Weder beim Brownout noch beim Blackout führst du noch ein Unternehmen

Ankawor, Dienstag, 16.08.2022, 08:47 (vor 620 Tagen) @ mh-ing4678 Views

Für jene, die selbstständig sind, Unternehmen haben, stellt sich die Frage, was man tun kann, um sich bestens auf mögliche Szenarien vorzubereiten. Die Gaskrise, Black-Brown-Out, Lieferkettenprobleme werden vermutlich deutlich anziehen.

Szenarien:
Wegen Stromausfall können die Computer nicht laufen, keiner im Büro kann arbeiten. Die Mitarbeiter werden nach Hause geschickt.
=> Einzige Lösung scheint mir hier das Kurzarbeitergeld zu sein, d.h. wegen außergewöhnlicher Umstände ist die Beschäftigung nicht möglich. Stromausfall, zu kalte Arbeitsräume, fehlende Vorprodukte ... wäre m.E. schon dafür geeignet. => KUG ist aber bürokratischer Wahnsinn,
TIPP: Frühzeitig hier sich informieren und beraten lassen, das Szenario durchspielen, Vorbereitung treffen hinsichtlich Urlaubstage, Überstundenkonten ....

Hallo mh-ing,

beim Brownout hättest du vor 20 Jahren noch weitermachen können. Das Licht wäre etwas dunkler in den Räumen, aber sonst hätte man seine Arbeit noch machen können.

Heute geht nichts ohne IT, und die fällt beim Brownout aus oder geht gleich kaputt. Beim Brownout sinkt die Spannung und elektronische Anlagen mögen das nicht. Einfachere Sachen wie Elektromotoren laufen auch mit geringerer Spannung, werden aber möglicherweise zu heiß. Zur Info hänge ich unten nochmal was an zum Brownout.

Beim Blackout sitzen deine Mitarbeiter ohne alles im Dunkeln und im Kalten, wenn deine Firma nicht durch Notstrom versorgt wird. Sollten sie den Eindruck haben, dass nirgends mehr Strom ist, wird sich der eine oder andere selbst vom Dienst befreien und versuchen, seine Kinder zu finden.

Zwei Drittel der Menschen haben nur einen Kühlschrank voll, daher werden die meisten deiner Mitarbeiter am zweiten Tag vor Lidl in der Schlange stehen, um dort bei der Verteilung was abzubekommen. Meines Wissens haben Lidl und Spar inzwischen entsprechende Pläne zur Abgabe von Lebensmitteln beim Blackout, damit ihnen am dritten Tag der Laden nicht von Hungrigen in Trümmer gelegt wird.

Es gibt zahlreiche einschlägige Websites, auf denen der weitere Gang der Ding ab Tag 3 usw. dargelegt wird.

Hier noch die Definition Blackout, Brownout, Rolling Blackout usw.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (https://www.bbk.bund.de) definiert einen Blackout als einen

Stromausfall, der mindestens 72 Stunden dauert
und sich mindestens über mehrere Bundesländer erstreckt.


Beide Kriterien können Sie nicht direkt prüfen, wenn bei Ihnen der Strom ausgefallen ist.

Ohne Strom steht Ihnen auch kein Telefon zur Verfügung, denn Festnetztelefone funktionieren inzwischen nur noch über strombetriebene Router. Das Handynetz wird schnell überlastet, wenn plötzlich alle telefonieren und nach dem Grund des Stromausfalls fragen wollen. Sie können Sie sich am besten über ein Radio informieren, wenn dieses batteriebetrieben ist (und Sie Batterien vorrätig haben) oder wenn es mit einer kleinen Kurbel betrieben werden kann.

Ob Blackout oder Stromausfall - die Radiosender werden wahrscheinlich etwas dazu sagen, jedenfalls in den ersten Stunden, in denen sie noch senden können, weil ihre Notstromversorgung noch läuft. Nach den Erfahrungen mit dem Hochwasser im Ahrtal ist es aber möglich, dass Informationen erst zeitverzögert gegeben werden. Einerseits könnte sich der Sender außerhalb des betroffenen Gebietes befinden und keine Informationen darüber haben. Andererseits könnte auch der zuständige Redakteur zögern und auf offizielle Mitteilungen warten. Diese werden erfahrungsgemäß erst nach einiger Zeit gegeben, besonders, wenn die Kommunikation sowieso gestört ist.

