Was spricht eigentlich dagegen, weiterhin z.B. mit preiswertem russischen Gas zu heizen und zu produzieren, aber eine Kohlenstoff-Steuer auf fossile Energieträger zu erheben und damit unseren Planeten aufzuforsten. Das wäre echter praktizierter Umwelt- und Klimaschutz.

Was dagegen spricht, ist, dass Deutschland und Europa von den USA deutlich darauf hingewiesen wurden, dass man den Bezug von preiswerten russischen Energieträgern bei den europäischen Vasallen nicht länger tolerieren wird, und dann Fakten geschaffen wurden, um das deutsche Lavieren zu beenden. Das kann bei Bedarf sicherlich jederzeit wiederholt werden.

Inzwischen spricht desweiteren auch noch dagegen, dass die Russen den Deutschen keine Sondervergünstigungen mehr genehmigen werden, bis Deutschland sich nicht von der über die USA ausgeübten Oberherrschaft befreit hat.

Deutschland/Europa hat den Energiekrieg verloren. Über Jahrzehnte hat es davon profitiert, dass Russland ihnen in gutem Willen zu gegenseitiger Kooperation mit einem freundlichen Gesicht die Hand gereicht hat. Das dürfte jetzt vorbei sein.

In anderen Worten, ohne einen Befreiungskrieg Europas gegen die USA oder den Zusammenbruch der USA ist das Kapitel preiswertes russisches Gas für Westeuropa ein reines Fantasieprodukt.

Wenn Europa überhaupt irgendeine energetische Souveränität haben will, dann bleiben nur Wind, Solar und heimische Kohle. Eingeschränkt vielleicht noch Uran, aber auch darauf haben die USA und Russland bereits die Oberhoheit, und werden es nur gegen weitere Konzessionen preiswert (= unter dem erzielbaren Weltmarktpreis) liefern.

Europa sollte besser überlegen, wie es mit der Realität umgeht, als in nostalgischen Träumen über die Vergangenheit zu schwelgen. Das ist noch nie gut ausgegangen.

Gruss,
mp