Unternehmen führen in Blackout, Gasnotstand => welche Optionen sind da?

mh-ing, Dienstag, 16.08.2022, 07:59 (vor 619 Tagen)5940 Views

Für jene, die selbstständig sind, Unternehmen haben, stellt sich die Frage, was man tun kann, um sich bestens auf mögliche Szenarien vorzubereiten. Die Gaskrise, Black-Brown-Out, Lieferkettenprobleme werden vermutlich deutlich anziehen.

Szenarien:
Wegen Stromausfall können die Computer nicht laufen, keiner im Büro kann arbeiten. Die Mitarbeiter werden nach Hause geschickt.
=> Einzige Lösung scheint mir hier das Kurzarbeitergeld zu sein, d.h. wegen außergewöhnlicher Umstände ist die Beschäftigung nicht möglich. Stromausfall, zu kalte Arbeitsräume, fehlende Vorprodukte ... wäre m.E. schon dafür geeignet. => KUG ist aber bürokratischer Wahnsinn,
TIPP: Frühzeitig hier sich informieren und beraten lassen, das Szenario durchspielen, Vorbereitung treffen hinsichtlich Urlaubstage, Überstundenkonten ....
Oder man reduziert frühzeitig auf den wesentlichen Personalstamm. Da gute Mitarbeiter aber inzwischen rar sind, sollte man sich das gut überlegen.

Die anderen Kunden zahlen Rechnungen nicht, da wegen Stromausfall deren Büros auch zu sind, die in arge Finanznöte sind, sie wegen unserem Stromausfall unsere Leistungsfähigkeit (zurecht) in Frage stellen und Leistung verweigern, sogar das Sonderkündigungsrecht in Anspruch nehmen.
=> Hier sehe ich nur die Möglichkeit, Geld zu halten,um diese Dürrephase zu überstehen. Die laufenden Kosten (BüroNK, Banksachen, Versicherungen ...) laufen ja weiter.
=> Zum anderen sollte man mit den Kunden früh sprechen, Termine dehnen, Zahlungen fest vereinbaren, Zwischenzahlungen festlegen bzw. über Teilabnahmen Teilzahlungen ermöglichen, alles je nach Firmenart.

Wichtige Verbrauchsmaterialien sind nicht mehr verfügbar. Man könnte zwar arbeiten, aber es fehlen wesentliche Teile.
=> Bunkern wäre ein Option, bindet aber viel Geld und wer weiß, welches Teil dann fehlt. Oft sind es nur scheinbar unwichtige Dinge.

Computerschäden entstehen, da die Schwankungen im Stromnetz und plötzliche Ausfälle die Elektrik beschädigen. Daten gehen verloren.
=> USV an wesentlichen Computern und Servern, Datensicherung sollte ohnehin jedes Büro sauber betreiben. Daten möglichst auch auf externe Geräte außerhalb dem Büro sichern.

Mitarbeiter kommen in arge finanzielle Nöte, weil deren Nachzahlungen deren Möglichkeiten übersteigen. Forderung nach Lohnsteigerungen sind da (weil denen ja schlicht nur diese Möglichkeit zum Ausgleich bleibt). Jedoch ist man als Unternehmer selbst dann in Nöten und die Geldmittel beschränkt.
=> jetzt anheben, damit im KUG das berücksichtigt wird, während KUG kann man m.E. nichts tun

Die große Frage ist, welche Kunden und Projekte danach dann noch da sind und laufen. Es ist anzunehmen, dass nach einem solchen Notstand nicht so schnell alles in Gang kommt, zumal in vielen Bereichen die Käufer wegfallen bzw. die Preise fallen (Deflationsphase).

Für größere Unternehmer ist noch viel mehr zu berücksichtigen. Ich mit meinem Büro und überschaubarem Personal tue mich da leichter. Im Bereich Produktion, Fertigung, Logistik ist das noch viel komplizierter. Der Bau ruht ohnehin im Winter und davon kann ich profitieren. Es dient daher obiges nur als Gedankenanstoß und gilt vorrangig kleinen Unternehmen/Büros.


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