Ein Rolling Blackout ist kein Blackout nach der Definition des BBK, da es sich dabei nicht um einen Stromausfall von mindestens 72 Stunden handelt und der sich auch meistens nicht über mehrere Bundesländer erstreckt. Rolling Blackouts gibt es oft in Kalifornien und Südafrika, wenn das Stromangebot die Nachfrage nicht erfüllen kann. Rolling Blackouts sind kontrollierte und normalerweise im voraus geplante Unterbrechungen der Stromversorgung.

Der Begriff Brownout wird in letzter Zeit in den Medien manchmal missverständlich verwendet. "Brownout" leitet sich davon ab, dass bei einem Spannungsabfall das Licht deutlich merkbar dunkler wird.

Ein Brownout ist ein gewollter oder ungewollter Spannungsabfall im Netz. Absichtlich herbeigeführte Spannungsabfälle werden zur Lastreduzierung in Notfällen eingesetzt. Ein Brownout dauert Minuten oder Stunden. In den meisten Fällen werden Brownouts von den Energieversorgern absichtlich als Notmaßnahme herbeigeführt, um einen vollständigen Ausfall des Systems (Blackout) zu verhindern.

In der Regel senkt ein Energieversorger die Netzspannung für kurze Zeit um 10-25 %. Diese Absenkung hat meist nur minimale Auswirkungen auf Heizungs- und Beleuchtungssysteme, aber empfindliche elektronische Geräte können unter Umständen nicht mehr funktionieren. Elektromotoren neigen dazu, heißer zu laufen, wenn sie während eines Brownouts die gleiche Leistung erbringen müssen.

Wegen der gelegentlich falschen Verwendung des Begriffs Brownout in den Medien folgen einige Links zu Brownouts und zur Klarstellung der Bedeutung:

https://www.gotpower.com/brownouts-and-blackouts/

https://www.directenergy.com/learning-center/difference-between-blackout-brownout

https://www.sparkenergy.com/the-difference-between-a-blackout-and-a-brownout/

https://www.seattle.gov/Documents/Departments/Emergency/PlansOEM/SHIVA/2014-04-23_Power...

Mit einer Suche nach "brownout rolling blackout" finden Sie noch zahlreiche weitere Beiträge im Internet.

Und schließlich Wikipedia zum Brownout:

(Eine) Kurzzeitige Spannungsabsenkung (Spannungseinbruch) infolge von Überlastung aufgrund unvorhergesehener Ereignisse (...) wird im Englischen auch als Brownout – nach der starken Abschwächung von Glühlampenbeleuchtung benannt – oder Sag bezeichnet und tritt insbesondere in kleineren oder unterdimensionierten Stromnetzen mit zu gering verfügbarer Regelleistung auf. In der Regel kommt es dabei zu keinen ernstzunehmenden Schäden. Doch reagieren elektronische Geräte durchaus unterschiedlich auf einen Brownout: Bei manchen kommt es zu überhaupt keinen Beeinträchtigungen, wohingegen andere Gerätschaften empfindlicher auf einen kurzzeitigen Spannungsabfall antworten. Beispielsweise kann ein fehlender Batteriespeicher zu einem Daten- oder Funktionsverlust führen. Ein sogenannter Brownout-Detector kann einem solchen Szenario vorbeugen.[10] Brownouts sind beispielsweise im japanischen Stromversorgungsnetz relativ häufig, auch aufgrund der gemischten Netzfrequenz von 50 Hz und 60 Hz, während im europäischen Verbundsystem überregionale Brownouts nur sehr selten vorkommen. Brownouts können auch unmittelbar vor einem Totalausfall als Vorbote auftreten.

Quelle: http://borso.info/blackout-oder-stromausfall.html


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung