Zirkelschlüsse

Ashitaka, Freitag, 07.04.2017, 15:28 (vor 2547 Tagen) @ Orlando10850 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 07.04.2017, 17:21

Geld (also die Euro/Dollar etc -Scheine) kann immer
nur Aktivum sein, genauso wie Häuser oder Grundstücke.

Kein Haus oder Grundstück ist ein Aktivum. Haus oder Grundstück sind Eigentümer oder keine Eigentümer. Was aktiviert wird, ist ihr Vermögen, d.h. ihr Vermögensgegenstand (was vermag die Hütte bzw. wie viel Geldeinheiten entsprechen ihr).

Geld ist kein Vermögen, sondern ein Passivum. Geld ist nicht die Ziffer einer Währung des Geldes (Euro-/Dollar).

Sie stehen bei der ZB unter den Passiven, aber die hält die Scheine ja
nicht mehr, sondern hat sie ausgegeben.

Sie hat auf den Scheinen einen Teil der Geldsumme beziffert.

Dort, wo sie gehalten werden, in
irgendwelchen Kassen, stehen sie immer aktiv. Negative Kassenbestände gibt
es per Definition nicht.

Aktiviert wird lediglich das Vermögen der Urkunden (Eurobanknoten, Münzen) oder das Vermögen des Guthabens. Die beurkundete Geldsumme kann nicht aktiviert werden. Sie ist und bleibt passiv.

Letztlich, zum Geld: natürlich ist es Nettogeld. Sonst würde es nicht
funktionieren. Es steht unabhängig für sich, eben ohne Schuldner oder
sonst einen konkreten Bezug. Einzig unterlegt dadurch, dass der Staat es
als Schutzgeld, vulgo Abgabe, akzeptiert.

Diese simulierte Unabhängigkeit ist einer fehlenden Perspektive auf die geldpolitischen Operationen zu verdanken. Es gibt kein Geld, wenn ihm nicht eine Schuld zugrunde liegt. Nettoschätze sind, wie hier im Forum bereits seit Jahren von Dottore und anderen ausführlichst erklärt, Simulationen.

Es gibt einen Beitrag, ich glaube von @dottore, wo gezeigt wird, wie die
Warlords in Somalia mit Geld operieren. Ganz ohne ZBs, Banken,hinterlegte
Sicherheiten und den ganzen Pipapo. An Straßensperren wird es den Leuten
abgenommen und für den Bedarf der Krieger wieder ausgegeben, als einfaches
"Staatspapiergeld".

Sie sind ihren Kriegern geldpolitisch nichts schuldig? Doch, eben genau das. Geld basiert immer auf Schuldverhältnissen. Ansonsten Aufstand, Rübe ab, nix da Blutlust.

Bewertet ist es ungefähr in Höhe der
Produktionskosten. Solange der "Staat" nicht zu viel davon ausgibt, das
wäre hier mehr als die Krieger fressen und die "Bürger" liefern können,
funktioniert das ewig prima in einer einfachen Subsistenzwirtschaft.

Warum sollte es denn überhaupt bewertet werden, wenn nicht eine Schuldhaftigkeit besteht?

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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