Aspekte des Debitismus - Unternehmen ohne Verschuldung gründen, QUATSCH!

Centao, Mittwoch, 10.06.2020, 12:26 (vor 1410 Tagen) @ nvf331637 Views

Hallo nvf33,

das will ich gern von Dir näher erläutert haben!

Fehlte Dir die besichernde Eigenkapitalbasis?

Wenn der Staat die Haftungsrisiken zu 100% (was in jedem Sinne Quatsch ist) zur Gründungsbilanz übernehmen sollte, z.B. durch Zuschuss, ist dies entweder eine seltene Ausnahmesituation (Ich-AG.., Coronakrise<img src=" />, z.B. auch keine Mitarbeiter, keine MuA, Kleinstunternehmerregelungen etc. oder es gibt eben nichts zu haften.., weil Du nichts am freien Markt unter Wettbewerbssituationen anbietest.

A priori gilt:

Du verschuldest Dich immer für eine Unternehmensgründung! Da hat @mephistopheles vollkommen recht. Mir scheint eher, das der Vorgang einer Unternehmensgründung nicht vollständig klar erfasst wurde.

Der finanzielle Aspekt der Ingangsetzungsaufwendung ist nur ein Teil, einer umfangreichen Kette von debitistischen Fragestellungen. Gegenüber Deine potentiellen Auftraggebern und dem Staat gehst Du immer in Vorleistung und Sicherheitenstellung.

Der Debitismus hat rechtliche, bilanzielle, historische (zeitlich-wellentheoretische) und machttheoretische Aspekte. Die rechtlichen und bilanziellen Aspekte sind hier im Forum leider lange verschütt gegangen. Diese gelten immer für Unternehmensgründung im Kapitalismus, ohne Ausnahme.

Du schreibst:"Derzeit aber nicht mehr. Zinsforderungen sind lächerlich geworden. Wenn Du ein Unternehmen gründest, nimmst Du Staatsgeld (Subventionen, Förderungen etc.), das einzige Geld, das inzwischen unternehmerisch akzeptabel den Wert von Versprechen auf die Zukunft widerspiegelt."

Nun, dies ist am Ende des debitistischen Durchlaufes zu erwarten, Dir wird Geld "geschenkt", weil es in Zukunft nichts mehr wert sein kann, denn es ist weder privatschulden- noch leistungsgedeckt. Tritt diese Situation ein, ist ein Unternehmertum (ohne positiven Zins und Zinß) völlig GAGA. Negative Zinsen sind definitiv das debitistische Ende des Kapitalismus.

Privat kannst Du natürlich noch ein wenig vor Dir hinmorkeln. Eine Zukunft hast Du als Unternehmer dann aber nicht mehr. Eine Bilanz auch nicht mehr.

Zum Ausbuchen: Macht am Ende keinen Sinn, denn es gibt quasi kein freies, verschuldbares Vermögen für eine Zukunft mit Wirtschaftswachstum (Verschuldungswachstum, Nachschuldner) mehr. Alle Unternehmensbilanzen sind in der Schrumpfungspase Makulatur. Immobilien sind da als Vermögenspositionen oft genannt nur mehr grenzwertig. Den allem läuft die bilanzielle und natürliche Abschreibung zuwider.

"Private" Banken wissen dies: Auch Wells Fargo schließt die Kreditschleusen!. Kreditklemmen ante portas?

Gruß und Glück,
CenTao


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