Da sagen diese Zahnarztfreunde hier aber etwas anderes (mL)

DT, Sonntag, 29.03.2020, 18:49 (vor 1479 Tagen) @ MausS1900 Views

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.coronakrise-in-stuttgart-das-dilemma-der-zahn...

Zahnärzte sind aufgrund ihrer Arbeit extrem gefährdet, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Dennoch können sie ihre Praxen nicht so einfach schließen – und zwar nicht nur, weil sie dann von der Pleite bedroht wären.

"Ist er mit seinen maschinellen Instrumenten an den Zähnen seiner Patienten zu Werke, entsteht dieser Spraynebel, ein Aerosol. Dieses kann mehrere Meter weit getragen und bis zu 30 Minuten in der Raumluft nachgewiesen werden.

In der Situation sollte niemand gezwungen werden, diese Arbeit zu machen

Und freilich kann dieses Aerosol übertragbare Krankheitserreger enthalten. In Zeiten von Corona ist dies ein erhebliches Risiko. „Coronaviren sitzen gerade im Mund- und Rachenraum – und sollte jemand infiziert sein, dann werden die Viren im ganzen Raum verteilt“, sagt Kai L., der gegen die gängigen Krankheiten wie Hepatitis oder Influenza geimpft ist und sich zusätzlich mit Mundschutz, Schutzbrille und Handschuhen schützt. Doch gegen Corona gibt es noch keinen Impfstoff – und die Schutzkleidung ist derzeit nicht mehr erhältlich.

Kai L. ist zwar in der glücklichen Situation, noch Schutzkleidung auf Lager zu haben. Er weiß aber von vielen Kollegen in Stuttgart, die ihre Praxen schließen müssen, weil sie keine Schutzmaterialien mehr haben. Doch das dürfen sie gar nicht so ohne weiteres. Denn in Deutschland muss sichergestellt sein, dass eine flächendeckende Versorgung mit Zahnärzten gewährleistet ist. Darüber wacht die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV), die den Sicherstellungsauftrag innehat. Schließt nun eine Zahnarztpraxis, muss sie sich um eine Vertretung kümmern – die aber derzeit nicht so leicht zu bekommen sei, da zu viele Kollegen den Laden dichtmachen müssten. Kai L. ist aber der Meinung, dass in der derzeitigen Situation und unter diesen Umständen niemand dazu gezwungen werden dürfe, weiter zu arbeiten: „Ich denke da an ältere Kollegen, die selbst gefährdet sind, oder an Kollegen, die in ihrer Familie einen Menschen haben, der bereits an einer Grunderkrankung leidet“. "


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