Das Verbrechen, ...

Weiner, Freitag, 09.04.2021, 01:44 (vor 1114 Tagen) @ Ashitaka5315 Views

... werter Ashitaka, setzt voraus, dass es einen Bewertungsmaßstab gibt, in dessen (Denk-) Rahmen ein (zu beurteilendes) Ereignis auch als 'Verbrechen' erkannt und qualifiziert werden kann.

Ein solcher Rahmen wird beispielsweise geschaffen durch ein System von Moral (mit daraus resultierenden 'Gewissensbissen') oder auch durch ein Rechtssystem (das dann durch eine Macht durchgesetzt werden muss).

Tatsächlich sind sowohl einzelne Menschen wie auch Menschengruppen in ihren Handlungen aber vollkommen frei. Sie machen in der Mehrheit nur keinen Gebrauch von ihrer Freiheit.

Diese Freiheit hätte nur wenige Grenzen, etwa physische oder kulturell-geschichtliche oder biologische (wie etwa der Ekel oder andere verhaltensbiologische Hemmungen, einige von ihnen enthemmbar ...).

Für Menschen mit spirituellen Intentionen gibt es ebenfalls Gründe, sich nicht auf 'Verbrechen' einzulassen, doch möglicherweise sind diese Begründungen nur utilitaristischer Natur (zumindest ab einem gewissen Reflexionsniveau, welches dann an sich eine Gefahr für den spirituellen Weg darstellt).

Interessant ist lediglich, dass die Eliten und die 'Berater' (als Transmissionsriemen des Willens der Eliten in die Menschenmassen hinein) in der Regel darauf achten, dass die von ihnen gewünschten Maßnahmen 'rechtskonform' abgewickelt und durchgesetzt werden.

Meines Erachtens hängt dies damit zusammen, dass die Ausübung von Macht via Recht und via 'Propaganda' sehr viel preiswerter und effizienter ist als durch rohe Gewalt. Auch lässt sich die wahre Macht bzw. ihr Zentrum dann leichter verbergen.

Die allerinteressanteste Frage jedoch ist: handeln die Eliten und wahren Machthaber, die selbst ja unabhängig von Moral und Recht sind und dies auch wissen (im Gegensatz zu den Schlafschafen) - handeln diese 'wahren Machthaber' vielleicht rational?

Oder handeln sie aus niederen Beweggründen (etwa Gier und Mordlust)?

Sofern sie aber tatsächlich rational handeln würden bzw. wollten: was wären ihre eigenen Kriterien dafür?

Eine Antwort ist, wie immer bei meinen Einwürfen, nicht nötig. Und Antworten, die auf debististische Zwänge etc. verweisen (oder auf das ewig hinausgezögerte bzw. hinauszögerbare GO), langweilen mich, weil ich sie als schleimige Verbeugung vor den Machthabern und ihren Beratern, d.h. vor den Herdenbesitzern und den Hirten ansehe.

Sonstiges: Heute war eine Doku in 3SAT (mit anschließender Diskussion, moderiert von Scobel) über Böden im Burnout, d.h. über ökologische Landwirtschaft. Die 'Bodenfrage' ist m.E. wichtiger als die 'Energiefrage'. Gesprächsteilnehmerin war u.a. Andrea Beste - eine kompetente Frau ...

https://www.gesunde-erde.net/

https://www.gesunde-erde.net/publikationen/publikationen-zu-agrifood-umweltpolitik/#1299
(Klarstellung von Begriffen, Warnung vor 'greenwashing', weitere Optimierung von ökologischer Landwirtschaft durch Permakultur und Agroforst)

Und noch das: Hier wird immer wieder von Schwarmintelligenz geredet, eigentlich eine sehr komplizierte Angelegenheit; eine Komponente davon ist die Synchronisation. Darüber wurde vor ein paar Tagen ein Video ins Netz gestellt (Veritasium), das sehr schnell sehr viele Clicks bekam:

https://www.youtube.com/watch?v=t-_VPRCtiUg

Und noch das: Heute morgen wurde hier Gracian erwähnt. Der hat außer dem "Handorakel" für Weltkluge noch ein paar andere gute Dinge geschrieben, etwa das CRITICON (damit man sich im Reich der Dummheit zurechtfinde) sowie ein Buch über den idealen Herrscher (El Héroe) und über den idealen Politiker (El político Don Fernando el Católico). Leider hat er kein Büch über den idealen Führer geschrieben ...

Nächtliche Grüße von Weiner


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