Aktiv existiert, Passiv wird behauptet, Geldscheine existieren und sind aktiv

Orlando ⌂, Montag, 10.04.2017, 09:56 (vor 2566 Tagen) @ Ashitaka10744 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 10.04.2017, 10:00

Geld (also die Euro/Dollar etc -Scheine) kann immer
nur Aktivum sein, genauso wie Häuser oder Grundstücke.


Kein Haus oder Grundstück ist ein Aktivum. Haus oder Grundstück sind
Eigentümer oder keine Eigentümer. Was aktiviert wird, ist ihr Vermögen,
d.h. ihr Vermögensgegenstand (was vermag die Hütte bzw. wie viel
Geldeinheiten entsprechen ihr).

Die Aktivseite der Bilanz ist eine Liste, schon klar. Wie sie zu bewerten ist, wird von der Herrschaft detailliert vorgeschrieben. Dass überhaupt zu bilanzieren ist, wird von der Herrschaft vorgeschrieben.

Geld ist kein Vermögen, sondern ein Passivum. Geld ist nicht die Ziffer
einer Währung des Geldes (Euro-/Dollar).

Passiva existieren nicht. Es sind lediglich aufgezeichnete Behauptungen darüber, woher die Aktiva stammen und fiktive Ausgleichsposten. Nur Aktiva existieren, und möglicherweise noch nicht mal die alle, sofern es sich um Forderungen handelt. Geldscheine existieren (habe gerade welche vor mir liegen) und werden aktivseitig gelistet, falls bilanziert wird.

Sie stehen bei der ZB unter den Passiven, aber die hält die Scheine ja
nicht mehr, sondern hat sie ausgegeben.


Sie hat auf den Scheinen einen Teil der Geldsumme beziffert.

Meinetwegen, aber danach wurden sie herausgegeben und befinden sich nun in irgendwelchen Kassen und werden auf der Aktivseite der entsprechenden Bilanzen gelistet.

Dort, wo sie gehalten werden, in
irgendwelchen Kassen, stehen sie immer aktiv. Negative Kassenbestände

gibt

es per Definition nicht.


Die beurkundete Geldsumme kann
nicht aktiviert werden. Sie ist und bleibt passiv.

Passiva gibt es nicht, Geldscheine schon. Und die werden auf der Aktivseite aufgelistet.


Letztlich, zum Geld: natürlich ist es Nettogeld. Sonst würde es nicht
funktionieren. Es steht unabhängig für sich, eben ohne Schuldner oder
sonst einen konkreten Bezug. Einzig unterlegt dadurch, dass der Staat

es

als Schutzgeld, vulgo Abgabe, akzeptiert.


Diese simulierte Unabhängigkeit ist einer fehlenden Perspektive auf die
geldpolitischen Operationen zu verdanken. Es gibt kein Geld, wenn ihm nicht
eine Schuld zugrunde liegt. Nettoschätze sind, wie hier im Forum bereits
seit Jahren von Dottore und anderen ausführlichst erklärt, Simulationen.

Das Wesen der Simulation ist, dass sie funktioniert. Sonst wäre sie nur eine versuchte. Da alles Simulation ist, wieso sollte ausgerechnet Geld keine sein? Tut aber nichts zur Sache. Geldscheine werden aktiv gelistet und stehen bei der Weitergabe für sich selbst, wie das Aktiva nunmal tun.

Es gibt einen Beitrag, ich glaube von @dottore, wo gezeigt wird, wie

die

Warlords in Somalia mit Geld operieren. Ganz ohne ZBs,

Banken,hinterlegte

Sicherheiten und den ganzen Pipapo. An Straßensperren wird es den

Leuten

abgenommen und für den Bedarf der Krieger wieder ausgegeben, als

einfaches

"Staatspapiergeld".


Sie sind ihren Kriegern geldpolitisch nichts schuldig? Doch, eben genau
das. Geld basiert immer auf Schuldverhältnissen. Ansonsten Aufstand, Rübe
ab, nix da Blutlust.

Klar gibt es Schuldverhältnisse. Klar gibt es Geldscheine.

Bewertet ist es ungefähr in Höhe der
Produktionskosten. Solange der "Staat" nicht zu viel davon ausgibt, das
wäre hier mehr als die Krieger fressen und die "Bürger" liefern

können,

funktioniert das ewig prima in einer einfachen Subsistenzwirtschaft.

Warum sollte es denn überhaupt bewertet werden, wenn nicht eine
Schuldhaftigkeit besteht?

Klar ist der Passant der Straßensperre was schuldig, sogar ex nihilo, nämlich ein paar Geldscheine.


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