Vorfinanzierung kann nicht das Problem sein
Hallo Mephistopheles
Die Hauptprobleme im Zusammenleben der Menschen sehe ich bei den formalen Herrschaftsstrukturen, dann im Komplexitätsgrad der Arbeitsteilung und schließlich in der Größe der Populationen bzw. dem Verbrauch von Ressourcen. Hier muss in der Zukunft besonders aufgepasst werden.
Da sprichst Du ein wirklich wichtiges Thema an. Wenn Du meine "Geld-Theorie" verstanden hast, dann wird auch klar, dass je höher die Steuern werden, desto mehr müssen die Menschen leisten, um dasselbe Netto-Einkommen zu erhalten. Ist logisch oder?
Nö, das ist völlig unlogisch.
Was ist "das"?
Es ist erst einmal (wie die UdSSR bewiesen hat) völlig unerheblich, ob man Krankenkasse, ärztliche Versorgung, Universitäten, Verwaltungen und Verwaltungsgebäude, auch Industriebetriebe und Rohstoffgewinnung, Landwirtschaft und Ernte, Security oder Polizei, Gefängnisse privat bezahlt oder über Steuern der Allgemeinheit finanziert werden.
Nein, im Kommunismus hat Geld keinen Wert und die Menschen sind nicht zum Arbeiten gezwungen. Man muss sie mit Gulags bedrohen oder anderweitig Druck ausüben, wie es die Roten Khmer gemacht haben. Im Kommunismus lebte man deshalb von der Substanz und als die aufgebraucht war, war es vorbei.
Dem Staat wird nur eine besondere Ineffizienz nachgesagt, das ändert aber nichts daran, dass die Vorfinanzierung erforderlich ist. So oder so. Und Vorfinanzierung ist nur durch den Rückkgriff auf Ressourcen möglich und in einem Machtsystem. So wollen es die strengen Gesetze des Debitismus.
Also das Märchen mit der Vorfinanzierung ist einfach unsinnig. Sonst würde jeder private Häuslebauer stets untergehen. Er kauft ein Haus, das an seine regelmäßigen Einnahmen angepasst ist und kann über diese Einnahmen die Zinsen finanzieren. Das wäre auch beim Staat kein Problem. Der Privatmann bekommt keinen Kredit, den er nicht bedienen kann. Das Problem der Herrschenden ist, sie bekommen den Kredit oder/und sie sind sich sicher, dass sie ihre Einnahmen erhöhen können. Das geht nämlich per Befehl. Und so meinen sie, dass sie ihr Haus jedes Jahr um einen kleinen Anbau erweitern können. Und genau das geht am Anfang der Herrschaft gut, solange die allgemeiner Verschuldung niedrig ist. Am Ende, wenn die allgemeine Verschuldung hoch ist, geht es nicht mehr und es bleibt der Kollaps. Schuld ist aber nicht die Wirtschaft, sondern das Fehlverhalten der Herrschenden. Dottore hat schlicht und ergreifend an der falschen Stelle gesucht und dort leider nichts gefunden, was einer genauen Analyse standhält.
Aber je mehr Menschen also produzieren müssen, weil sie die Steuern dazu zwingen, desto mehr Ressourcen müssen auch für die Produktion verwendet werden.
Deshalb sind die westlichen Demokratien, mit den hohen Steuern auch die größten "Umwelt-Verbraucher" also eigentlich "Ressourcen-Verbraucher". Aber es werden eben auch oft durch die erzwungene Überschuss-Produktion nicht nur zu viele Ressourcen verbraucht sondern auch viel Umwelt zerstört.
Jedes Lebewesen, das sich über seine natürliche Anzahl hinaus vermehrt, zerstört seine Umwelt.
Ja, mag sein. Wir Menschen haben aber die Fähigkeit das zu erkennen, zu steuern und abzustellen.
Und es reicht eben nicht aus, wenn wir die Umwelt-Schweinereien mit Gesetzen bei uns verbieten, und die schmutzigen Prozesse dann einfach ins Ausland abgeschoben werden und dort die Umwelt zerstören. Das sind Scheinlösungen, die aber weit verbreitet sind.
Wieso versenkst du den Abfall nicht einfach in Asse?
Wer soll das wieder verstehen? Wo ist der Zusammenhang?
Das hier dargestellte erklärt vielleicht, weshalb ich immer betone, dass die Theorie so wichtig ist.
Grüße
Morpheus
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