Ja, die Frage ist: Woher kommt die initiale Nachfrage?

Mieses von Ludwig, Dienstag, 19.12.2017, 20:39 (vor 2291 Tagen) @ Silke7820 Views

Hallo Silke,

schön, dass es noch Leute gibt, die das Grundprinzip des Debitismus verstanden haben!

Auf die Frage, ob Bitcoins ein sinnvolles Konzept sind, habe ich schon immer folgende Antwort gegeben: Nein, denn es gibt keine initiale Nachfrage danach. Niemand braucht sie.

Wert kann etwas nur aus zwei Gründe haben:

1. Man kann es für irgendetwas nutzen (Gebrauchswert).
2. Es wird zur Tilgung von Schulden eingefordert.

Einen Gebrauchswert haben Bitcoins nicht, genausowenig wie alle anderen Krypto"währungen" und alle staatlichen Papierwährungen.

Zur Schuldentilgung eingefordert wird es aber auch nicht. Auf Irgendetwas bestimmtes lautende Kredite entstehen nach debitistischer Theorie erst dann, wenn zuvor irgendwelche auf dieses Etwas lautende Schulden ex nihilo festgesetzt werden, deren Nichttilgung sanktionsbehaftet ist.

Es muss also eine auf dieses Etwas lautende Zwangsabgabe qua Macht und Gewaltandrohung eingefordert werden, um den ganzen debitistischen Ablauf in Gang zu setzen - so die debitistische Theorie.

Was ich mich allerdings mittlerweile frage: Ist es wirklich zwingend, dass diese Schulden ex nihilo von der Regierung eingefordert werden? Oder können es auch private Erpresser sein? Dann müsste man die Ausgangsfrage möglicherweise anders beantworten. Bitcoins werden ja mittlerweile bei Erpressungsversuchen durchaus eingesetzt, und der Erpresste braucht dann eben Bitcoins.

Wurde mit der Erfindung der Kryptowährungen vielleicht tatsächlich das staatliche Monopol, ein Zwangsabgabengut zu definieren, ausgehebelt? Ist die Erfindung der Kryptowährungen der Ausgangspunkt für eine Entmonopolisierung von Macht?

Diese Aussichten klingen vermutlich besser, als sie sind...

Viele Grüße
Ludwig


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