Vom Unterschied, sich den Arsch aufzureißen, oder ihn aufgerissen zu kriegen.

der_Chris 2, Dienstag, 16.08.2022, 10:11 (vor 619 Tagen) @ mh-ing4104 Views

Niemand verlangt von dir, den Unternehmertod zu akzeptieren.

Aber: Du bist im hier und jetzt nur Beifahrer!

Das solltest du als aller erstes antizipieren.

Du begehst keinen Suizid, du wirst ermordet. Deine Einflussmöglichkeiten sind viel zu begrenzt, als das du auch nur im Ansatz adäquat reagieren könntest.

Und da sind wir schon beim nächsten Problem.
Unternehmer agieren zuerst einmal und reagieren dann angemessen und mit ihrem Denken und Handeln auf die daraus resultierende Situation. Das steckt schon im Wort: UNTERNEHMEN.

Wenn DIE dich aber mit Scheiße aus allen Ecken bewerfen, wer soll dir raten in welcher Richtung du den Schirm aufzuspannen sollst?

Wie auch immer du das aktuelle Weltgeschehen einordnen möchtest, als Great Reset, als US-gesteuertes Zerstören der heimischen Wirtschaft, als WK III oder NWO. Es ist letztlich scheißegal.

Wie MausS schrieb, ohne Energie ist alles nichts.
Du kannst nichts tun, außer deinen Betrieb solange am Laufen halten, wie es die Rahmenbedingungen ermöglichen, Vorräte anlegen, mit Mitarbeitern in ein offenes Gespräch gehen und die Schotten abdichten.

Das Problem ist die kaskadierende Abhängigkeit untereinander in einer hocharbeitsteiligen Welt. Dem wirst du dich nicht entziehen können.

Räum dein Portfolio auf (ABC Analyse), nimm deine A und wichtigen B Kunden ins Boot, eruiert Abhängigkeiten und Chancen, gegenseitig die Liefer-/Abnahmemöglichkeiten soweit als machbar sicherzustellen, sei kreativ in der Umsetzung.

Können Kunden ein Kommissions-Lager bei dir unterhalten?

Kannst du mit Budgetbereitstellung seitens des Kunden im Vorfeld selber die Vorproduktion erweitern? (Ich hatte mal bei einem großen Automobilhersteller einen Projekt-Owner, der mich am Jahresende darum bat, eine Rechnung über 100k zu schreiben, damit er sein Budget rettet – Abzuarbeiten dann in Q.1 des Folgejahres…)

Gibt die Auftragslage Mehrarbeit für ein Stundenkonto der MA her?

Kannst Du mit deinen Kunden Bartergeschäfte auskungeln?

Haben deine Kunden einen realistischen Blick auf die Entwicklung?
Kannst du mit ihnen offen reden?

Eins sollte dir klar sein. Der Angriff auf den Mittelstand ist nicht zu leugnen, DIE wollen den weg haben und was im Januar/Februar hier ansteht, ist unverrückbar in Stein gemeißelt.

Dabei geht´s doch nicht mal um Strom- oder Gasprobleme. Nach diesem Winter dürften Millionen Haushalte unmittelbar vor der Privatinsolvenz stehen, damit auch der Versorger, die Vermieter (groß wie auch klein), der Handwerksbetrieb als nächster in der Kette.

Der ganze Laden bricht hier nächstes Jahr aufgrund massiver wirtschaftlicher Verwerfungen zusammen, mit oder ohne Strom und Gas.

Das Spiel ist aus und es gibt keine, nochmal: KEINE Chance das zu verhindern. Zuscheißen mit Geld wird die Hyperinflation starten und den Prozess noch beschleunigen.

Wir sind schon in der Nachspielzeit und der Schiedsrichter hat die Uhr im Blick. Den Dominostein, den du gerne rausnehmen möchtest, damit du nicht mitumfällst, da kommst du nicht dran!

Insofern hat Greenhoop nicht ganz unrecht, wenn er die empfiehlt nicht noch gutes Geld dem schlechten hinterher zu werfen und in erster Linie primär deine bloße Existenz zu sichern.

Das hat nichts Untergangsphantasien zu tun, oder Horrorprophet zu spielen. Das verwobene Netz der Wirtschaft wird immer löchriger und niemand weiß, was im erwartbaren Fall passieren wird, weil es schlichtweg dafür keine Blaupause gibt.

Und aus der Nummer kommen wir alle nicht raus, es hängt am seidenen Faden.
[[sauer]]


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