Danke!

overseas, Sonntag, 27.09.2020, 22:53 (vor 1309 Tagen) @ helmut-14198 Views

Danke dir für diesen Beitrag, den neutralen Einstieg aber auch die Darlegung deiner Sichtweise.

Ich weiss nicht, weshalb diese ganze Sache, aber ich sehe, dass die Welt verrückt spielt, und dass eine beachtliche Menge an Leuten mitspielt (vielleicht spiele auch ich verrückt, das muss ich allenfalls auch akzeptieren). Aber auch mir erschliesst sich der Sinn nicht, weshalb auf gut Glück Maskentragepflicht in Lokalen, Geschäften ja teils sogar in der Öffentlichkeit vorgeschrieben wird, ohne dass klare wissenschaftliche Ergebnisse vorliegen, ob diese Pflicht denn was bringt, ja, gar ob denn diese Pflicht nicht teilweise sogar schädlich sein kann.

Ich habe mir schon öfters Gedanken gemacht, wie es für ein Kleinkind ist, in einer Welt aufzuwachsen, in der es so oft von maskierten Menschen umgeben ist. Die Emotionen zeigen sich im Gesicht, und der Mensch muss lernen, Emotionen zu deuten; was wird aus einem Kind, das dies nicht lernen kann, oder nur aus dem nahesten Umfeld?

Bereits zu "Lockdown-Zeiten" habe ich mich immer wieder gefragt, aus wessen Grund sich diese Massnahmen rechtfertigen lassen. Ist es gerecht, solch grosse Eingriffe, sei es Lockdown oder auch Maskenpflicht, der ganzen Menschheit aufzuerlegen, um das Leben sehr weniger um sehr kurze Zeit zu verlängern? Es ist mir sehr bewusst, dass dies eine heikle Frage ist, aber es ist eine Frage, die wir uns stellen müssen.

In der letzen Zeit bin ich zur Einsicht gekommen, dass einzelne Menschen aufgehört haben zu akzeptieren, dass das Leben immer tödlich ist, und dass niemand überlebt. Aber ist ein Leben ohne Emotionen (übertrieben, = mit Maske; oder im Lockdown; o.ä.) wirklich lebenswert? Geht es nicht darum, dass jeder Mensch seit jeher einen Kompromiss suchen musste, das Sterberisiko und die Überlebenschance so auszubalancieren, wie es dem einzelnen Individuum gefällt?

Vor Corona ging dies so: Die eine Person ist ein "Adrenalin-Junkie"; er geht immer wieder Fallschirmspringen, ein grosses Risiko, aber er kalkuliert dieses Risiko ein, weil es ihm dies wert ist. Viele andere Menschen würden das Risiko nicht eingehen.

Nun wurden die Menschen plötzlich auf mehr auf Krankheiten als Sterberisiko aufmerksam; das wäre genauso vor Corona möglich gewesen. Wenn ich aus dem Haus gehe, gehe ich ein erhöhtes Risiko ein, mir eine Krankheit aufzulesen; aber will ich das Risiko eingehen? Ich, auf jeden Fall, aber es soll jedem Menschen überlassen sein, dieses Risiko anders einzuschätzen und auf das Verlassen des Hauses zu verzichten, wenn dies die Lebensumstände ermöglichen.

Worauf will ich denn nun hinaus? Massnahmen, die der Allgemeinheit auferlegt werden, sollen den maximalen Nutzen haben; sei es ein grosser Nutzen für eine Minderheit, oder ein kleiner Nutzen für eine grosse Gruppe, beides kann seine legitimen Gründe haben. Aber es geht nicht an, dass Massnahmen der Allgemeinheit auferlegt werden, um einen möglicherweise sehr geringen Nutzen auf eine womöglich sehr kleine Gruppe zu ermöglichen, mit teils unbekannten, teils bekannten grossen Nebeneffekten auf die Allgemeinheit.

Und ja, wir Menschen sind sterblich, das gilt es zu akzeptieren; und mein Beileid an alle, die dies erfahren und erleben müssen. Wir alle kennen Risikogruppen, ich habe auch Risikopatienten im nahesten Umfeld, aber wir sind uns unserer Sterblichkeit bewusst und machen das Beste aus unserer Zeit: Wir wollen nicht Leben um nicht nicht zu Sterben - wir wollen leben, und irgendwann sterben!


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