Ich habe da mal ein paar Vorschläge

kieselflink, Montag, 21.09.2020, 01:53 (vor 1303 Tagen) @ Rybezahl4675 Views

Auf jeden Fall solltest du deine Daten sichern. Das sieht übel aus.

Datensicherung macht man vor dem Ernstfall.

Ansonsten hat Rybezahl die Fährte zur Ursache richtig angedeutet.

Das System sucht nach Abarbeiten der Startroutinen ein bootfähigen Datenträger; das ist einer mit einem speziellen Bootsektor, in dem ein winziges Programm hinterlegt ist. Letzteres übernimmt dann die Kontrolle über den weiteren Bootfortgang...

Dass dieses nicht gefunden wird, kann mehrere Ursachen haben.

Die zwei wichtigsten sind:


1.)

Im BIOS ist das Bootlaufwerk nicht mehr in der Liste der für den Bootvorgang zu testenden Geräte enthalten.

Das scheint mir aber unwahrscheinlich.

Während des Bootvorganges kann man je nach Board z.B. mit einer der Sondertasten (meist von F8 - F12) ein Menü aufrufen, von welchem Laufwerk gebootet werden soll. Das braucht man, um ausnahmsweise z.B. ein Livesystem von einem USB-Stick zu booten. Man kann so aber auch explizit die interne Festplatte auswählen, falls da etwas durcheinander gekommen ist.

1a.)
Das wäre ein Sonderfall, falls Du ein USB-Laufwerk angesteckt hat und der PC nun versucht, explizit von diesem externen Gerät zu booten. Das setzt aber eine ziemlich unübliche Einstellung im BIOS voraus, damit dies so auftritt. Gerät abziehen - Problem beseitigt.


2.)

Es ist tatsächlich kein Bootsektor mehr zu finden.

Im günstigsten Fall ist der nur gelöscht, überschrieben oder als nicht aktiv markiert.

Das wäre dann kein Gerätedefekt, sondern "nur" ein Softwareproblem und lässt sich reparieren. Auslöser dafür kann unsachgemäße Administration sein oder - wahrscheinlicher - ein Softwareschädling.

Im ungünstigeren, aber wahrscheinlichsten Fall ist Dein Datenträger zumindest angeschlagen oder defekt. (Falls es eine herkömmliche Festplatte ist: Hast Du nach dem Einschalten ungewöhnliche Geräusche vernommen? Ein mehrfaches Klackern o.ä.?)

Sollten auf der Festplatte für Dich wertvolle Daten sein, dann gilt a) keinerlei weitere Startversuche (!) und b) wende Dich an einen Fachmann. Dieser wird, wenn er taktisch klug vorgeht, die Festplatte nur noch ein Mal in Betrieb zu nehmen und mit einer fehlertoleranten Spezialsoftware versuchen, eine 1:1-Kopie von dem Datenträger zu erstellen (ein Clone) - sofern dieser sich überhaupt noch ansprechen lässt.

Alle weiteren Rettungsarbeiten erfolgen dann auf dem Clone.

Wenn auch dieser Weg versperrt ist, bleibt Dir nur noch, Dich an eine Spezialfirma für Datenrettung zu wenden.


Mein erster Schritt wäre, ein externes Linux von einem USB-Stick zu booten, um von da aus zu schauen, ob der interne Datenträger noch erkannt wird und ansprechbar ist.

Wenn ja, würde ich versuchen, die SMART-Daten des Datenträgers auszulesen. Diese liefern ziemlich genaue Informationen über dessen aktuellen Gesundheitszustand. Das Ergebnis entscheidet über das weitere Vorgehen - z.B. ob ich einen readonly-Mountversuch unternehme, um mir das Dateisystem und dessen Inhalt anzusehen oder ob ich gleich den Versuch starte, einen Clone des Datenträgers zu erstellen.

Und schalte den Rechner nur sinnvoll ein.

Ich vermute, Rybezahl meint damit das eben Gesagte, nämlich von ziellosen Startversuchen abzusehen, weil damit der Schaden nur noch größer werden könnte


Dir viel Erfolg beim Vorantasten!

--
cheers - kieselflink


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