Bewusstseinsgeschichte

Falkenauge, Sonntag, 19.05.2019, 17:46 (vor 1793 Tagen) @ Phoenix53037 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 19.05.2019, 18:01

Und falls Falkenauge hier mitliest:

Warum haben und hatten Stammesgemeinschaften eigentlich keine
Bedürfnisse, die ja nach deiner These DER wirtschaftliche Antrieb sind? Wo
bleibt die Innovationskraft in 300.000 Jahren? Wo bleibt der
Erfindungsreichtum in 300.000 Jahren? Wo bleibt der technologische
Fortschritt in 300.000 Jahren? Und warum explodiert der Fortschritt exakt
zu der Zeit, als der Staat die Bühne betritt? Fragen über Fragen...

Er liest mit:

Auch in den Stammesgemeinschaften hatten die Menschen Bedürfnisse nach Nahrung, Kleidung, Wohnung usw., die befriedigt werden mussten, wie einfach auch immer. Die Bedürfnisse sind anthropologische und keine sozialen Konstanten. Sie wirken in die Gesellschaft hinein und suchen dort Strukturen ihrer Befriedigung. Das ist das generelle Verhältnis von Mensch und Gemeinschaft. In der Gemeinschaft kann nichts anderes sein als im Menschen, der sich in ihr auslebt.

"Und warum explodiert der Fortschritt exakt zu der Zeit, als der Staat die Bühne betritt?"

Ja warum betrat exakt gerade zu der Zeit der moderne Staat die Bühne? Das ist kein kausaler, sondern ein zeitlicher Zusammenhang.
Die Geschichte der Menschheit ist eine Entwicklungsgeschichte, auch der Entwicklung je unterschiedlicher Fähigkeiten und jeweilig unterschiedlicher Bewusstseinsarten und -stufen.

Die Fortschrittsexplosion in Naturwissenschaft und Technik ist Ausdruck eines neuen rationalen Denkens, das sich ausschließlich auf die äußere Natur richtet - mit allen Vorzügen und Nachteilen. Und auch das Entstehen des modernen Staates zum gleichen Zeitpunkt ist Ausdruck dieses neuen Denkens, das auffällig im 15. Jahrhundert mit den Entdeckungen und Erfindungen einsetzte und im 18., 19. Jahrhundert einen ersten stürmischen Höhepunkt erreichte.

Der Staat, d.h. die ihn Beherrschenden, machen sich die technologischen und ungeheuren wirtschaftlichen Errungenschaften für ihre staatliche Macht zunutze. Ebenso gliedern sie sich das Geistesleben mit dem Bildungswesen für Ihre Machtzwecke ein.
Dieser Einheitsstaat, der alle Lebensgebiete regulierend und lenkend umfasst, ist wie ein Götze geworden, auf den alle hynotisiert starren und alles von ihm erwarten, als sei er eine gottgegebene Naturtatsache. Dieser Hypnose verfällt auch, wie mir scheint, der Debitismus.

Was der Staat zusammengefügt hat, kann der Mensch auch trennen: in ein je selbständiges Wirtschafts-, Geistes- u. Bildungsleben und einen Staat, sprich eine Rechtsgemeinschaft. Und diese Aufgliederung muss auch erfolgen, wenn er der Ausbeutung durch eine kleine Clique in Staat und Wirtschaft endlich entgehen will.

Gruß
Falkenauge


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