Der Debitismus ist keine bloße Theorie

Ashitaka, Donnerstag, 09.04.2020, 19:24 (vor 1471 Tagen) @ Realist3830 Views
bearbeitet von Ashitaka, Donnerstag, 09.04.2020, 19:28

Hallo Realist,

Mit dieser Absolutheit deiner Aussage machst du dich unglaubwürdig. Der Debitismus mit all seinen Aspekten ist, wie viele andere Theorien auf diesem Feld, eben nur eine Theorie und kein Naturgesetz (selbst solche können bisweilen widerlegt werden).

Der Debitismus ist keine Theorie. Er beschreibt was passiert sobald Schulden im Spiel sind, egal ob dabei auf die Urschuld oder die jede Herrschaft erst ermöglichende Verschuldung (Vorfinanzierung) konzentriert.


https://archiv1.dasgelbeforum.net/index.php?id=1606

Da ist es wieder, was mich schon seit 15 Jahren hier im Forum stört: Dieser Absolutismus in Sachen Debitismus. Es findet hier leider schon lange keine wirkliche Diskussion über die Thesen des Debitismus statt. Dabei ist es offensichtlich, dass der Debitismus eben nicht alle Umstände berücksichtigt. Ansonsten hätte Dottore mit seinem GO-Alarmismus 2007 Recht behalten.

Wenn du dich intensiv mit seinen Arbeiten beschäftigst wird du dir eingehenen können, dass sich seine Erklärung des Geldsystems nicht nur auf einen von vielen Kritikern in 2007 geglaubten GO konzentriert haben, sondern sich im Gegenteil, weit darüber hinaus auf die dynamischen Systematiken der gesamten auf heutiger Staatsgewalt beruhenden Finanzierungs- und Refinanzierungsrunden und die dadurch wachsenden Besicherungsproblematiken konzentriert haben.

Eine Theorie, welche die Änderungen der "normalen und üblichen" Spielregeln nicht beachtet und diese nicht sauber einarbeitet, ist eben keine vollständige Theorie. Just my few cents. Ich bin mir ziemlicher sicher, dass Dottore bis zu seinem Lebensende nicht in aller Klarheit verstanden hat, warum das GO 2007 nicht eingetroffen ist.

So schliesst man mit Paul C. Martin ab, wenn man nur das absolut begreifen will, was über ihn aufgrund der Game Over Warnung kritisierend geschrieben wurde. Egal ob die Debitisten in diesem Forum, im Reddit-Außenposten oder auf zahlreichen Blogs: Vor dem Ende und der Rückkehr der Militärdiktatur werden zur Aufschiebung des Game Over "alle für alle haften!", werden die Finanzierungen bis der Arzt kommt refinanziert und die Fallhöhen damit immer weiter nach oben gebucht. Wir sind uns dahingehend alle (Von A wie Ashitaka bis Z wie Zarathustra) aufgrund der hier gemeinsam im kritischen Dialog erarbeiteten Erkenntnisse einig.

An seinen sehr ausführlichen Erklärungen der debitistischen Fundamente des Systems ändert sich damit rein gar nichts. Es sind keine Theorien. Und genau deshalb, weil jemand das system endlich von vorne bis hinten erklärt hat und sich damit jeglicher Glaube an eine Heilwerdung des Systems in Luft auflöst, schwindet die Aufnahmebereitschaft.

Nichts in dieser Welt tritt netto aus einem Springbrunnen, ohne das von ihm erklärte Vorfinanzierungs- und Nachschuldnerproblem, ohne die damit anwachsenden Besicherungsprobleme, zu Tage. Die einen Ökonomen trauen es sich mittlerweile auszusprechen, die anderen verschliessen sich nur noch aus Angst vor dem Versprechen einer Lösbarkeit des systematisch aufgeschobenen Endes.

Herzlichst,

Ashitaka

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