Muß

Mephistopheles, Sonntag, 11.10.2020, 10:21 (vor 1894 Tagen) @ sensortimecom3473 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 11.10.2020, 11:03

Das Problem geht tiefer. Es geht nicht darum ob es einen personifizierten oder sonstigen Gott gibt, oder gar keinen. Sondern vielmehr darum, ob der Mensch sich selbst seine Verhaltungsregeln aufstellen kann oder nicht.

Muß. Oder ist nicht.
Das betrifft aber nicht nur den Menschen alleine. sondern jede Spezies muß sich ihre Verhaltensregeln aufstellen. Wer sich nicht daran hält, wird ausselektiert. Durch diese Selektion entstehen erst Verhaltensregeln.

Der Mensch ist dem Irrtum verfallen, dass er der Selektion durch zuerst sprachliche und später schriftliche Rationalisierung entkommen kann. Werch ein Illtum!

Früher oder später schlägt die Selektion zu. Letzten Endes ist der Mensch dadurch ein Klumpenrisiko eingegangen mit einem dicken Ende. Wenn dieses Ende zuschlägt, worauf einige, nicht zuletzt die Tiefgläubigen, hoffen, dann halten das die Menschen, weil sie das Klumpenrisiko nicht verstehen, für die Strafe Gottes, von dem sie - uneingestandeneermaßen - abnnehmen, dass es sich bei ihm um ein abgrundtief bösartiges Wesen handeln muss.
Nicht die Atheisten halten Gott für bösartig, die Gläubigen tun es! [[nono]]

Ist der Mensch ausschliesslich das Ergebnis von Evolution, bleibt ihm gar nichts anderes übrig. Also ist er im Prinzip dann nix anderes als ein autonomer Roboter (einer von Milliarden), der nach seiner eigenen Betriebs- und Bedienungsanleitung sucht, die es aber - nach Turing, Gödel etc. - introspektiv nicht geben kann. So schauts aus.

Es gibt - siehe Satz 1 - keine andere Betriebs- und Bedienungsanleitung außer einer introspektiven und kann auch keine andere geben. Jede Spezies ist selbstreferentiell. Mehr dazu bei "Gödel, Escher, Bach"
Schon aus dem Titel wird klar, das es sich dabei um ein ausschließlich faustisches Problem handelt, von dem alle anderen Zivilisationen nicht betroffen sind und es auch nicht verstehen.

DAS ist der eigentliche Grund für die Milliarden von Toten die du gemeint hast. Die sind das Ergebnis der ständigen Suche nach der (fehlenden) Betriebsanleitung. Und das Problem besteht im Buddhismus leider auch <img src=" />

Nein. Dieses Problem besteht ausschließlich in der faustischen Zivilisation, wo der Mensch werden wollte wie Gott; nur leider der Verwechslung von Quantität mit Qualität aufgesessen ist. Für Qualität kann ausschließlich die Selektion sorgen. In allen anderen Zivilisationen gab es keine Milliarden Menschen und die es nicht gibt, die können auch nicht sterben.

Gruß Mephistopheles


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