Aufruf zum Widerstand

Tempranillo, Dienstag, 16.06.2020, 14:34 (vor 1557 Tagen) @ Tempranillo3969 Views
bearbeitet von Tempranillo, Dienstag, 16.06.2020, 14:45

Johann Sebastian Bach, Kantate BWV 54

Widerstehe doch der Sünde,
Sonst ergreifet dich ihr Gift.
Laß dich nicht den Satan blenden;
Denn die Gottes Ehre schänden,
Trifft ein Fluch, der tödlich ist.

Die Art verruchter Sünden
Ist zwar von außen wunderschön;
Allein man muss
Hernach mit Kummer und Verdruss
Viel Ungemach empfinden.
Von außen ist sie Gold;
Doch, will man weiter gehn,
So zeigt sich nur ein leerer Schatten
Und übertünchtes Grab.
Sie ist den Sodomsäpfeln gleich,
Und die sich mit derselben gatten,
Gelangen nicht in Gottes Reich.
Sie ist als wie ein scharfes Schwert,
Das uns durch Leib und Seele fährt.

Wer Sünde tut, der ist vom Teufel,
Denn dieser hat sie aufgebracht.
Doch wenn man ihren schnöden Banden
Mit rechter Andacht widerstanden,
Hat sie sich gleich davongemacht.

Niemand kann uns hindern, Sünde anders als im christlichen Sinn auszulegen.

Ich setze stattdessen *Widerstehe doch dem, je nach Belieben, Globalismus, Demokratismus, Libertarianismus, Schuldkult, Antirassismus, gesellschaftlich verordneten Kriechen oder angloamerikanischen Vertierungsprogramm*.

Mit dieser minimalen Veränderung der Wahrnehmungsperspektive müßte diese Kantate schlagartig das bloß Altmodische oder Betuliche verlieren.

Lars Ulrik Mortensen interpretiert die Kantate ähnlich wie ich:
https://www.youtube.com/watch?v=OQNxeXKRiJg

Zehn hoffentlich nicht ganz uninteressante Minuten
https://www.youtube.com/watch?v=tBwjv-QJhIk

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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