Südharz, Eichsfeld, Nationalpark Hainich - Waldsterben wie im Erzgebirge in den 80er Jahren

Plancius, Sonntag, 31.05.2020, 22:01 (vor 1426 Tagen) @ Oblomow4117 Views
bearbeitet von Plancius, Sonntag, 31.05.2020, 22:10

Wer in den 80er Jahren den Grenzübergang Reitzenhain/DDR - Chomutov/CSSR im Erzgebirge überquert hat, kann sich bestimmt noch an die schrecklichen Bilder des toten Waldes rechts und links der Straße erinnern. Die Fichten und Tannen waren alle großflächig vertrocknet und gaben ein grausiges Bild ab. Genauso sah es aus, wenn man auf dem Kamm des Riesengebirges wanderte. Ursache war der ungefilterte Ausstoß von Schwefeldioxid aus den Kraftwerken und Chemiebetrieben im Nordböhmischen Braunkohlerevier, wo besonders schwefelreiche Braunkohle abgebaut wurde.

Letzte Woche habe ich ähnliche Bilder im Südharz und im Eichsfeld gesehen. Die Fichten sind großflächig tot. Entweder vertrocknet oder ein Opfer des Borkenkäfers.

Ähnlich ist die Situation im Nationalpark Hainich. Nur dort sind überwiegend die Buchen von der Trockenheit betroffen. Ihr Laub wird immer spärlicher bzw. sie sind schon am Absterben. Der Wald stirbt, obwohl er viele Jahrzehnte sich selbst überlassen wurde. Nach dem Krieg war der Hainich zum Teil militärisches Sperrgebiet. Heute ist er der größte zusammenhängende Buchenmischwald/Plänterwald Mitteleuropas.

Gruß Plancius

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"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER


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