Das ist ein Pauschalurteil, das ich so nicht stehen lassen möchte

helmut-1, Siebenbürgen, Samstag, 11.07.2020, 08:04 (vor 1378 Tagen) @ Miesepeter3216 Views

Natürlich respektiere ich Deine Meinung, aber vielleicht liegt es daran, dass Du diese aufgrund einer einzigen Information gebildet hast. Ich möchte da Einiges dazufügen, damit Du Dir ein umfassenderes Urteil bilden kannst. Vielleicht gehe ich falsch in der Annahme, aber wenn Du davon sprichst, dass Du viele Jahre hier gelebt hast, dann könnte es sein, das Du der Volksgruppe der Siebenbürger Sachsen angehörst.

Zum Thema Gastland:
Das trifft für mich seit längerer Zeit nicht mehr zu, wie man mir auch von Einheimischen (egal, ob Rumänen, Ungarn oder Sachsen) bestätigt hat. Das schönste Argument dafür, das ich mal von einem Rumänen gehört habe, als ich ein Lied von Florin Piersic - in meiner Interpretation - nachgesungen habe, ging in die Richtung: Er hätte schon mal Ausländer gehört, die auf rumänisch gesungen haben, aber noch niemals hat er - bis jetzt- jemanden gehört, der auch mit "rumänischer Seele" singen kann. Anlässlich meiner bevorstehenden Silberhochzeit habe ich gerade ein bekanntes Gedicht von Paunescu vertont, das meine Frau als musikalischen Blumenstrauß präsentiert bekommt.

Man kann also nicht von Verachtung oder Respektlosigkeit sprechen, denn ich habe - für mich - die Probe gemacht, die ich in der Fragestellung vielen, die seit langem im Ausland leben und meinen, dort eine "neue Heimat" gefunden zu haben, stelle: Willst Du auch dort begraben werden? Meine Antwort lautet: Ja. Denn genau das ist der Gradmesser, denn nur dort, wo man sich daheim fühlt, will man auch begraben werden.

Ich wähle hier, ich kritisiere auch die Verwaltungen, wenn sie Blödsinn machen (und da gibts genug Beispiele), aber ich mache auch den Mund auf, wenn es gut läuft. Unserm Bürgermeister habe ich - vor anderen Leuten - gesagt, dass ich ihn damals nicht gewählt habe, weil ich ihm diese Aufgabe nicht zugetraut hatte. Nun habe ich gesehen, was er in kurzer Zeit auf die Beine gestellt hat und erkenne auch seine Leistungen an. In einer Privataudienz habe ich ihm und seiner Vize klargemacht, was die Leute so reden und wo sie noch den Hebel ansetzen müssen, um wiedergewählt zu werden.

Mit der Bauabteilung habe ich- schon aus beruflichen Gründen - öfters Kontakt, - aber ich arbeite nicht für die Primarie. Vielleicht sagt mein Spitzname, der über mich dort kursiert, den Grund aus: "austriacule perfectionistule prostule". Ich lasse nämlich, was fachliche Normen betrifft, nichts durchgehen.

Genauso habe ich dem Kronstädter Bürgermeister, - obwohl man ihm auch die Realisierung von persönlichen Vorteilen im Amt nachsagt - in seinem Sekretariat einen Brief hinterlassen, in dem ich ihm meine Anerkennung für die Infrastruktur in der Stadt ausgedrückt habe. Was die Durchgangsstraßen betrifft, kann man sich in jeder Ecke der Stadt aufhalten, und findet sich aufgrund übersichtlicher Hinweisschilder immer zurecht, auch wenn man die Stadt nicht kennt, - darüber hinaus fand ich kein einziges Schlagloch (Asphaltaufbruch) auf den Hauptstraßen.

Zum Thema Kritik:
Ich nehme mir das Recht heraus, die Dinge zu kritisieren und auch aktiv dagegen vorzugehen, die ich als negativ empfinde. Genauso, wie ich damals den Willy Schuster aus Meschen, der leider viel zu früh verstorben ist, bei seiner Kampagne gegen die Versuche von Chevron, hier in Rumänien Fuß zu fassen, im Rahmen meiner Möglichkeiten durch Internetverbreitungen unterstützt habe, kritisiere ich öffentlich den Unsinn, der hier genauso wie in Deutschland praktiziert wird, in Zusammenhang mit Corona.

Auch hier versucht man von behördlicher Seite, die Obduktionen von sog. Coronatoten zu verhindern, um die Wahrheit zu verschleiern. Auch hier werden Infizierte sowie an Corona tatsächlich Erkrankte zahlenmäßig zusammengemischt. Auch hier wird von den Krankenhausverwaltungen den Ärzten aufgegeben, so oft wie nur möglich auf den Totenscheinen "Covid 19" zu vermerken. Und wenn es soweit kommt, dass man den Leuten aufgibt, dass man sich aufgrund einer bestimmten Krankheit auf dem Gehweg nur mehr hasehüpfend fortbewegen kann, werde ich das genauso nicht machen, und deshalb gehe ich gegen diese Maskenpflicht vor.

Gerade letzteres ist ja - mittlerweile auch von Fachleuten - als Unfug angesehen worden. Nicht nur, dass man das einzuatmete Luftgemisch mit einer höheren CO²-Rate durch die Ausatmung versorgt, - es gibt hier keine FP3-Masken zu kaufen (bekommt nur das Klinikpersonal), und die Leute wissen nicht einmal, dass die anderen Masken, die wir nur dann verwenden, wenn wir mit der Flex arbeiten, für Corona überhaupt keinen Sinn machen.

