Warum sollte es mit Gewalt durchgesetzt werden

Morpheus ⌂, Mittwoch, 03.11.2021, 11:49 (vor 906 Tagen) @ trosinette3052 Views

Hallo Schneider,

Es verschafft ihnen nach einer Überwindungsphase viel Befriedigung und sie können sich in persönlicher und fachlicher Hinsicht entwickeln, d.h. kompetenter werden.


Ja, ich weiß, dass das so ist. Es impliziert für mich aber auch ein „weiter so“.

Unter nicht „weiter so“ verstehe ich, mir Befriedigung aus dem bloßen Dasein zu verschaffen, ohne systemische Verantwortung zu übernehmen und mich fachlich im systemischen Sinne zu entwickeln.

Wenn wir uns Befriedigung aus dem bloßen Dasein verschaffen, ohne Verantwortung zu übernehmen und uns fachlich zu entwickeln, dann könnte sich das zeitgeistliche Krebsgeschwür möglicherweise zurückbilden.

Das bildet mMn sich durch die starke Konzentration auf die räumliche Umgebung von ganz alleine. Niemals hat sich die Menschheit so stark für das interessiert, was tausende Kilometer weit weg passiert. Was heute durch die Medien gesteuert der Fall sein soll, um uns von den lokalen Ereignissen abzulenken.

Ich lese gerade Eckhart Tolle - "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart".

Da stehen so Sachen wie:

„Die Unfähigkeit, das Denken anzuhalten, ist eine schlimme Krankheit, aber wir sehen das nicht so, wir halten es für normal, weil fast jeder darunter leidet.
….
Identifikation mit deinem Verstand erschafft einen dunklen Schleier von Konzepten, Bezeichnungen, Vorstellungen, Wörtern, Urteilen und Definitionen, der jede wahre Beziehung behindert.
….
Der Philosoph Descartes glaubte, er habe die fundamentalste Wahrheit gefunden, als er seine berühmte Aussage machte: „Ich denke, also bin ich.“ In Wirklichkeit hat er damit den grundlegendsten Irrtum ausgedrückt, nämlich den, Denken mit Sein und Identität mit Denken gleichzusetzen. Der zwanghaft Denkende, also fast jeder, lebt in einem Zustand von scheinbarer Getrenntheit, in einer krankhaft komplexen Welt ständiger Probleme und Konflikte, einer Welt, die ein Spiegel für die wachsende Zerstückelung des Verstandes ist.
….
Du erkennst auch, dass alles, was dem Leben wahren Wert verleiht – Schönheit, Liebe, Kreativität, Freude, innerer Friede –, seinen Ursprung jenseits des Verstandes hat.
….
Eine landesweite Umfrage unter den angesehensten Mathematikern Amerikas – einschließlich Einsteins – zu ihren Arbeitsmethoden brachte das Resultat, dass Denken „nur eine untergeordnete Rolle in der kurzen, entscheidenden Phase des eigentlichen kreativen Akts spielt.“ Somit würde ich behaupten, dass es den meisten Wissenschaftlern nicht deshalb an Kreativität mangelt, weil sie nicht denken können, sondern weil sie nicht aufhören können zu denken!"

usw. usf.

Früher konnte ich auch nicht aufhören zu denken. Sorgen über Sorgen. Heute mache ich mir die einfach nicht mehr und nehme die Dinge wie sie kommen. Ich versuche das zu beeinflussen, was ich kann. Bei mir hilft lesen, von belanglosen Dingen, bis ich hinreichend müde bin, und dann kann ich meine Gedanken völlig abschalten.
Allerdings leben wir mitten im Nirgendwo.

Ja, Machtkonzentrationen müssen unbedingt und in jeder Beziehung reduziert werden. Aber regionales Geld zwingt die großen Teilnehmer sich kooperativ und ausgleichend zu verhalten.


Generell stellt sich mir immer die Frage, ob das Gute (dezentral, regional, kooperativ, ausgleichend) gegenüber dem Bösen konkurrenzfähig ist. Bzw. wieviel Zwang, Macht und Gewalt aufgebracht werden muss, um das vermeintlich Gute gegenüber dem Bösen konkurrenzfähig zu machen. Und wieviel gutes bleibt vom Guten, wenn es mich Zwang Macht und Gewalt durchgesetzt werden muss.

Das erfordert bewusste Vorsichtsmaßnahmen, wie Verteidigung der eigenen Sicherheit immer erforderte. Wie kommst Du auf Macht, Gewalt und Zwang?

Grüße
Morpheus

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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.


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