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Mephistopheles, Dienstag, 16.08.2022, 12:44 (vor 617 Tagen) @ mh-ing3237 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Dienstag, 16.08.2022, 13:04

Für jene, die selbstständig sind, Unternehmen haben, stellt sich die Frage, was man tun kann, um sich bestens auf mögliche Szenarien vorzubereiten. Die Gaskrise, Black-Brown-Out, Lieferkettenprobleme werden vermutlich deutlich anziehen.

Szenarien:
Wegen Stromausfall können die Computer nicht laufen, keiner im Büro kann arbeiten. Die Mitarbeiter werden nach Hause geschickt.

Nach einen Blackout:

"(in ein paar Jahren) wieder in den Aufbau zu gehen"

Die Flößer, die, viele Jahrhunderte nach dem Blackout (!), ihre Baumstämme unter Lebensgefahr den Lech, die Isar, die Iller, den Inn hinuntertreiben ließen und damit die Städte mit Bau- und Brennholz versorgten, schlugen ihre eigenen Bäume und verschifften diese.

Die ganzen mittlalterlichen Betriebe, Glashütten, Köhler usw. besorgten sich ihre Rohstoffe aus ihrem eigenen Gelände und holzten damit ganze Wälder ab.

Jakob Fugger kaufte die Schürfrechte von den Habsburgern und lies die Eisenerze auf seinem eigenen Gelände fördern.

Die ersten Kohlekraftwerke entstanden da, wo man Kohle fand, auf dem Gelände, welches der Firma gehörte und das vorher aufgekauft worden war.

Ebenso die ersten Stahlhütten. Entstanden da, wo Eisenerz gefunden wurde.

Henry Ford wurde von Betriebswirtschaftlern sehr verlacht, weil er sich, wie NST aus diesem Forum, die ganzen Kautschukplantagen aufkaufte, wo der Rohstoff für die Reifen seiner Autos gewonnen wurde. Die rechneten ihm vor, dass es viel billiger gekommen wäre, wenn er die Reifen einfach fertig von spezialisierten Reifenbetrieben gekauft hätte.

Henry Ford legte aber zeitlebens großen Wert auf eine hohe Fertigungstiefe, wo die Sowjetunion unübertroffen war. Die stellte nämlich alles, vom kleinsten Schräubchen bis zur fertigen Rakete, selbst aus eigenem Besitz her.

Kaum bekannt, aber die ersten Stromnetze waren Unternehmenssstromnetze. Das Unternehmen versorgte alle seine Werkstätten mit selbstproduziertem Strom.

Selbst heute noch lässt sich Aldi seine ganzen Dächer mit Solarpanelen zupflastern.

Das ist jetzt eine grundsätzliche Entscheidung:

Entweder setzt du voll auf die Globalisierung und darauf, das du alles, was du für deinen Betrieb benötigst, wie z.B. Strom, auf dem Markt sehr viel billiger zukaufen kannst, als du es selber produzieren kannst - eine Entscheidung, womit übrigens alle Unternehmen der letzten 30 Jahre goldrichtig lagen und eine Menge Geld sparten; oder du traust der Globalisierung nicht ganz und sorgst als verantwortlicher Unternehmer dafür, dass zumindest die existentiellen Komponeten, die für die Aufechtrhaltung des Betriebs unbedingt erforderlich sind, in deinem eigenen Unternehmen hergestellt oder zumindest in ausreichenden Lagerbeständen vorhanden sind.

Wenn du dir Sorgen machst um Strom, wieso hast du dann dir nicht schon lange ein Beispiel an Aldi genommen und produzierst deinen Strom selber?

Gruß Mephistopheles


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