Lösungsorientiertes Denken

Vatapitta, Sonntag, 22.03.2020, 16:45 (vor 1494 Tagen) @ Diego22420 Views
bearbeitet von Vatapitta, Sonntag, 22.03.2020, 17:13

Moin moin Diego2,

danke für deinen Bericht.

Spekulationen und Schuldzuweisungen sind in dieser Situation nicht zielführend und können m. E. unterbleiben.

Danke Dir, den Ärzten, Schwestern und Helfern, die unter schwierigsten Bedingungen, mit Angst um die eigene Gesundheit, ihren Dienst für die kranken Menschen verrichten. [[top]]

Das Folgende schreibe ich, damit sich die Zahl der überflüssigen Posts reduziert:

Ich habe Freitag mit einer langjährigen Bekannten gesprochen, ex Krankenschwester, geboren 1929. Ihr Neffe ist Toxikologie an einer Universität in Norddeutschland.
Kinder bis ungefähr 10 Jahren haben einen besonderen Immunschutz. Die bekommen bei einer Coronainfektion nur eine Rotznase. Die Großeltern sollten den Kontakt zu ihren Enkeln unbedingt vermeiden, da die Gefahr einer Ansteckung sehr groß ist.

(Bei der spanischen Grippe 1918, hat man in Alaska bei einem Hilfseinsatz für die Inuit, in einem Haus ein Kind gefunden, das allein zwischen den Leichen von mehreren Erwachsenen überlebt hat. Es hat mit Kerzen Schnee geschmolzen um Wasser zum Trinken zu haben (habe ich irgendwo gelesen - bei Wiki oder Stephen Buhner).)


Sie hat dann erzählt, dass sie als 15 jährige in einem Mutter Kind Heim in der Lüneburger Heide in Hützel wegen des "totalen Krieges" im Arbeitseinsatz war. Wegen der Bombenangriffe auf Hamburg waren dort viele Schwangere, die ihr Kind zur Welt brachten. Man hat den durch die Bombardierungen verursachten Feuersturm in Hamburg mitbekommen.

Zitat K.: "Mit der Zeit kamen auch viele Flüchtlingskinder aus dem Osten in das Heim. Es gab dort eine furchtbare Epidemie der Diphtherie („Würgeengel der Kinder“). Die Kinder starben wie die Fliegen und die Leichen wurden in einem Schuppen gestapelt. Man konnte durch das Fenster die Leichen der Kinder sehen (so hoch waren sie gestapelt). Es hat lange gedauert, bis die Toten abgeholt wurden."

Ihre Schilderung, 75 Jahre nach diesen Erlebnissen war sehr detailliert. Die Bilder waren ihr ganzes Leben präsent. Sie hatte bisher nie darüber gesprochen. Es hat also 75 Jahre gedauert, bis sie darüber sprechen konnte.

Sie hat bei Therapiesitzungen manchmal geweint, ohne etwas zu sagen. Ich vermute, dass sie selber als 15 jährige die Kinderleichen in den Schuppen bringen musste. Das Heim wurde von einer sehr resoluten Frau ohne Empathie geführt, entnehme ich ihren Äußerungen.

Ich hoffe, dass alle jetzt verstehen, was der Einsatz den Helfern in diesen Zeiten abverlangt.
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Die SCMP schreibt​ aktuell:

"Ein Drittel der Coronavirus-Fälle könnten "stille Träger" sein, so klassifizierte chinesische Daten
Mehr als 43.000 Menschen in China wurden bis Ende Februar ohne unmittelbare Symptome positiv getestet und unter Quarantäne gestellt.
Es ist noch unklar, welche Rolle die asymptomatische Übertragung bei der globalen Pandemie spielt.
....
Aber die offiziellen Zahlen aus Südkorea - das bis zum Mittwoch fast 300.000 Tests bei allen engen Kontakten seiner bestätigten Fälle durchgeführt hatte - sind am ehesten mit denen Chinas vergleichbar. Mehr als 20 Prozent der asymptomatischen Fälle, die den koreanischen Zentren für Krankheitskontrolle und -verhütung gemeldet wurden, blieben bis zu ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus ohne Symptome.
"Korea hat derzeit eine deutlich höhere Rate asymptomatischer Fälle als andere Länder, was vielleicht auf unsere umfangreichen Tests zurückzuführen ist", sagte Jeong Eun-kyeong, Direktor der südkoreanischen CDC, bei einer Pressekonferenz am 16. März."

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So wird klar, dass diese Seuche durch nichts aufzuhalten ist.
Leider sind auch die Tests, mit denen man die Infizierten ohne Symptome finden könnte, nicht zuverlässig.


Einzig positiv kann man sehen, dass anscheinend das Drittel ohne Symptome mit der Infektion zurecht kommt.
Das sind die Survivor. Interessant wäre, welche Gemeinsamkeiten diese Gruppe hat.
Mögliche Kriterien: Alter, Geschlecht, Blutgruppe, Blutbild, Biom im Darm, durchgemachte Infektionserkrankungen, Impfungen, auch Reiseimpfungen, Medikamenteneinnahme, Fitnesszustand uvm.

Diese Gruppe ist letztlich dazu geeignet, die Notversorgung der lebenswichtigen Infrastruktur zu gewährleisten.
Aus diesen Bereichen könnten die besonders empfänglichen Personen abgezogen werden und entsprechende eher immune Menschen angelernt werden. Dazu ist das obige Screening Voraussetzung.

Auf der anderen Seite könnte man Personen, die besonders gefährdet sind, z.B. Blutgruppe A oder Vorerkrankungen aus den Hotspots abziehen und besser in der Pflege und ärztlichen Betreuung in anderen Bereichen einsetzen. So kann man eventuell Ressourcen schonen.


Wenn man da etwas fände, beginnt echte Vorsorge. Man kann zumindest für die lebenswichtigsten Bereiche
frühzeitig planen, menschliche Ressourcen schonen und vielleicht ein paar Krankheitsfälle vermeiden.


Kann man mit dem Serum von anscheinend weniger gefährdeten Kindern unter 10 das medizinische Personal vor schweren Verläufen der Seuche schützen?


LG Vatapitta

--
Chronisch sind die Schmerzen dann, wenn der Doktor sie nicht heilen kann. http://www.liebscher-bracht.com/


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