Geld & Banken

DarkStar, Donnerstag, 09.04.2020, 10:45 (vor 1476 Tagen)5422 Views

Die Änderungen gehen rasant und der Verlust von @dottore wiegt schwer. Ich möchte aber zwei wesentliche Systemänderungen betreffend Geld & Banken der letzten drei Wochen hier noch einmal hervor stellen, da sie mE. Game-Changer sind, die wir normalerweise hier im Forum entsprechend diskutieren und bewerten. Und gerade dies sollten wir auch im Sinne von @PCM tun:

1.) Die gigantische Neu-Verschuldung, die nun aufkommt -- Verschuldungszwang light.

2.) Die Ausschaltung der Zweistufigkeit im Geldsystem -- Geschäftsbanken werden reine Statisten.

Der Verschuldungszwang ergibt sich durch den abrupten Cash-Flow-Stopp (Cornona-Shut-Down) in der gesamten Wirtschaft. Dadurch ergibt sich der Fakt, dass bei den Wirtschaftern schlichtweg kein Einkommen mehr auftaucht, die Kosten aber idR weiterlaufen, weil sie eben nicht in gleichem Tempo auf ebenfalls Null gesenkt werden können. Wer nicht untergehen will, muss sich nun verschulden.

Derartiges Angebot gibt es denn auch ohne Ende in der westlichen Welt und zwar unter vollständiger Umgehung des Geschäftsbankensektors. Wie hier mit @CalBear diskutiert, sind die GBs -- also die zweite Stufe in unserem Geldsystem, die normalerweise Solvenzprüfungs- und Haftungs-Funktionen übernimmt -- bei diesen Programmen zu reinen Statisten verkommen und werden nur noch genutzt, damit man nicht erst langwierig jedem Wirtschafter ein eigenes ZB-Konto eingerichtet werden muss. Faktisch sind wir aber nun im einstufigen System angekommen! Was das für den Geld-Wert und dessen -Stabilität bedeutet, muss an dieser Stelle nicht erklärt werden -- da reicht der Verweis auf die einschlägigen Werke in der Sammlung.

Das ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Netto-Geld!

Für das nominale Wirtschaftsprodukt muss man denn auch optimistisch sein: Stand vor mehr als einer Woche waren Programme iHv 12'000 Mrd USD global -- und man sollte nicht glauben, dass das das Ende der Fahnenstange ist. Wenn diese Nachfragewirksam werden -- und das werden sie, weil die Summen direkt in die sog Realwirtschaft und nicht in die Finanzsphäre injiziert werden --, sollten wir neben steigenden Preisen vor allem ein Wirtschaftswachstum sehen, welches man sich heute noch gar nicht vorstellen kann -- wahrscheinlich nicht nachhaltig, aber mit Sicht auf ein oder zwei Jahre.

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DS
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"Things usually work --- until they dont."


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