Einstiges Armbauernleben auf dem Land

Wayne Schlegel, Donnerstag, 08.09.2022, 18:35 (vor 599 Tagen) @ Rain4052 Views
bearbeitet von Wayne Schlegel, Donnerstag, 08.09.2022, 18:38

(...)
Ich kenne noch Misthaufen vor der Tür, den Abort über dem Hof und Eisblumen an den Fenstern.

Kann ich gerne drauf verzichten. Und mit mir viele Andere, die auch deshalb niemals Grün wählen würden.

Beste Grüsse

Rain

Servus Rain. An das Armbauernleben kann ich mich auch noch erinnern. Regelmäßig musste die Grube unter dem Abort in Richtung "zentralem" Misthaufen mit langstieligen Schöpfeimern geleert werden. Der Weg zum Abort führte durch den Hühnergarten - auch bei Eis und Schnee. Manuelles Ausmisten und Einstreuen natürlich. Mist und Jauche kamen dann zu geeigneten Zeiten aufs Feld. Was halt 3-4 Kühe, die mangels Unerschwinglichkeit von (Zug-)Pferden auch noch als Zugtiere für ein kleines Gespann fungieren mussten, 5-10 Schweine und ein bis zwei Dutzend Hühner "so abwarfen". Vor dem Winter wurde geschlachtet, eingepökelt, eingekocht und eingemacht. So der stete Zyklus. Interessanterweise musste nie gehungert werden, auch die Erzählungen aus den Kriegszeiten beinhalteten nie derartiges. Erstaunlich, mit wie wenig doch eine Lebenszufriedenheit und Existenzsicherung damals möglich war. Allerdings wurde damas nie soviel produziert, dass andere (Städter) durchgefüttert werden konnten. Also rein subsistent.

Als Kind auf dem Dorf war das damals alles ziemlich "normal". Der einzige Unterschied zum Mittelalter war wohl, dass es Strom und eine Frischwasserzapfstelle im Haus gab.
Jetzt ist "normal" was ganz anderes.

Was sein wird, wenn mangels Energie und wenn es ganz schlecht läuft mangels Druck auf den Wasserleitungen geschehen wird (hoffentlich tritt der Fall nicht ein), werden wir sehen. Mephisto schwant, dass ein Rückwurf hinter das Mittelalter nicht ausgeschlossen ist.

Vorstellen kann sich das kaum jemand.


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