Alles schon seit Wochen bekannt

Brendan, Montag, 23.03.2020, 09:16 (vor 1466 Tagen) @ DT1460 Views
bearbeitet von Brendan, Montag, 23.03.2020, 09:46

Da ich mich nicht so sehr auf unsere "Qualitätsmedien" verlasse, sondern mehr auf ausländische wie Arirang und Aljazeera, habe ich in den vergangenen Wochen die Bulletins der WHO teilweise live gesehen und wurde dadurch bereits auf einige Fakten aufmerksam, die erst jetzt durch unsere "Qualitätsmedien" geistern.
Sofern sie überhaupt wahrgenommen werden, da die MSM Merkel derzeit als die große Krisenmanagerin verkaufen.

Vor vier Wochen hatte die WHO - nach Abschluss ihrer Untersuchungen in China zu Covid-19 - den Staaten Asiens und Europas - wo es mit Covid-19 gerade los ging - empfohlen, alle Schulen und Kindergärten für zwei bis drei Wochen zu schliessen.
Hintergrund dieser Empfehlung war die Erkenntnis, dass Kinder die Hauptüberträger des Coronavirus sind.
Die von der WHO vorgeschlagene Strategie war die sogenannte das Feuer-austreten-Strategie, die hierzulande auch von Prof. Kekulé vertreten wurde.
Ebenso empfahl die WHO "Test, test, test" (Testen, testen, testen).
In Asien (hier: Südkorea, Taiwan, Japan, Thailand und Singapur) wurde diese Empfehlung umgehend und beherzt umgesetzt.
Hier gelang es die damals noch wenigen und vereinzelten Brandherde ("Hotspots") ausfindig zu machen und zu isolieren.
Damit konnte man in Asien sowohl die Ausbreitung als auch die Todesrate bis zur Entwicklung einer Impfung auf einem niedrigen Stand halten.

In der EU hingegen verwarf man zugunsten der Wirtschaft die Empfehlungen und entschied sich für die sogenannte Durchseuchung.
Hierbei ging man davon aus, dass sich Sars-Cov2 - ähnlich wie die saisonale Grippe - langsam und allmählich ausbreiten würde und sich - nachdem 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung die Infektion hatten - eine Herdenimmunität einstellt.
Zwar registrierte man die Warnung der WHO, dass die Todesrate bei etwa 3,4 Prozent liegen könnte (Eine Zahl, die auf den gesammelten Daten aus China basierte und sich mittlerweile in auch in europäischen Ländern bestätigen lässt), aber die hiesigen Virologen gingen allenfalls von einer Todesrate von 0,5 bis 1,5 Prozent aus (Und tun dies bis heute).
Prof. Kekulé von der Universität Halle schrieb am 28.Februar dieses Jahres einen verzweifelten Brandbrief an die Bundesregirung, in dem er sie bat, die Massnahmen der WHO doch noch umzusetzen und die Ausbreitung des Virus zu stoppen, anstatt sie einfach hinzunehmen und die Bevölkerung dieser Gefahr auszusetzen.
Wiederum wurde die Empfehlung verworfen.
Man war also in der EU und damit auch in Deutschland gewillt, dass sich bis zu 70 Prozent infizieren, wovon 0,5 bis 1,5 Prozent den Tod finden.
Für Deutschland bedeutet dies in Zahlen ausgedrückt 58,1 Millionen Infizierte und 290.500 bis 871.500 Todesfälle.
Dies alles wohlgemerkt für die Wirtschaft.

Sars-Cov2 hatte jedoch noch ein paar Überraschungen auf Lager und warf die Pläne der EU innerhalb kürzester Zeit über den Haufen.
Da der Virus nicht - wie die Grippe - in den Bronchien und der Lunge heranreift, sondern im Rachen und Hals, kann er viel leichter von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Darüberhinaus ist eine Übertragung auch während der Inkubationszeit und sogar nach der Genesung möglich.
Geschuldet der Tatsache, dass alle Pläne von Covid-19 mit der Dampfwalze überrollt worden sind, mussten die Staaten der EU viel zu spät doch noch den Empfehlungen der WHO folgen.
Nun jedoch ist das Kind schon längstens in den Brunnen gefallen, die ganze EU ein einziger Hotspot und die Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft sowie der daraus entstehende Schaden unüberschaubar.
Nun kann man nichts anderes machen, als zuzusehen, wie alles abbrennt und das Feuer irgendwann von selbst zum Erliegen kommt.

Ich frage mich nur, wie die Politiker all dies verantworten können.
Anscheinend braucht man als Politiker nicht nur kein Rückgrat, sondern auch kein Gewissen.

Hier noch zwei Quellen.
Von German foreign policy habe ich ein Zitat eingefügt, da der Artikel bald nicht mehr frei verfügbar sein wird.

Report of the WHO-China Joint Mission on Coronavirus Disease 2019 (COVID-19)

German foreign policy - Berliner Prioritäten

"BERLIN (Eigener Bericht) - Die Bundesregierung leitet in der Coronakrise Hilfsmaßnahmen für die deutsche Wirtschaft ein und verweigert von der WHO dringend empfohlene Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Berlin unternehme "alles", damit das Covid-19-Virus "die Wirtschaft in Deutschland nicht flächendeckend trifft", ließ sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier schon zu Monatsbeginn zitieren. Die Maßnahmen stärken die Stellung deutscher Unternehmen in der globalen Rivalität; nächste Schritte sollen am morgigen Freitag besprochen werden. Gleichzeitig spricht sich die Bundesregierung dagegen aus, Schulen und Kitas zu schließen. Die WHO und führende Experten raten dazu, weil Kinder das Virus laut ersten Untersuchungen länger als Erwachsene übertragen. Gesundheitsminister Jens Spahn erklärt dagegen, Schulschließungen seien zu vermeiden, damit die Eltern ihren Unternehmen weiter als Arbeitskräfte zur Verfügung stünden. Damit schwindet freilich jede Chance, das Virus, wie es mehreren Ländern Asiens gelungen ist, einzudämmen. Kanzlerin Angela Merkel äußert, es könnten sich "60 bis 70 Prozent" der Bevölkerung anstecken - flächendeckend."

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Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.

Abraham Lincoln


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