Bericht Auszählung Briefwahl und Frage an @DT
Hallo allerseits
Seit langem nehme ich eigentlich nur durch die Briefwahl teil. Auf Grund der langen Postlaufzeiten nach Norwegen und wegen familiären Gründen, buchte ich dann doch kurzfristig eine Heimreise für dieses Wochenende. Beim Kontakt mit der Stadtverwaltung wurde ich darauf hingewiesen, beim Erscheinen zur persönlichen Urnenwahl unbedingt den Wahlschein (Versicherung an Eides statt) mitzubringen.
Gegen 14:00 Uhr war ich dann im Wahllokal. Die Wahlhelferin erklärte, dass die Formalitäten beim Wechsel von der Brief- zur Urnenewahl sehr aufwändig sind, und bat mich statt dessen den ausgefüllten Wahlbrief in den angegebenen Briefkasten einzuwerfen. Das tat ich dann auch.
Kurz vor 18:00 Uhr war ich dann zurück im Wahllokal. Dort erfuhr ich, dass in den oberen Etagen die Briefwahlstimmen ausgezählt werden. Im ersten Auszählungsraum (einer von 20 wie ich später erfuhr), in welchem ich dann für die Dauer der Auszählung verblieb, sagte man mir, dass hier vor Ort alle Briefwahlstimmen (ca. 10 000) des gesamten Wahlkreises ausgezählt werden. Das "Auszähl-team" bestand aus 6 Frauen und einem Mann. Eine Überraschung für mich Novize war, dass kein Abgleich/Abhaken mit/aus der Wählerliste erfolgte. Man erklärte mir, dass nur das Vorhandensein des amtlichen Wahlscheines geprüft werde. Der Auszählungsprozeß erfolgte dann mit buchhalterischer Genauigkeit, weshalb eine Abweichung von einer Stimme insgesamt eine Stunde Nachzählungen zur Fehlersuche auslösten. Die Zuordnung der Stimmen auf die entsprechenden Partei(stapel) erfolgte geschäftsmäßig emotionslos. Auch bei uns war der Anteil der AFD mit rund 20% der Briefwahlstimmen sehr deutlich unter dem Gesamt-Stimmenergebnis von rund 35% im Wahlkreis. Trotzdem verlief die Auszählung in meinem Auszählungsraum, nach meinem dafür halten völlig korrekt. Ein Wermutstropfen war allerdings, dass ich der einzige "Beobachter" in diesem Raum war.
Die Frage an @DT: wie läuft der Prozeß vom Wechsel von Brief- auf Urnenwahl. Speziell, wie wird verhindert, dass jemand eine Kopie des Wahlscheins als "ex."Briefwähler abgibt, und dann mit dem Orginal(oder umgekehrt) trotzdem Brief- neben Urne wählt. Weiter, theoretisch natürlich, Personen mit Zugang zu Orginalpapieren, wenn kein Abgleich/abhaken von Briefwählern stattfindet.
Gruß Fjord og Fjell