Lieber Helmut,

es ist ehrenwert von DT, daß er im Flutgebiet geholfen hat. Aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Wenn nicht spätestens jetzt jeder mit ganzer Kraft gegensteuert, haben wir verloren.

Dabei will ich die Hilfe DTs nicht kleinreden.

Genauso wichtig wie die tatsächliche Hilfe vor Ort ist die Kommunikation mit den Opfern, das ihnen mit der Hilfe das Wissen wieder gibt, daß nur der Andere, der Mitbürger, meinetwegen auch der Asylant (der entgegen ständigem Sprachgebrauch kein Bürger ist), helfen kann und hilft.

Der Staat ist bei solchen Ereignissen zu langsam, zu bürokratisch, zu eigeninteressiert.

Früher, so hab ich es noch erlebt, haben alle Freunde und Bekannte geholfen, ein Haus zu bauen, am Wochenende oder abends. Wenn eines fertig war, hat man das Nächste gebaut. Danach hat man zusammen gefeiert.

Das fehlt so sehr in Deutschland, vielleicht war die Flut hier der Auslöser, daß diese Nachbarschaftshilfe wieder entsteht. (Wenn man den Glauben hat, daß aus allem Schlechtes auch etwas Gutes erwächst.)

Beste Grüsse

Rain

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Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.