Jeder macht seine Erfahrungen

Ashitaka, Donnerstag, 09.04.2020, 21:30 (vor 1475 Tagen) @ Realist3516 Views
bearbeitet von Ashitaka, Donnerstag, 09.04.2020, 21:51

Hallo Realist,

Dottore hat uns die Augen geöffnet, die Tatsachen (Vorfinanzierungs- und Nachschuldnerproblem, Geld = Abgabe) und ihre systematische Beziehung auf den Tisch gebracht. Wer meine Danksagung am gestrigen Tag als zu religiös empfindet, dem tut es mir Leid. So verabschiede ich mich von einem wertgeschätzten Menschen, dem man viel zu selten seinen Dank ausgesprochen hat. Ich kann dir aber versichern: Nach 12 Jahren sollte dir, so hoffe ich es doch, klar sein, dass ich nicht nur predige, sondern mich in jede Diskussion bis zum letzten Argument als Debitist fallen liess und auch fallen lassen werde.

Ich sage mit keinem Wort, dass PCM mit seiner Theorie im Grundsatz falsch liegt. Ganz im Gegenteil. Für mich als Laien - und das bin ich auch noch nach dem Genuss diverser seiner Bücher - ist zwar vieles sehr einleuchtend und naheliegend, dennoch würde ich niemals auf die Idee kommen, dass dies nun der Weisheit absolut letzter Schluss sei.

Wenn du Weisheit suchst, dann mache die Erfahrung, werde dir der Tatsache deiner Ur- und Abgabenschuld, der durch das Vorhaben des Herrschens zwingend mit einher gehenden Vorverschuldung bei den Beherrschten (ex- wie intern), d.h. der Vorfinanzierung durch die Beherrschten, sowie der Besicherung dieser Schulden bewusst. Das Forum bietet dahingehend keine bloßen Predigten oder Theorien, sondern Tatsachenbeschreibungen an.

Ich betone nochmals: 2007/2008 war jeder Debitist hier der Ansicht, dass das System nun absolut fertig sei. Das war es bewiesenermassen nicht. Auf 2007/2008 folgte die längste und grösste Hausse aller Zeiten. Somit kann der Debitismus im Kern gar nicht stimmen, da laut Debitismus 2007/2008 fertig hätte sein MÜSSEN.

Nein, der Debitismus beschreibt, was sich ergibt, sofern Schulden existieren. Streite deine tatsächliche Schuldhaftigkeit gegenüber Dir selbst und dem Herrschaftssystem ab und du kannst über das theorisieren, was dir beliebt.

Die Crash-Ansage hat aber mit dem Debitismus als Tatsachenbeschreibung soviel zu tun, wie ein Pflasterschein mit Toilettenpapier. Ich habe Darkstar gegenüber erklärt, dass die Dynamik des Systems, welches der Debitismus eben nicht nur als nachprüfbar verspricht, sondern jedem erfahrbar macht, 2007 niemand der Debitisten und ihrer Kritiker vorm geistigen Auge hatte. Es hat aber an den Tatsachen, die der Debitismus erklärt und erfahrbar macht, im Gegensatz zu einer bloßen Theorie, nichts geändert.

Im Gegenteil, die Korrektur im Jahr 2007 hatte nun endlich die Refinanzierungs- und Verhaftungsdynamik der Staaten, die Dottore bereits im Vorfeld und noch lange im Anschluss ausführlich vertieft hat, in ihrer Dynamik erfahrbar gemacht.

Die Tatsache, dass jemand mit Turnschuhen geradeaus läuft, wird nicht dadurch wiederlegt, dass er, weil die Schuhe auch nach 20 km noch nicht drücken, weiter geradeaus läuft.

Die "Ausrede" war, dass "völlig überraschend" die Spielregeln geändert wurden. Ab
da kam bei mir die Erkenntnis, dass der Debitismus wohl vieles richtig erfasst,
beschreibt und teilweise voraussagen kann, jedoch niemals mit deterministischer
Endgültigkeit. Es kommt mir bisweilen wie vor wie bei einer Weltuntergans-Sekte,
die den Weltuntergang nach jedem prognostizierten und nicht eingetroffenen Ereignis
mit fadenscheinigen Argumenten wieder einige Jahre hinausschiebt.

Dazu habe ich jüngst etwas doch ähnliches geschrieben und bin sogar bei dir. Die Tatsachen des Debitismus wurden viel zu lange nur als ein Seil, das uns um den Hals geschnürrt wird und die Luft zum Atmen raubt, wahrgenommen. Diese Wahrnehmung bzw. Bewusstwerdung bleibt wichtig. Es ist aber sowohl als auch zu werten:

Ich kann nicht mehr nur die Zukunft zur Gegenwart erklären, sondern ich akzeptiere auch die Gegenwart und das Potential welches sie bietet. Deshalb nutze ich statt der Begriffe Schuld und Macht lieber die Begriffe Finanzierung (von finis, Grenze -> zeitliche Grenzverschiebung dessen, was ansonsten gegenwärtig fällig wäre) und Potential.

Es ändert aber nichts an den Tatsachen, die der Debitismus bewertungsfrei einwandfrei zu erklären im Stande ist.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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