Arnold Gehlen: Mängelwesen Mensch
Die sog. philosophische Anthropologie geht auf solche Fragestellungen ein. Max Scheler: Stellung des Menschen im Kosmos ist auch spannend. Ist mir nur so beim Laufen eingefallen. Immer geht es darum, der kantischen Frage: Was ist der Mensch? auf den Grund zu gehen, indem man ihn in ein Verhältnis zur Natur setzt. Man kann ihn auch in ein Verhältnis zu seinem Gegenüber oder zu Gott setzen. Man kann das auch zusammenrühren, wenn man mag.
"Das Mängelwesen ist ein von Arnold Gehlen geprägter und in seinem 1940 erschienenen ersten Hauptwerk Der Mensch, seine Natur und seine Stellung in der Welt in die Philosophische Anthropologie eingeführter Begriff, der den Menschen anderen Spezies als physisch und morphologisch unterlegen darstellt. Diese Nachteile sind biologische Unangepasstheiten des Menschen an seine natürliche Umwelt. Um trotzdem überleben zu können, schafft der Mensch als „Prometheus“ die Kultur als Ersatz-Natur oder „zweite Natur“.
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Die genannten Mängel der Reizüberflutung bieten dem Mängelwesen Mensch aber auch Vorteile. Durch seine „Weltoffenheit“ wird der Mensch dazu gezwungen „sich [zu] entlasten, d. h. die Mängelbedingungen seiner Existenz eigentätig in Chancen seiner Lebensfristung um[zu]arbeiten.“ Anstatt sich seiner Umwelt anzupassen, was aufgrund seiner physischen Eigenschaften oft nicht möglich ist, verändert er selbige, sodass sie seinen Zwecken dienlich ist.
Der Mensch kann also nur durch die Umwandlung der Natur in eine Ersatz-Natur überleben. Darüber hinaus ist es ihm möglich, da er ein nicht spezialisiertes Wesen ist, unter verschiedensten Bedingungen zu leben. Die von ihm als „Prometheus“ erschaffene Ersatz-Natur bezeichnet Gehlen als Kultur."
Quelle: Wikipedia
Ich vermute, Du kennst Gehlen?
Herzlich
Oblomow