Könnte man es eventuell auch so lesen?

Oblomow, Donnerstag, 14.05.2020, 09:01 (vor 1415 Tagen) @ Diogenes Lampe8091 Views
bearbeitet von Oblomow, Donnerstag, 14.05.2020, 09:33

Wie sagt Oswald Spengler:
"Einen langen Krieg ertragen wenige, ohne seelisch zu verderben; einen langen Frieden > erträgt niemand."
Gruß Mephistopheles


Spenglers Satz ist so richtig was zum Nachplappern, mit fremden Federn geistreich zu wirken, ohne wirklich selbst Geist aufgewendet zu haben. Ist es nicht so, lieber Mephistopheles?

Also @Meph scheint mir nicht einer zu sein, der nachplappert oder einer zu sein, der sich mit fremden Feder schmückt, ohne wirklich selbst Geist zu haben. Kann mich ooch irren.[[euklid]]

Könnte man die Sätze nicht um das "seelisch zu verderben" kreisen lassen? In einem Krieg verderben fast alle Seelen, während in einem langen Frieden alle Seelen sukzessive verderben. insofern müsste wir den Satz selbst komplettierten: Einen langen Frieden erträgt niemand, ohne seelisch zu verderben. Das ist aber eine aphoristisch zugespitze Überlegung, die mehr in die Psychologie reicht als in Überlegungen von Recht und Staat. "Alles in der Welt läßt sich ertragen, Nur nicht eine Reihe von schönen Tagen." muss ich jetzt mal Goethe nachplappern, ohne wirklich selbst Geist aufgewendet zu haben. Ich vermute sogar, dass sich Spengler dort "bedient" hat, ohne wirklich selbst Geist aufgewendet zu haben. Dazu noch ein Schuss Nietzsche (Peng!) und Degeneration und fettisch ist die Laube.

Ich lese Spengler auch eher unwillig, denn ein paar Gedanken auf Hunderte von Seiten aufzupumpen, ist einfach unanständig und als jemand, der Schopi schätzt, lehne ich Geschichtsmodelle ab. Für Geschichtsfreunde: Egon Friedell z.B. kann man jeden Abschnitt lesen, ohne gleich immer belehrt zu werden und der Mann hat Humor. Da lese ich gerne 1000 Seiten.

Philosophisch und damit staatstheoretisch müsste man in diesem Zusammenhang natürlich auf Heraklit zu sprechen kommen, was ich aber lasse, denn mit fremden Federn geistreich zu wirken, ohne wirklich selbst Geist aufgewendet zu haben ... usw.etc.pp

Herzlich
Oblomow


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