Selbstbestimmung

Falkenauge, Mittwoch, 06.12.2017, 15:40 (vor 2330 Tagen) @ Mephistopheles5580 Views

Du vernachlässigst nur eins,
...dass das Individuum zur Selbst- und Mitbestimmung gar nicht in der Lage
und damit heillos überfordert ist.

Vox populi, vox Rindvieh. (Das ist eine Anspielung auf die sakrale
Bedeutung der Macht. Es drückte sich darin die Überzeugung aus, dass im
Spruch des Herschers die Stimme Gottes erscheint, eine Überzeugung, die
nur noch in der katholischen Kirche hochgehalten wird. Was der Papst ex
cathedra - ein Ritual, und nur wenn er dieses Ritual befolgt - verkündet,
ist unfehlbar. Das hat man später auf das Volk angewandt: Vox populi, vox
dei: Aus der Stimme des Volkes spricht die Stimme Gottes).
Und aus eben dieser heillosen Überforderung, und nicht wie du meinst, aus
der durch die repräsentative Demokratie, fplgt automatisch die
Einflussnahme der Geldmächte. Das wäre bei einer direkten Demokratie noch
schlimmer, weil die Geldmächte kaufen sich natürlich dann das ganze
Volk.

Dass das für viele Menschen (noch) zutrifft, darf nicht dafür blind machen, dass der europäischen Geschichte seit dem Griechentum das unbewusste und immer bewusster werdende Streben der Menschen zur freien, sich selbst erkennenden und sich selbst bestimmenden Individualität zugrunde liegt. Es ist letztlich dieser Impuls, der als gegen alle Widerstände gärende Kraft die ganze geistige und gesellschaftliche Entwicklung der europäischen Völker in der neueren Zeit verändernd bestimmt und vorangetrieben hat.

Natürlich sind das stets Menschen der gebildeten Eliten gewesen, was ja damit zusammenhängt, dass die große Masse von einer höheren Bildung ausgeschlossen war. Das ist weitgehend insofern noch der Fall, als heute der Staat, also die Herrschenden, auch das Bildungssystem in den Händen haben und und auf diese Weise bei aller Öffnung der Bildung für alle Schichten, zum folgsamen Untertan erziehen lassen. Vgl hier.


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