka

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