Marcel Duchamp et al.

Ostfriese, Freitag, 24.03.2017, 19:08 (vor 2590 Tagen) @ Silke11593 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 24.03.2017, 19:19

Liebe Silke,

ich denke, dass dein


Nein, nein und nein.

etwas mit der Frage zu tun hat, wie sich neue Ideen durchsetzen. Sie starten nicht mit guten Reden und ausformulierten Texten. Am Beginn der Infragestellung und Revision alter Vorstellungen steht die Erfahrung eines individuellen Chocs, zu dem ich in bto einige Ausführungen gemacht habe. „Jeder simuliert sich die Wirklichkeit mit den Wörtern seiner Texte zu seiner eigenen wahrgenommenen individuellen und subjektiven – im Gehirn stattfindenden – Realität, die sich nur nach einem selbst erlebten Riss – einem ’punktum‘ und ’Choc‘ – verändern lässt.“ Über dieses Problem diskutieren auch H. Saurugg und Prof. Malik. Ich habe deshalb auch erwartet, dass unmittelbar auf den Beitrag von @BillHicks ein umfangreiches Feedback der Debitisten aus dem Forum ausbleibt. Ich habe den Eindruck, dass im Gegensatz zu dir viele kenntnisreiche Debitisten einfach keine Lust mehr haben, dagegenzuhalten mit ihren Positionen zum Debitismus und der Machttheorie. Vielleicht ist es ja auch anders.

Das sehen wir auch bei Marcel Duchamp, dem Erfinder der Ready-made mit seinen Worten: „Nun meine Absicht war sehr einfach, ich war schon sehr früh des Malens mit Öl auf Leinwand müde und begann mich nach etwas anderem umzusehen. Ich kam zu dem Schluss, dass ich etwas tun müsse, an dem meine Hand nicht beteiligt war. Mit anderen Worten ich musste etwas finden, was schon fertig war, was ich dann nur zu signieren hatte, also ‚Ready-made‘.“ Duchamp stellte den gängigen Kunstbegriff mit dem ‚Fahrrad-Rad‘ (1913) und der ‚Fontäne‘ (1917) radikal in Frage. Die ‚Fountain‘ wurde das einflussreichste Kunstwerk des 20.Jh.

Das Zitat „Und dann hörte er einfach auf mit der Kunst: Schwieg über die Gründe und spielte lieber Schach. Ein Lebenswerk über Winkelzüge und Fallen. Duchamp stärkste Geste war die Störung des allzu Bequemen.“ entstammt einer MDR-artour Kultursendung. Kennen wir das nicht auch aus dem Forum? Viele User schweigen zunehmend oder haben sich verabschiedet. Allen voran Paul C. Martin. Stellvertretend für die Beweggründe neben vielen anderen nur die Diskussion zwischen @Ashitaka („Dabei läuft alles richtig.“) und @Phoenix5 („Ich weiß ja selbst wie lange es bei mir gedauert hat, bis es "Klick" gemacht hat …“).

Liebe Grüße zum Beginn des Frühlings – Ostfriese


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