Ich stelle auch öffentlich - und in Netzwerken - meinen Standpunkt klar:
Jeder, der sich vernünftig ernährt und durch seine Lebensweise seinen persönlichen Immunschutz aufbaut und gesund ist, dem kann die Tante Corona am A. vorbeigehen. Er ist vielleicht infiziert und auch Überträger, aber es berührt ihn nicht. Dann liegt die Schlussfolgerung - für mich - auf der Hand: Dann sollen doch die, zum Teufel, die krank sind und das wissen, resp. die aufgrund ihres Alters und anderer chronischen Erkrankungen keinen ausreichenden Immunschutz mehr haben, zuhause bleiben und sich vor Ansteckung schützen. Aber sie sollen nicht diejenigen, die gesund sind, im Arbeitsleben stecken und die Wirtschaft in Gang halten, nicht an der Ausübung ihrer Tätigkeit behindern, nur weil sie zu blöd oder zu bequem sind, die Zusammenhänge zu erkennen.

Aus diesem Grunde - und mit der damit verbundene Überzeugung - habe ich auch mit Plan A und Plan B unsere Silberhochzeit vorbereitet. Auch dann, wenn man wieder die Restriktionen der Vergangenheit einführt, wird dieses Ereignis stattfinden, dafür habe ich mit dem (richtigen) Pfarrer und mit dem Restaurantbetreiber vorgesorgt. Wenn ich mir was für meine Familie vornehme, dann können mir alle anderen Dinge am A. vorbeigehen.

Genauso habe ich vor ein paar Jahren meine persönliche Kampagne dagegen gestartet, dass man die Osterfeste nach orthodoxem und kath/evang. Zeitplan extra begeht. Ich bin mit Schulklassen zu den Kirchen der drei Konfessionen gewandert und habe in allen drei Sprachen Manifeste - nach dem Vorbild Luthers - an den Kirchentüren befestigt. Derzeit bereite ich für die nächsten Ostern vor, dass wir mit Gleichgesinnten den Vorschlag, der seit langem auf dem Tisch liegt, in die Tat umsetzen: Palmsonntag am 1. Sonntag im April, Ostern am 2. Sonntag im April. Eine leerstehende Kirche, die ich dafür anmieten kann, habe ich schon, derzeit suche ich noch nach den Pfarrern, die den Mut haben, da mitzumachen. Es soll nämlich ein ökumenischer Gottesdienst werden. Vielleicht finde ich pensionierte Pfarrer, die keine Angst haben. Vielleicht sind es am Anfang nur 10 Leute, die daran teilnehmen, abr es wird im TV und den Netzwerken veröffentlicht und damit einen Schneeballeffekt erzeugen.

Genauso wollte ich am 1. Mai- so wie jedes Jahr, den Wonnemonat "einblasen", wie es sächsischer Brauch ist, trotz des Versammlungsverbots. Ich hätte auch vom Bürgermeister die Sondergenehmigung bekommen, um oben am Turm unsere Kirche zu musizieren. Der Pfarrer, der selbst Musiker ist, hätte mitgemacht, - aber die anderen habe alle den Schwanz eingezogen. So ist das Ding also ins Wasser (oder auch Corona) gefallen.

Ich mache den Leuten, die alle älter sind, keinen Vorwurf, - sie sind es aus dem Kommunismus so gewohnt. Schweigen, nicht auffallen, sich streng an die Gesetze halten und das, was man macht, unauffällig oder heimlich erledigen. Deshalb erlebe ich immer wieder, dass bei verschiedenen Aktionen, die eigentlich nur eine Besserung der Verhältnisse zum Ziel haben, die meisten immer zurückzucken. Es liegt ihnen eben so im Blut.

Respektlosigkeit? Vielleicht. Ich nenne es aktives demokratisches Verständnis. "Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht" (Bert Brecht).Ich weiß, manche meinen, er hätte das nicht so gesagt, aber es entspricht seiner Philosophie. Mir wird einmal niemand nachsagen können, -"warum hast du geschwiegen, du hast doch gesehen...". Deshalb halte ich auch die Erinnerung an meinen Großvater in Ehren, der vor 80 Jahren genauso gedacht hat. Leider hat er das damals mit seinem Leben bezahlt. Aber Blut ist nun mal dicker als Wasser.

Chevron sah sich damals mit einem hartnäckigem Widerstand aus der Bevölkerung konfrontiert und hat nach einiger Zeit Rumänien von seiner Liste der Investitionen gestrichen. Unser Grundwasser bleibt sauber. Das haben wir Willy Schuster und Erwin Albu zu verdanken. Sie haben unsere Grundrechte verteidigt obwohl man Schuster die Knochen gebrochen hat, er kam damals ins Spital. Nein, es gibt noch Einheimische, - egal welcher Nationalität - die sich gegen das Unrecht einsetzen:

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Ich bin überzeugt davon, dass das, was man hier unter dem Deckmantel "Corona" veranstaltet, Unrecht ist. Deshalb gehe ich dagegen vor, mit meinen - bescheidenen - Mitteln. Vielleicht aus Respektlosigkeit ´gegenüber der Regierung, aber aus einem Verantwortungsbewusstsein gegenüber meinen Mitmenschen heraus. Aber sicher nicht aus Respektlosigkeit gegenüber dem Land.


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