Kontrahentenrisiko

CalBaer, Mittwoch, 03.01.2018, 21:38 (vor 2276 Tagen) @ tar3874 Views

Das finde ich vollkommen uninteressant. Das Minen ist doch lediglich die
dezentrale Verifizierungskrücke. Einmal in der Welt, sind sie halt da,

Ein Grossteil des Goldes ist ebenfalls schon da und der Wert richtet sich nach aktuellen Kosten der Herstellung, nicht was es vor 500 Jahren mal gekostet hatte.

Zugriff mehr hat). Dann gibt es momentan weit mehr als 1000 verschiedene
Cryptoarten und man kann bei jedem einzelnen die Maximalanzahl nach Bedarf
erhöhen und die Software entsprechend updaten und ggf. forken.

Der Netzwerkeeffekt wurde hier schon Tausendmal diskutuiert. Es ist ausserdem noch viel leichter als Apple oder Google zu kopieren, da Open-Source und gemeinfrei. Wenn man meint, man koennte so den Wert verwaessern, haetten das schon Tausende Akteure laengst getan, um davon zu profitieren. Forken ist halt nur eine bessere Vermarktungsstrategie als eine neue Coin auf Grund der existierenden Nutzerbasis.

Ein bankeninternes Paypalsystem also? Welches zusätzliche
Kontrahentenrisiko meinst du? Bei Cryptos hast du übrigens generell kein
"Cash".

Bei Ripple werden nur Ansprueche gegen Banken auf Fiat uebertragen, also generell kein "Cash". Von daher Kontrahentenrisiko.

Bei Bitcoin habe ich lediglich systemische Risiken wie Stromausfall, Internetsperren ... aber diese Risiken hat man beim Fiat-Banking ebenfalls. Natuerlich koennte man wieder das beliebte Doomsday-Szenrio anbringen, aber das betrifft dann saemtlichen elektronischen Zahlungsverkehr.

Ich glaube kaum, dass man öffentlich einsehen kann, welche XRP-Adressen
auf welche internen Bankkonten verweisen.

Diese Daten koennen abgeleitet und gesammelt werden, was Security-Firmen bereits machen. Es ist lediglich momentan nicht oeffentlich, nur eine Frage der Zeit, bis es oeffentlich wird.

Ripple ist dennoch interessant, denn es wird die Anwendung von Cryptos
beschleunigen. Wenn ich einen elektronischen Anspruch auf z.B. Euro

gegen

z.B. die Deutsche Bank gegen Bitcoins ueber das Internet ohne
Mittelsmaenner (Exchanges) tauschen kann, vereinfacht es den Handel
zwischen Fiat und Cryptowaehrungen.


[[top]]

Ich frage mich sowieso, wie nicht jeder Crypto auch direkt gegen Euro
gehandelt werden kann (nicht einmal auf den bekannten Börsen), sondern
meistens nur gegen Bitcoin (BTC),

Einfach weil die Liquiditaet bei beliebigen Paaren viel zu gering waere.

dasteht - und um die Cryptos selbst zu wechseln gabs doch bspw.
BitSquare.
Ist das unausgereift oder warum integriert man sowas nicht?

Bitsquare ist dezentral, aber leider nicht ohne Kontrahentenrisiko (besser gesagt das Risiko des zwischengeschalteten Escrow, Arbitrators), solange nicht Atomic-Swaps verwendet werden. Atomic-Swaps sind erst seit ein paar Monaten moeglich, insbesondere weil das aus wirtschaftlichen Interessen (Exchanges, Miners) verzoegert wurde.

Libertären müssten sich doch regelrecht danach sehnen, ihren "Tausch" zu
optimieren. Es wäre doch verrückt, wenn ich US-Dollar erst in Japanische
Yen wechseln müsste, um sie in Euro tauschen zu können.

Mit steigendem Volumen wird auch die Liquiditaet spezieller Maerkte steigen.

Übrigens ist es die Hürde, warum Otto Normaldödel sich auf
Cryptos nicht einlässt: er kann sie nicht gegen Euro in seiner Bankfiliale
oder am Automat erhalten. Das wurde mir schon öfters als Begründung
genannt, warum Cryptos in deren Alltag keine Rolle spielen.

Fuer dieses Argument liessen sich endlose Beispiele finden. E-mails kamen auch nicht in den Briefkasten oder konnten bei der Post aufgegeben werden. Mittelweile benutzt fast jeder "Otto Normaldödel" e-mail.

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2


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