...wir das Vorgespielte schlussendlich als Realität verteidigen...

Oblomow, Samstag, 26.09.2020, 13:16 (vor 1310 Tagen) @ Ashitaka3362 Views
bearbeitet von Oblomow, Samstag, 26.09.2020, 13:23

Wir spielen uns selbst ständig uns selbst vor, um Boden unter die Füße zu kriegen. Und sogar das Schreiben in einem Forum gehört dazu, indem wir das vorgespielte Weltverständnis als Realität verteidigen und was nicht passt, wird passend gemacht. Logo(s)! Ich würde uns also vermutlich eher als Fallende beschreiben, die auf Teufel komm raus Boden unter den Füßen gewinnen wollen, weil wir einen nichtexistierenden Aufprall befürchten. Der Gedanke an den befürchteten Aufprall ist mächtiger als der niemals kommende Aufprall selbst. Insofern gibt eine Maske die Illusion von Sicherheit und hat genau darin ihren einzigen Wert. Die Pointe ist, dass die Maske das wahre Gesicht zeigt, nämlich das Gesicht der kaschierten Angst. Man könnte auf die Maske einen Jokermund aufmalen, dann würde alles stimmen.
Baudrillard habe ich nicht gelesen, mir erscheint aber schlüssig, dass es gerade um eine komplette Löschung der Festplatte geht und wir also zunächst ins Nichts fallen, was wir sowieso schon immer taten. Aber keine Bange, die Übermenschen programmieren schon fleißig. Ich beziehe mich da eher auf Nietzsche und dessen Umwerthung (Umprogrammierung) aller Werte, die der Unzeitgemäße eben vor 140 Jahren angekündigt hat und zum Verschwinden des Menschen, wie wir ihn kannten, führt. Nur ein Gott kann uns noch retten. Blub. Ich gehe jetzt laufen. Der Boden im Wald ist gerade schön weich vom Regen.

Ich vermute, dass ich Deinen Text garnicht verstanden habe, bitte um Pardon, wollte aber dennoch antworten, weil ich bei allem Spott Deinen Stil und Deine Sprachspiele schätze und mich freue, dass du hier schreibst.

Fallend grüßt
Oblomow


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