Erweiterung zu einer europäischen Zentralmacht - Eurobonds

Ostfriese, Mittwoch, 01.04.2020, 17:27 (vor 1484 Tagen) @ Phoenix52383 Views

Hallo Phoenix5,

warum überall diese Aufregung und das negative Denken im Forum - alles verläuft richtig gemäß der seit Anbeginn der Zivilisationen bestehender, historisch gültigen und belegbaren debitistischen Logik.

Im Altertum waren Alexander der Große und die römischen Imperatoren wegen der Vorfinanzierungsproblematik ihrer Reiche und des 'Vorher-Nachher-Problems' mittels Kriege zur räumlichen Expansion gezwungen, um die Haftungsräume für ihre Verschuldung zu erweitern.

In den 60. bis 80. Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die Schulden der Stadt Göttingen unter Beachtung künftiger gewisser finanzieller Verhaltensweisen teilweise vom Land Niedersachsen als höherer staatlicher Einheit übernommen. Wegen der finanziellen Belastung durch die Häfen bzw. durch die Steinkohle geschah Ähnliches mit den Schulden des Stadtstaates Bremen und des Landes Saarland. Der Bund übernahm teilweise ihre Schulden. Die Schulden wurden umgebucht auf schon existierende höhere staatliche Entitäten. Die immer noch erfolgreichen Bayern und Baden-Württemberger "hafteten" für den Schlendrian in Bremen und im Saarland. Ich formuliere es einmal laienhaft: die unteren staatlichen Entitäten konnten wieder kurzfristige Potenziale aus der oberen längerfristigen Potenzialen gewinnen.

Es geht immer darum, durch den Gewinn von Zeit das auf Implosion ausgerichtete Schuldgeldsystem hinauszuschieben. Eine räumliche Expansion ist in West-Europa nicht mehr möglich - also muss eine Expansion nach innen gesucht werden. Die zunehmende Schuldenkrise der EU-Staaten wegen der sogenannten "Corona-Krise" erzeugt den Zwang zur Entstehung einer europäischen Union als höhere staatliche Entität mit allem, was heute schon dazu gehört PESCO (Permanent Structured Cooperation), EDF (European Defense Force), EUGS (European Union Global Strategy) und in Zukunft dazu gehören wird: eine ordentliche Verwaltung aller jetzt durch die "Krise" entstehenden Schulden unter tatkräftiger Mithilfe der Beraternetzwerke - eines europäischen Haftungsraumes für die gemeinsame Verschuldung. Im 19. Jhd. scheiterten die politischen Unionen, weil ihnen Währungsunionen ("Die Lateinische Münzunion", "Die Skandinavische Münz-/Währungsunion", "Die Kronenzone") vorgeschaltet wurden. Heute ist es umgekehrt: aus der europäischen Währungsunion entsteht die übergreifende staatliche Entität der Europäische Union mit einer umfassenden Finanz- und Steuerhoheit. Die anstehenden wachsenden Verschuldungssummen der Staatssektoren der einzelnen europäischen Länder sind so groß, dass die EU mittels ihres gesamten Potenzials endgültig eigendynamisch aus sich selbst heraus als zentrale übergreifende Entität entsteht - gleichsam passiv.

Paul C. Martin sagte am 02.12.2003: "Die Schulden sind demnach der Herrscher jeglicher Herrschaft, in welcher Form auch immer sie ausgeübt wird. … Nein, die Staatsschuld ist der Präsident aller Präsidenten, die Staatsschuld der Gesandte aller Gesandten, sie ist der absolute Monarch, der ganz Europa in Furcht und Zaum hält."

So

Am Ende steht zwar die Hyperinflation, aber bis dorthin ist es noch ein langer Weg.

ist es - aber vorher wird das System noch seine debitistischen Logik ausspielen.

Gruß - Ostfriese


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