Hallo Eugen!

Ist alles richtig, was Du schreibst - vielen Dank für die Antwort!

Die BRICS Staaten müssen doch mit deutlichem Befremden auf die Vorgänge blicken. Alles Schall und Rauch mit den Rechten, wenn der Westen es so will. Und dann ist Russland die Speerspitze der BRICS Staaten (wenn sie wollen)

Ja, die BRICS-Staaten fangen erst an, miteinander warm zu werden. Das ist noch keine richtige 'Gemeinschaft'. Und jeder von ihnen müsste sich auf je eigene Weise von den USA lösen - nimm einem Drogensüchtigen mal seinen Stoff weg!!

... und wer ist dann der Stärkere?

Diese Frage habe ich mit kryptischen Nebensätzen in den letzten Wochen immer wieder angesprochen, aber niemand hier wollte so richtig darauf eingehen. Ist aber im Prinzip auch keine wichtige Frage - wenigstens nicht für uns hier auf dem Forum ...

Gestern gab es einen großen Blackout auf Taiwan. Der wirft die Frage auf, ob der große rote Drache sich vielleicht anfängt zu rühren. Bisher steht er vorsichtig! auf der Seite der Russen, aber nicht an ihrer Seite. Die Weltgeschichte drehte sich erst, wenn China Truppen in die Ukraine senden würde, um dort die Russen zu unterstützen - ich drücke es einfach mal klar aus.

Das kann im Augenblick allerdings nicht geschehen, weil aus Sicht der Chinesen das Risiko zu groß ist. Außerdem sind die Chinesen noch nicht so weit vorbereitet - militärisch nicht und ökonomisch nicht. Denn sie würden dann den Kontakt zu den USA verlieren, was nicht kalkulierbare wirtschaftliche und andersartige Schäden mit sich bringen würde (natürlich auch für die USA). Es ist aus chinesischer Sicht absolut rational, vorerst abzuwarten und sich auf alle Eventualitäten einzurichten.

Der STÄRKERE ist aber in jedem Fall China, und das bliebe China selbst dann (langfristig halt ...), wenn die USA die Hälfte ihrer Atomraketen nach China schießen würden.

Der Dritte Weltkrieg, in den wir nun eingetreten sind, bietet China vergleichbare Möglichkeiten des Aufstiegs zur Weltmacht, wie die USA durch die beiden vorherigen Weltkriege ihre Chance bekommen hatten (die sie nun verspielen könnten ...). Selbst wenn man aber den Chinesen die Rolle einer führenden Weltmacht nicht zusprechen will, so sind sie in jedem Fall das Zünglein an der Waage, was den weiteren Verlauf des Krieges sowie sein Endergebnis betreffen wird.

Nehmen wir an, China entscheidet sich für Russland, dann müssten beide gemeinsam Europa erobern. Das klingt dramatisch, ist aber möglich - die dabei entstehenden Zerstörungen sind irrelevant (aus weltgeschichtlicher Perspektive sowie aus russischem und chinesischem Blickwinkel). Die eurasische Landmasse wäre dann geschlossen und für ein paar Jahrzehnte auch stabilisiert - bis innere und ungleichgewichtige Entwicklungen in einem solchen Block aus EU, RU und CN zu einer Dominanz vermutlich der chinesischen Kräfte führen würden. Ein solcher eurasischer Block würde dann darauf hinarbeiten, dass die USA isoliert, vielleicht sogar zerteilt würden. Die übrige Welt ("Südhalb-Kugel") müsste diesem Konzept dann folgen.

Die andere Alternative wäre, dass China sich mit den USA arrangiert. Das würde darauf hinauslaufen, dass Russland aufgeteilt wird, zumindest China und die USA einen vereinbarten direkten Zugriff auf die Ressourcen Russlands jenseits des Urals bekommen. Desgleichen würden die USA den Chinesen eine Mitsprache in Europa einräumen müssen. Diese Lösung ist diejenige, die DER ELITE vorschwebt. Es wäre eine oligarchische Herrschaft auf wirtschaftlicher Basis. Was wir heute als 'den Staat' bezeichnen, wäre dann nur noch eine Verwaltungsstruktur für riesige Wirtschaftskonglomerate, als deren Eigentümer sich DIE ELITE fühlen würde. Die würde sich dann dann aus Billiardären aller Herren und Länder zusammensetzen, voran natürlich Chinesen und Angelsachsen sowie ein paar Europäer und Russen. Innerhalb dieser Elite würde es intern immer noch Auseinandersetzungen und Konkurrenz geben, aber davon würden die Sklaven-Affenmenschen nicht mehr so viel 'mitbekommen' wie gegenwärtig ...

Natürlich sind weitere Optionen denkbar und könnten durchbuchstabiert werden, aber ich halte die beiden eben geschilderten für die wahrscheinlichsten. Am reizvollsten fände ich jene Option, bei der "die Völker dieser Erde" eine eigene Vision ihrer Zukunft entwerfen und verwirklichen würden - basierend auf gegenseitiger Freundlichkeit und fairnünftiger Kooperation. Natürlich ist so eine Idee weit ab jeder Realität, aber sie ist einfach schön zu denken ...

Mit phantasievollen Grüßen, Weiner