Du sprichst von Mafia, - aber nur einen Teil davon

helmut-1, Siebenbürgen, Freitag, 29.05.2020, 20:04 (vor 1421 Tagen) @ Falkenauge1889 Views

Was meine ich damit:
Klar beziehst Du das auf die aktuelle Situation in Verbindung mit dem staatlichen Gesundheitswesen, mit den autoritären Entscheidungen eines Gesundheitsministers, der von der Materie keine Ahnung hat und eigentlich Bankkaufmann ist, und als Alibi für dessen Entscheidungen ein vorgeschobenes wissenschaftliches Institut mit Namen RKI, das nichts anderes als eine weisungsgebundene Institution des Ministeriums ist.

Was Du aber gar nicht angesprochen hast, das ist die eiserne Klammer des Versicherungswesens. Egal, ob es sich da um die staatliche AOK oder um die Ersatzkassen oder auch um die Privaten handelt. Ich will das mal erläutern, vielleicht an dem Beispiel meiner Person, - und ich denke, da gibts ziemlich viele davon:

Ich ernähre mich so, dass ich mir dadurch keine Zivilisationskrankheiten einhandle, sorge dafür, dass ich mir einen ziemlich guten Immunschild aufgebaut habe, Morgengymnastik, Radfahren, viel frische Luft, trotzdem alles genießen, was das Leben angenehmer macht, aber in Maßen, usw. usw. Vor allem Selbstbeobachtung und auf die Signale des Körpers hören.

Das bewirkt, dass ich eigentlich nie ernsthaft krank wurde. Aus diesem Grunde habe ich der KV seit 1985 adieu gesagt. Damals ging das noch in Deutschland als Selbständiger. Auch, wenn ich mich langsam dem 7er vorm Alter nähere, habe ich nicht vor, krank zu werden.

Nun kommts. Was man nicht ausschließen kann, das ist ein Unfall. Selbst verursacht oder durch andere, - egal. Klar hatte ich da schon einige Male das zweifelhafte Vergnügen. Da ich mir durch das Ausklinken aus dem KV-Verein viel Geld erspart habe, bezahlte ich das alles mit links in bar. Soweit, so gut.

Nehmen wir mal das Wort "Unfall" wörtlich, im juristischen Sinn.

Ein Unfall liegt vor, wenn die versicherte Person durch ein plötzlich von außen auf ihren Körper wirkendes Ereignis unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidet (§ 178 II S.1 VVG). Der Unfallbegriff beinhaltet damit fünf Merkmale: Ereignis, Gesundheitsschädigung, plötzlich, von außen, unfreiwillig. Fehlt auch nur eine dieser Voraussetzungen, so liegt kein Unfall im Sinne der privaten Unfallversicherung vor.

Aus:
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/unfall-52507

Damit müsste man doch in der Lage sein, eine Unfallversicherung in diesem Sinne zur Absicherung dieser Risiken abzuschließen. Geht nicht, gibts nicht. Wenn man keine KV hat, gibts auch keine Unfallversicherung. Diese wird immer nur als Zusatzversicherung verwendet, - meist sogar als eine Art Tagegeld usw. Das bedeutet, - jeder Unfall wird über die KV abgerechnet, - was eigentlich Unsinn ist.

Wenn ich einen "way of life" gefunden habe, der mir ein langes Leben in Gesundheit ermöglicht, dann muss es mir doch möglich sein, auf die KV zu verzichten, aber für alle Fälle eine Unfallversicherung abzuschließen,- um eben das Risiko des Unfalls abzudecken. Wäre ja auch viel billiger, zumal man das auch ganz anders von der Häufigkeit her kalkuliert.

Alle Versicherungen habe ich abgefragt, - bei jeder eine Absage, - obwohl es das in anderen EU-Ländern gibt, hat man mir gesagt.

Gehen wir aber weiter:
Auch bei einer KV müsste es Differenzierungen geben. Ich ernähre mich richtig, achte auf mein Gewicht, bin nie krank, möchte aber aus Sicherheitsgründen doch eine KV haben.

Warum gibts da kein Bonus-Malus- System wie bei den KFZ-Versicherungen? Warum bezahlt derjenige, der nicht raucht und keine Suchtmittel im Übermaß verwendet, darüber hinaus im Vergleich zur Körpergröße und Alter ein angepasstes Gewicht hat, und sich jährlich prophylaktisch ein großes Blutbild machen lässt, um jedwelche "Überraschungen" bereits im Anfangsstadium zu eliminieren, nicht bedeutend weniger als andere, die das alles ignorieren?

Jaja, das Solidarsystem. Aber es ist doch eines klar, dass man selbst auf das Eintreten oder Verhindern von Krankheiten einen entscheidenden Einfluss hat. Warum wird das nicht in die Tarife eingebaut?

Warum muss derjenige, der auf seine Gesundheit achtet, dem Ignoranten, dem das alles egal ist, die dadurch entstehenden Krankheitskosten mit seinem Beitrag mitfinanzieren? Kapier ich nicht.

Klar gibts Ausnahmen, und auch für die kann man eine Regelung treffen, - das sind angeborene Schwächen und genetisch bedingte Krankheiten, usw. Man kann einen Krebskranken nicht auf die höchste Beitragsstufe stellen. Wobei ich auch der Meinung bin, dass ein Krebs nicht vom Himmel fällt, - da gibts eine ganze Reihe von Präventivmaßmahmen, die das verhindern. Aber das ist eine andere Spielwiese. Ich habe seit meinem 40er klargestellt, dass ich für meine Person einen Krebs ausschließe, - und das wird auch so bleiben.

Gehen wir noch mal intensiv ins Persönliche:
Ich weiß, dass ich einen unvollständigen Rechtsschenkelblock habe. Ein Herzdoktor hat mir das im Alter von 9 Jahren erklärt. Er erklärte mir auch, was ich zu tun und zu lassen habe, um mit diesem Manko ohne weiteres die 100 zu erreichen. Im Alter von 16 Jahren habe ich das ignoriert, und ich habe die Folgen gespürt. Danach war ich schlauer.

Nun verhalte ich mich so, dass mich dieses Defizit nicht beeinträchtigt. Klar bin ich mir dessen bewusst, dass ich eines Tages den Löffel aufgrund dieses Mankos abgeben werde. Aber, dass das nicht sehr bald passiert, dafür sorge ich. Andere wären vielleicht schon zweimal wg. Infarkt oder sonst was im Krankenhaus gewesen. Ich nicht, weil ich mein Leben bewusst lebe.

Warum schildere ich das so detailliert:
Solche Dinge sind den KV egal. Solidarprinzip. Eigenes Denken sowie die daraus resultierende Verantwortung sind nicht gefragt, werden nicht honoriert.

Deshalb: Mafia. Aber auch vom Versicherungssystem in Deutschland her gesehen.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung