komische Sichtweise

Kaladhor, Münsterland, Dienstag, 04.10.2022, 13:37 (vor 569 Tagen) @ Plancius3554 Views

Mal abwarten, ob Putin das Blatt noch wenden kann.

Da spricht der Pokerspieler.... Putin bevorzugt aber sicherlich eher Schach, eine Disziplin die Pokerspielern unbekannt ist....

Ein Video von Dr. Blockchain zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=0x9_8bGn7Ns

Die Teilmobilmachung kommt bei den Russen gar nicht gut an. Selbst in den russischen, patriotischen Telegram-Kanälen kursieren Videos, mit was für schrottigem Material die einberufenen Soldaten ausgestattet werden. Das reicht von Kleidung miserabler Qualität bis zu verrosteten Kalaschnikows von anno dazumal. Die eingezogenen Reservisten plündern gerade Russlands Outdoor-Läden, um sich selbst Stiefel und Kleidung zu beschaffen.

Mobilmachungen sind selten beliebt, in keinem Land. Was die Ausstattung betrifft: Meinst du, das würde bei uns anders aussehen, wenn hier der V-Fall ausgerufen würde? Ich bin in den 90ern bei der Armee gewesen, und damals mussten wir uns schon gewisse Ausrüstungsgegenstände privat in den örtliche NATO-Läden beschaffen. Und verrostete AKs funktionieren wunderbar, was man von unseren G3 - meines war übrigens von 1968! - bzw. G36 usw nicht sagen kann. Und natürlich findet man solche Berichte und Videos auf "kritischen" Telegram-Kanälen ..... Ist dir eigentlich mal der Gedanke gekommen, dass das mit voller Absicht "berichtet" wird? Dass das alles für den Westen generiert wird, um diesen einzulullen? Ich gehe jedenfalls fest davon aus, dass für jeden "gezeigten Kriegsgegner" mind. 20 Freiwillige fröhlich zu den Waffen greifen!

Ein absolutes Armutszeugnis für die Armee eines Landes, das sich als Großmacht versteht. Die russische Armee bestätigt immer mehr meine Erfahrungen im NVA-Wehrdienst aus den 80er Jahren mit dem schlampigen Haufen, der sich Sowjetarmee nannte. Wahrscheinlich taugt die russische Armee gut für Paraden, aber im konventionellen Gefecht ist sie wohl den modernen westlichen Waffen und westlicher Strategie und Taktik unterlegen. (Die UAF wurden ja in den letzten Jahren seitens der Amerikaner geschult).

Ich würde als erstes schon mal nicht den Fehler machen, und russische Besatzungstruppen der 80er Jahre mit aktuellen regulären Truppen der Russischen Förderation zu vergleichen. Man kann auch schlecht auf die Kampfkraft einer Truppe schließen, wenn man sich die Ehrengarden - das sind die Truppen, die am Flughafen stehen, wenn ein Staatsgast kommt - eines Landes ansieht.
Und westliche Strategie und Taktik.....wie gut die funktioniert, hat man ja im Irak und in Afghanistan wunderbar sehen können, nicht wahr?

Wie so häufig in den vergangenen 200 Jahren kann die russische Armee wahrscheinlich nur mit immensem Einsatz an Material und Soldaten den Gegner niederringen. Im Zweiten Weltkrieg fielen 11 sowjetische Soldaten auf einen deutschen, gegen Ende des Krieges konnte es auf ein Verhältnis von 4,5 zu 1 reduziert werden. Das zeigt eindeutig, wie wenig effektiv die Sowjets in Militäroperationen waren. Wahrscheinlich hat sich in den Militärdoktrinen noch nicht viel geändert, so dass die russische Armee ähnlich wenig effektiv wie die sowjetische ist.

Die Effizienz einer Armee sieht man daran, ob sie ihre Ziele erreicht!
Und es hat einen Grund, warum Russland schon immer einen immensen Einsatz an Material und Menschen gezeigt haben: Weil sie es können! Genauso wie Russland bequem Raum gegen Zeit eintauschen kann! Am Ende aber hat Russland gewonnen - außer in Afghanistan, aber das ist ein Land, wo niemand Erfolg haben kann, die Liste der Gescheiterten ist lang.
Westliche Länder konnten bzw. können sich das alles aber nicht erlauben, weswegen nach anderen Wegen gesucht wurde. Beispiele gefällig?
Westliche Armeen bilden z.B. alle Truppen in der Panzerabwehr umfassend aus... damals der Warschauer Pakt hatte halt zigtausend Panzer, und der Westen hat einfach nicht genug Raum gehabt, um die Panzer im Laufe der Zeit alle aufzuhalten. Daher z.B. auch die Forderung nach überaus genauen Geschützen bei den Panzern, mit der Zielvorgabe, dass bereits der erste Schuß "sitzen" muss. Deshalb auch die umfassende elektronische Ausstattung z.B. bei den Zieleinrichtungen.
Beim Russen gab und gibt es sowas einfach nicht. Da wird einfach so oft geschossen, bis getroffen wurde...wenn der Schuß zu kurz ist, wird einfach höher gezielt.

Deshalb sollte man zur Zeit auch nicht allzuviel auf den "russischen Rückzug" geben... Wahrscheinlich ist es eher so, dass die Russen sich auf ausgebaute Positionen zurückbewegt haben, um Frontbegradigungen durchzuführen und um die Truppen zu reorganisieren. Da das alles relativ geordnet erfolgt, würde ich auch nicht den Fehler machen, und von einer "russischen Flucht" sprechen. Ich wäre aber sehr vorsichtig bei den Dingen, die von der ukrainschen Führung verbreitet werden, speziell von Selenski ... einem Schauspieler...

Grüße

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!


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