Ich bleibe dabei: Unsere Probleme sind nicht organisatorischer- sondern geistiger Natur.

trosinette, Mittwoch, 03.11.2021, 10:18 (vor 906 Tagen) @ Morpheus3062 Views

Guten Tag,

All das sind Millionen von menschlichen Argumenten, die ein einfaches „Weiter so“ meiner festen Überzeugung nach nicht zulassen.

Mich erschüttert unser Treiben ebenfalls und nach meiner festen Überzeugung wird es ein „weiter so“ auch ohne meine Einmischung nicht geben. Wir haben viel zu viel Dreck am Stecken, als dass uns Gott, das ewig wiederkehrende Etwas oder die Natur, die Gnade erweist, uns mir nichts, dir nichts ungestraft in ein modifiziertes System hinübergleiten zu lassen.

Es verschafft ihnen nach einer Überwindungsphase viel Befriedigung und sie können sich in persönlicher und fachlicher Hinsicht entwickeln, d.h. kompetenter werden.

Ja, ich weiß, dass das so ist. Es impliziert für mich aber auch ein „weiter so“.

Unter nicht „weiter so“ verstehe ich, mir Befriedigung aus dem bloßen Dasein zu verschaffen, ohne systemische Verantwortung zu übernehmen und mich fachlich im systemischen Sinne zu entwickeln.

Wenn wir uns Befriedigung aus dem bloßen Dasein verschaffen, ohne Verantwortung zu übernehmen und uns fachlich zu entwickeln, dann könnte sich das zeitgeistliche Krebsgeschwür möglicherweise zurückbilden.

Ich lese gerade Eckhart Tolle - "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart".

Da stehen so Sachen wie:

„Die Unfähigkeit, das Denken anzuhalten, ist eine schlimme Krankheit, aber wir sehen das nicht so, wir halten es für normal, weil fast jeder darunter leidet.
….
Identifikation mit deinem Verstand erschafft einen dunklen Schleier von Konzepten, Bezeichnungen, Vorstellungen, Wörtern, Urteilen und Definitionen, der jede wahre Beziehung behindert.
….
Der Philosoph Descartes glaubte, er habe die fundamentalste Wahrheit gefunden, als er seine berühmte Aussage machte: „Ich denke, also bin ich.“ In Wirklichkeit hat er damit den grundlegendsten Irrtum ausgedrückt, nämlich den, Denken mit Sein und Identität mit Denken gleichzusetzen. Der zwanghaft Denkende, also fast jeder, lebt in einem Zustand von scheinbarer Getrenntheit, in einer krankhaft komplexen Welt ständiger Probleme und Konflikte, einer Welt, die ein Spiegel für die wachsende Zerstückelung des Verstandes ist.
….
Du erkennst auch, dass alles, was dem Leben wahren Wert verleiht – Schönheit, Liebe, Kreativität, Freude, innerer Friede –, seinen Ursprung jenseits des Verstandes hat.
….
Eine landesweite Umfrage unter den angesehensten Mathematikern Amerikas – einschließlich Einsteins – zu ihren Arbeitsmethoden brachte das Resultat, dass Denken „nur eine untergeordnete Rolle in der kurzen, entscheidenden Phase des eigentlichen kreativen Akts spielt.“ Somit würde ich behaupten, dass es den meisten Wissenschaftlern nicht deshalb an Kreativität mangelt, weil sie nicht denken können, sondern weil sie nicht aufhören können zu denken!"

usw. usf.

Ja, Machtkonzentrationen müssen unbedingt und in jeder Beziehung reduziert werden. Aber regionales Geld zwingt die großen Teilnehmer sich kooperativ und ausgleichend zu verhalten.

Generell stellt sich mir immer die Frage, ob das Gute (dezentral, regional, kooperativ, ausgleichend) gegenüber dem Bösen konkurrenzfähig ist. Bzw. wieviel Zwang, Macht und Gewalt aufgebracht werden muss, um das vermeintlich Gute gegenüber dem Bösen konkurrenzfähig zu machen. Und wieviel gutes bleibt vom Guten, wenn es mich Zwang Macht und Gewalt durchgesetzt werden muss.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider


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