Das ist DEIN Standpunkt, meiner ist ein anderer

helmut-1, Siebenbürgen, Donnerstag, 16.07.2020, 06:04 (vor 1382 Tagen) @ BerlinWedding3327 Views

Mein soziales Denken hat an verschiedenen Fronten seine Grenzen.

Ich habe mir soziales (manche nennen es auch humanitär) Denken abgewöhnt, wenn ich die Bilder von den Bootsflüchtlingen sehe, lauter junge Männer, die in ihrer Heimat zum Aufbau des Wirtschaftssystems gebraucht würden, und von den Schleppern gezielt vor die 12- Meilenzone gezogen werden, wonach die Schlepper selbst dann den Notruf auslösen. Dann kommen diese Leute in ein völlig anderes Kultursystem, das sie überfordert und mit dem sie in vielen Dingen nicht zurechtkommen, insbesondere im Umgang mit den Frauen.

Ich habe mir soziales Denken abgewöhnt, wenn ich die Hämmer hier sehe, die jegliches Gesundheitsbewusstsein vermissen lassen, weil es sie gar nicht interessiert, und mit Eintritt in das Rentenalter bereits so desolat sind, dass sich die Rentenversicherung nur mehr die Hände reibt. Und wg. diesem Klientel solle ich meinen Bewegungsspielraum sowie meine Aktivitäten eingrenzen? Fällt mir nicht einmal im Schlaf ein.

Diejenigen, die zwar was in der Birne, aber aus irgendwelchen Gründen kein funktionierendes Immunsystem haben (z.B. nach Krebserkrankungen, etc.), die schützen sich selbst in ihrem ureigensten Interesse, das habe ich auch hier in Rumänien beobachtet. Die haben eine FFP3-Maske auf, halten gezielt Abstand zu anderen, sofern sie sich überhaupt aus ihren vier Wänden trauen.

Das mit Deinem Angebot werde ich ernsthaft im Auge behalten. Dazu werde ich nochmal meine Parameter für die Immunkräfte labortechnisch genau ausloten, und wenn da alles stimmt, dann wäre das eine Option für mich. Voraussetzung: ich muss dann alleine im Haushalt sein, - sowohl Frau und Kinder eine gewisse Periode außer Haus. Diese Möglichkeit ergibt sich aufgrund der Berufstätigkeiten.

Spielen wir das mal durch: Vermutlich werde ich dann Überträger sein, wenn ich das nicht sogar jetzt schon bin. Ich hatte meine Corona vor eineinhalb Jahren ohne ärztlichen Beistand selbst in den Griff bekommen, - auch, wenn es mich damals fast vier Wochen in Beschlag genommen hat, was bei einer Erkältung eigentlich ungewöhnlich ist. Dann unterstellen wir mal, ich würde positiv getestet, - und dann bleibe ich zwei Wochen in Quarantäne. Schön. Und was dann? Dann ist der Covid wieder ausgeflogen? Danach kann ich - lt. Gesetz - wieder unter die Leute, und dann stecke ich niemanden mehr an? Tut mir leid, für diese Logik muss ich ein ganz spezielles Abitur machen, vermute ich.

Ich erinnere mich daran, dass im Winter 2017/2018 auch in Rumänien eine verstärkte Grippewelle abging, so wie in Deutschland. Niemand aber hat das ernst genommen, ich auch nicht. Als ich in die verrotzten und verhusteten Wartezimmer der Ärzte musste, weil ich für meine Frau ein Rezept abgeholt habe, war mir das völlig egal. Ich wusste von meinem Immunschutz, und Angst ist einer der Faktoren, die das Immunsystem erheblich negativ beeinflussen.

Zwei Monate später ist dann meine Schwiegermutter verstorben, die wg. akuter Lungenentzündung eingeliefert wurde. Im hohen Alter, mit verschiedenen gravierenden Vorerkrankungen (Adison, etc.) und aufgrund jahrzehntelangen Rauchens mit nur mehr 30% Lungenkapazität. Klar kann niemand ausschließen, dass ich sie - ohne es zu wissen - angesteckt habe. Kann sein, muss aber nicht sein. Sie kann sich das selbst oder auch sonst wo eingefangen haben, - auch die paar Wochen im Krankenhaus hat dort niemand eine Maske getragen, weder das Personal noch die Besucher.

Also, halten wir mal den Ball flach. Ich nehme mir das Recht heraus, in manchen Punkten auch egoistisch zu denken. Wie ich immer wieder feststelle, geht den meisten meiner Mitmenschen mein Wohlbefinden auch irgendwie am A. vorbei.


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