Ich habe das Gefühl, du hast @taurec mangels Geschichtskenntnis nicht verstanden. Auf jeden Fall schreibst du Quatsch

Mephistopheles, Freitag, 30.07.2021, 21:05 (vor 973 Tagen) @ Beo21864 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 30.07.2021, 21:09

Dagegen spricht schon, daß Staaten und die Idee des Staates älter sind als jegliche Verfassung. Die kamen historisch sehr spät und folgten der vorangegangenen Abschaffung einer älteren, organisch gewachsenen Ordnung. Diese Organizität machte es obsolet, daß für das Gesamtwesen eine abstrakte Ordnung in Form einer Verfassung geschrieben werden mußte. Erst mit dem Untergang der organisch gewachsenen Ordnung, die Ausdruck der Seele, also der inneren Verfassung eines Volkes ist, werden äußere, abstrakt konstruierte Verfassungen notwendig. Das Vorhandensein einer solchen ist schlechterdings der Ausdruck des Fehlens der Kooperation des Gesamtwesens, ...

Nein, da ist nichts untergegangen, sondern: Die Idee der Staatsbildung und von dessen Verfassung sowie Rechtswesen war m.M.n. eine evolutionär folgerichtige, "organisch gewachsene" Weiterentwicklung der "älteren, organisch gewachsenen Ordnung", was unvermeidlich und höchst sinnvoll war bei der unablässigen Zunahme der Bevölkerungsgröße in einer Ethnie und bei der Zunahme der Komplexität in der Arbeitsteilung, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine klare Rechtsordnung musste und wollte einfach, wegen Stärkung der "Rechtssicherheit", geschrieben werden .. was in einfachen Sozialstrukturen eben überflüssig war/ist.

Da war nichts organisch folgerichtig und ist auch nicht evolutionär gewachsen, sondern wurde wie die Marktwirtschaft mit Gewalt durchgesetzt.
Die vorigen Zustände, also vor der Marktwirtschaft, die waren allerdings organisch gewachsen.

Es ging in groben Zügen um die Ablösung und Zerstörung des germanischen Rechts durch das römische Rechtssystem. Das germanische Recht ist seinem Ursprung nach unbekannt, es war nicht schriftlich fixiert und Gewohnheitsrecht also "Recht, das immer schon da war", im Verständnis der damals lebenden Bevölkerung jedenfalls. Seine Zerstörung lässt sich aber historisch fassen und zwar die Bauernkriege. Genau darum ging es nämlich, dass die Bauern sich immer auf das alte Recht beriefen und im Prinzip nichts anderes wollten, als die Restitution der Zudtände vorher. Vorher gab es auf dem Land keinen Privatbesitz, sondern alles Land war Allmende des jeweilign Dörfers und die Bauern zahlten ihre Abgaben an die Fürsten und die Kirche in Naturalien (der berühmte Zehnte).

Die Fürsten wollten nun die Abgaben in Geld haben und das zwang den Bauern die Marktwietschaft auf, da sie sich Geld nur beschaffen konnten, indem sie ihre Produkte auf den Märkten feilboten. Erst ab diesem Moment haben wir in Deutschland eine Marktwirtschaft. Marktwirtschaft wiederum funktioniert nur mit dem römischen Recht, bzw. das römische Recht diente als Vorlage, weil die Römer kannten eine Geldwirtschaft, die den Germanen unbekannt war.

Aus der Geldwirtschaft folgt dann allmäglich alles andere, nämlich Staaatenbildung und Verfassung und Bevölkerungswachstum. Es fehlt in der Geldwirtschaft nämlich immer an Geld und das kann nur von den Nachschuldern eingezogen werden. Aus der Geldwirtschaft entstand auch der Stand des Juristen, den es früher nicht gegeben hatte.

Wenn ich Geldwirtschaft betreibe, dann muss natürlich im Vorhinein genau deststehen, wie viel Geld die Obrigkeit haben möchte und das geht nur mit Gesetzen, während bei der vorhergehenden Abgabenwirtschaft bei einer schlechten Ernte durchaus mal auf die Abgabe verzichtet oder sie eingeschränkt werden konnte. Wenn die Ernte geringer ausfiel, dann ist natürlich auch der Zehnte geringer. Das geht bei einer Geldwirtschaft nicht mehr, weil natürlich ist auch die Obrigkeit verschuldet und ihre Gläubiger erwarten Zahlung zum Termin.

Insoweit ist die Entwicklung folgerichtig, wenn erst einmal eine Geldwirtschaft eingeführt ist, dann verläuft alles folgerichtig. Nur die Geldwirtschaft ist nicht natürlich entstanden.

Allerdings gab es damals wohl keine Alternative, weil die Entdeckung und Ausplünderung Amerika ist nur mit einer Geldwirtschaft zu betreiben und auf keinen Fall mit einer Abgabenwirtschaft basierend auf Treu und Glauben.

Bin außerdem der Meinung, dass "die Idee" zur Staatenbildung bereits in der genetischen Ausstattung (Genom, Instinkten) einiger Menschenrassen/-arten enthalten, oder besser gesagt: aktiviert war/wurde. Bei anderen Menschentypen kam es zu solcher Programmaktivierung nicht - siehe z.B. die wilden Stämme im Amazonas Urwald u.a.. Es ist das gleiche genetische Programm, welches zur Staatenbildung (= Königreichen) auch bei den Ameisen, Termiten oder Bienen führte ...
Im übrigen, bei einigen der Ameisenarten werden Raubzüge gegen benachbarte Staaten zwecks Sklaven-/Arbeiterraub (im Larvenstadium), Pilzzucht (= Landwirtschaft), Blattläuse'zucht (um diese zu melken = Viehzucht), recht komplexe Arbeitsteilung u.ä. praktiziert (= König/in, Brutpfleger, sonstige Arbeiter, Soldaten, Kundschafter, Sklaven).

Beim Menschen wurde dieses genetische Programm lediglich durch dessen wesentlich höhere Intelligenz modifiziert und veredelt.
Mit Gruß, Beo2

Da wurde nichts veredelt, sondern materialisiert.

Gruß Mephistopheles


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