Kein Quatsch

sensortimecom ⌂, Dienstag, 13.10.2020, 11:51 (vor 1892 Tagen) @ Tob2749 Views
bearbeitet von sensortimecom, Dienstag, 13.10.2020, 12:48

Offensichtlich nicht.


Oh doch, sehr wohl und es ist Quatsch.

Nach Karl Popper muss eine Theorie so beschaffen sein, dass - für den Fall ihrer Unstimmigkeit - eine Art Experiment vorhanden ist, um sie widerlegen zu können. Das bezeichnet man als "Falsifizierbarkeit". Verifizierbarkeit allein genügt nach Popper nicht -


Danke für die Erklärung, hätte ich nicht gebraucht.

und damit liegt er völlig richtig.


Nein, tut er nicht.

Karl Popper stützt sich auf Logik und Mathematik. Seine Wissenschafts(Meta)Theorie ist daher genau so unumstösslich wie ein Unvollständigkeitssatz von Kurt Gödel oder ein Wahrheitstheorem von Alfred Tarski.

Existiert ein solches Instrument nicht, so ist die Theorie (oder bloße Idee, Hypothese oder was immer) eben nicht WISSENSCHAFTLICH. Sie muss deswegen kein Hirngespinst sein, ganz im Gegenteil. Nur hat sie eben - genau so wie unzählige philosophische Ansichten, Ideologien auch, natürlich auch Religionen, keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit.


Wenn du das glaubst, weißt du nicht was Wissenschaft ist. Wohl zu viele religiöse Blogs gelesen, die sich an Popper klammern. Hast du mal eine Uni von innen gesehen? Und wenn ja: welcher Fachbereich?

Frechheit. Auf diese hundsgemeine Anpöbelung brauche ich nicht eingehen. Geh zurück in die DDR. Dort betrieben sie auch solche "Wissenschaft".

Demnach, wenn man Popper genau nimmt,


Was niemand tun sollte, wenn er wissenschaft betreibt. Ich empfehle dir das Buch "Wider den Methodenzwang".

ist die Evolutionstheorie (ausgenommen: Mikro-Evolution) im Grunde eine weltanschaulische Strömung, besser gesagt eine Pseudo-Religion. Keine Wissenschaft.


Das gilt dann wohl auch für Newtons klassische Mechanik? Für die Gravitation? Die Relativitätstheorie? Die Quantentheorie? Die Farbenlehre? usw!

Was hat das alles mit Evolutionstheorie zu tun? Um mit Poppers Falsifikationstheorie zu argumentieren: in allen diesen genannten Gebieten habe ich ein Falsifizierungs-Instrument, nämlich das menschliche Auge. Oder das Messinstrument. Zeige mir aber nur ein einziges Instrument, oder ein Experiment, das dir nachweist, dass es zwischen allen Arten, also von der "Ursuppe" bis zum Schnabeltier, lückenlose Übergangsformen (bzw. mikro-evolutionäre Mechanismen und Prozesse) gegeben hat - oder aber, in falsifizierender Weise, dass es KEINE solchen Formen gegeben hat (um Poppers Kriterium der "Wissenschaftlichkeit" des Postulats zu erfüllen). Der Fossilbericht kann weder das eine noch das andere (eher noch zeigt er das zweite!), womit die Unwissenschaftlichkeit der Evolutionstheorie fest steht.

Und wenn dem so ist, dann ist die Vorgangsweise von Richard Dawkins (die sich von der anderer Evolutionisten unterscheidet, bitte sehr!)


Wie unterscheidet sie sich und woher nimmst du den Anspruch, dass alle gleich denken müssen? Aus der Religion?

Ich kenne keinen Evolutionstheoretiker, der aus seinem Wissensgebiet heraus argumentiert hätte, dass aller Glaube an ein höheres Wesen mit einer Art "Wahn" verbunden sei. Und damit Millionen verdient hat.

eine Art "Religionskrieg".


Die Religionskriege gab es durch Religionen, nicht durch Wissenschaft.

Das ist der einzige Punkt, zu dem ich dir Recht gebe. Ich selber bin KEIN Religionist. Ich würde es auch vehement ablehnen, dass jemand hergeht, und aus seiner Religion heraus die Evolutionstheorie als "Wahn" bezeichnet, wie das zb. bei bestimmten Kreationisten in den USA geschehen ist. Das steht niemandem zu.

Eine Religion, die sich das Postulat der Nichtexistenz eines höheren Wesens zu ihrer Maxime gemacht hat, kämpft gegen andere Religionen, die an einen Gott glauben. Nichts anderes. Mit reiner Wissenschaft hat das nix am Hut.


Die Evolution ist keine Religion und es geht nicht um Meinugen, sondern um Wissenschaft.

Sie ist in der Art, wie sie auftritt, eine Art Pseudo-Religion. Sie könnte anders argumentieren, und freies Denken in bestimmten Kategorien zulassen, beispielsweise wenn sie einräumt, dass Leben von ausserhalb der Erde kam, egal wie.


Du bist übrigens nicht auf meine FETT-gedruckte Frage eingegangen:

Setzt du den gleichen Anspruch der Falsifizierbarkeit auch an die Existenz Gottes an?

Der verfiziert und falsifiziert sich selber, so er existent ist. Der braucht dich nicht dazu.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung